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Bergsteigerdorf

Vals: Ein kleines Tal mit viel Geschichte

• 2. November 2017
2 Min. Lesezeit
von Christina Geyer

Wo Obelix wohnt. Wo „Berg Heil!“ entstanden ist. Wo es sensationelle Graukas'-Schlutzkrapfen gibt. Auf halbem Weg zwischen Innsbruck und Brenner liegt Vals: Ein kleines Tal, das es so in Nordtirol kein zweites Mal gibt.

Zeisch-Alm im Valsertal
Foto: Christina Geyer
Die Zeisch-Alm (2.000 m) im Tiroler Valsertal
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Hoch über dem Valsertal in Tirol hält sich eine Alm versteckt, die es so kein zweites Mal gibt. Wasserräder, Holzschnitzereien, Steinformationen – man könnte Stunden hier oben verbringen und stets irgendwo eine neue Verzierung entdecken. Verantwortlich dafür ist Erich Gatt, der die Zeisch-Alm schon seit über 40 Jahren bewirtschaftet. Er sieht ein wenig aus wie Asterix, obwohl er weitaus mehr von Obelix hat. Denn auch er hegt eine unerklärliche Affinität zu Hinkelsteinen. Wo er auch war: Große hochragende Felsblöcke, liebevoll arrangierte Mauern und dekorativ ausgestellte Steine in Herzform zeugen von seinen Spuren.

Deko, Steine und viel Liebe: Auf der Zeisch-Alm (2.000 m) im Tiroler Valsertal

Während der Sommermonate verlässt Erich Gatt die Zeisch-Alm auf 2.000 m nie. Versorgt wird er ausschließlich von Freunden und Bekannten aus dem Tal. Das funktioniert. Es gibt keinen Grund abzusteigen. Zumindest nicht für Erich Gatt. Er kennt alle Winkel und Möglichkeiten des Bergsteigerdorfs St. Jodok - Schmirn- und Valsertal.

Sanfter Tourismus, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf lokaler Ebene, die Förderung von Kleinbauern – das Bergsteigerdorf in den Zillertaler Alpen ist ein Paradebeispiel für naturnahen Alpentourismus. Denn nicht jedes Bergsteigerdorf ist bis heute ein solches geblieben: „Viele Gemeinden haben sich ganz dem Wintertourismus verschrieben, haben die Berghänge planiert, entwässert, Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen gebaut“, heißt es in der Broschüre für Bergsteigerdörfer.

Schmirntal: Sumpfkopf
Foto: Christina Geyer
Schmirntal: Über die Seaperalm auf den Sumpfkopf (2.341 m)

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Das Valsertal aber ist immer noch ein Juwel in puncto Naturbelassenheit und Ursprünglichkeit. Einst wurde es ausschließlich als Alm- und Weidegebiet genutzt, ehe sich aus den Almen allmählich Bauernhöfe entwickelten. 6 Almhäuser auf der Nockeralm zeugen bis heute von dieser Zeit. Ebenso wie der Gasthof Lamm, dessen Geschichte sich bis ins Jahr 1305 zurückverfolgen lässt. Heute wird er von Petra und Patrick Zwölfer geführt, einem jungen Paar, das frischen Wind in das alte Haus bringt. Und in die Küche. Allein schon wegen der von Patrick zubereiteten Schlutzkrapfen mit Graukäse lohnt sich ein Besuch in St. Jodok allemal.

Gasthof Lamm: Schlutzkrapfen
Foto: Christina Geyer
Gasthof Lamm: Schlutzkrapfen mit Graukäse

Damit gestärkt kann man es auch mit dem höchsten Berg der Region aufnehmen, dem Olperer (3.476 m). Er ist nicht nur alpines Wahrzeichen von Schmirn und Vals, sondern auch Geburtsort der Grußformel „Berg Heil“. Erstmals sollen diese Worte nämlich vom Wiener Alpinisten August von Böhm 1881 auf dem Gipfel des Olperers gesprochen worden sein. Heute wissen wir: Sie sind in die Annalen des Alpinismus eingegangen. Wer sich nicht so hoch hinauswagt, findet zahlreiche andere Möglichkeiten im Valsertal vor. Der Enzianschnaps bei Erich Gatt auf der Zeisch-Alm schmeckt jedenfalls auch nach weniger ambitionierten Touren.

Wandern in Vals: Padauner Kogel und Seaperalm

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Tipp

Weitere Informationen zu Angeboten vor Ort sowie zur Unterkunftsbuchung findet ihr hier: TVB Wipptal

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