Traum-Panoramen statt Promis – unterwegs am Kitzbüheler KAT Walk
Ernst Merkinger ist bis September auf 8 der schönsten Weitwanderwegen in Österreich, Bayern und Südtirol unterwegs. Auf dem KAT Walk in den Kitzbüheler Alpen beeindruckt ihn nicht nur die Steilheit der berühmten „Streif“-Abfahrtsstrecke.
Wenn ich an Kitzbühel denke, assoziiere ich zuallererst das legendäre Hahnenkamm-Rennen, als alter Weitwander-Narr im nächsten Atemzug selbstverständlich den KAT Walk (auch bekannt als „Kitzbühler Alpen Trail“), aber auch die Fernsehserie „Der Bergdoktor“ und den Schlager- und Skistar Hansi Hinterseer, der ja ein waschechter Kitzbüheler ist. Dass ich in meiner Unterkunft, dem Hotel Reisch, sowohl den „Bergdoktor“-Darsteller Hans Sigl, als auch – kurz nach meinem Aufbruch auf Etappe 5 – Hansi Hinterseer über den Weg laufe, amüsiert mich und zeigt, dass in der kleinen Tiroler Alpenstadt auch im Sommer mächtig der Bär steppt…
Durch Alpenrosen-Meere
…außer man bewegt sich abseits des Geschehens am KAT Walk. Dort herrscht Stille vor, trifft man ab und an Wanderer, echte Originale wie den „Almliteraten“ Sepp Kahn, der seit 29 Jahren abgeschieden von jeglicher Zivilisation von Juni bis September in der über 300 Jahre alten Lärchenbergalm seine Gedichte und Geschichten niederschreibt („Waldluft“ ist sein neuester Roman), wandert durch Alpenrosen- und Heidelbeermeeren und von einer Alm zum nächsten urigen Bauernhof.
Einzig der letzte Teilabschnitt der Etappe 4 vom Alpengasthof Labalm bis Kitzbühel tanzt ein wenig aus der Reihe, da an diesem Tag die „Streif“ am Programm steht. Und zwar zu Fuß bergab! Als begeisterter Beobachter des Weltcup-Skizirkus‘ kenne ich die legendäre Abfahrtsstrecke in- und auswendig – allerdings nur als Fernsehzuseher. Das brutale Ausmaß der Mausefalle – dort, wo die Athleten mit den Brettern bis zu 80 Meter runterspringen – wird mir erst direkt vor Ort bewusst.
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Die „Streif“ ohne Ski
Der KAT Walk zeichnet sich für mich persönlich durch das wirklich gut durchdachte Konzept von Seiten des Tourismusverbands aus, denn der in der sechsten Saison seiende Weitwanderweg spielt wirklich alle Stückerl. Einerseits kann das Wanderherz aus einer Alpin-Route (6 Etappen, 106 Kilometer bzw. 6.350 Höhenmeter) und einer alternativen Kompakt-Route (5 Etappen, 76 Kilometer und 4.950 Höhenmeter) wählen. Wer gerne in die Pedale tritt, kann auch per Bike die Kitzbüheler Alpen erkunden. Wer sich das Weitwander- Leben erleichtern möchte, der kann zwischendurch auf Gondeln oder den KAT Walk-Gepäcktransport zurückgreifen – vor allem für Wanderer mit Hund, die das Hundefutter nicht mitschleppen wollen, bietet sich dieses Service an, aber logischerweise auch für diejenigen, die am Abend doch lieber mit High Heels, statt mit Wanderschuhen ausgehen wollen.
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Traumblick auf den „Koasa“
Ein prägnantes Markenzeichen der Region sind natürlich auch die imposanten und bekannten Bergketten und -gipfel, die ab Etappe 3 besonders zur Geltung kommen. Allen voran am Weg von Windautal bis Aschau, auf dem man stets den „Großen Rettenstein“ vor der Nase hat. Auch der eindrucksvolle Blick auf Etappe 5 vom Kitzsteinhorn Richtung „Wilder Kaiser“ hat sich besonders in meine Großhirnrinde eingebrannt und wird mich in meinen Träumen wohl noch länger verfolgen.
Tja, und dass dann das Wetter, trotz widrigster Wettervorhersagen auf verschiedensten Wetter-Portalen, auch noch mitgespielt hat, freut Ernst umso mehr. Wobei wie heißt´s so schön? Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung… Dank seines Ausstatters Jack Wolfskin braucht er sich diesbezüglich definitiv keine Sorgen zu machen. Ein besonderes Ausstattungs-Stück hat er auch dabei – den wiederverwertbaren Müllsack ReWasty. Eine Traumlandschaft wie die Kitzbüheler Alpen muss wirklich nicht mit weggeworfenen Jausensackerln, Feuerzeugen und Co. verunstaltet werden. Hier einige Hard-Facts zu seiner „mobilen Müll(ein)sammelstelle“:
- wiederverwertbarer Müllbeutel
- aus 100 % recyceltem Material
- PFC-frei
- Maße: 43 x 18 x 18 cm
- Gewicht: 30g
- 10 Liter Volumen
Und in diesem Video könnt ihr meine vollständige Packliste einsehen:
PS.: Es sei noch erwähnt, dass ich sowohl von Wien an-, als auch von meiner Enddestination St. Ulrich am Pillersee mit den öffentlichen Verkehrsmitteln abgereist bin. Das bedeutet ca. 4,5 h Fahrtzeit, das Einsparen von 0,06 Tonnen CO2 und gibt einem zudem die Gelegenheit bei der Hinfahrt die Etappen nochmals geistig durchzugehen bzw. bei der Rückfahrt die letzten Tage Revue passieren zu lassen. Noch Fragen?
Noch mehr Eindrücke vom Weitwanderweg findet ihr auf Ernsts persönlichem Blog ernstjetzt.com.