Diese Tour stammt aus dem Buch „Karnischer Höhenweg - Von Sillian nach Thörl-Maglern“ von Evamaria Wecker, erschienen im Bergverlag Rother.
Wulfenia, die Kärntner Landesblume: Franz Xaver Freiherr von Wulfen entdeckte um 1779 auf dem Nassfeld eine einmalige botanische Rarität: die nach ihm benannte Wulfenia, wulfenia carinthiaca. Sie ist weltweit nur rund um den Gartnerkofel und im montenegrinisch-albanischen Grenzgebiet zu finden. Auf österreichischer Seite blüht sie auf den Weiden der Kühweger Alm, der Watschiger Alm, der Möderndorfer Alm und der Garnitzenalm, jenseits der italienischen Grenze auf der Zirkel-Alm und der Auernig-Alm. Aufgrund ihrer Besonderheit hat sie sich zur Kärntner Landesblume und zum Symbol entwickelt. Die leuchtend blau blühende Schönheit wird auch „Kärntner Kuhtritt“ genannt, was auf einen Zusammenhang mit der Almbewirtschaftung hindeutet. Offensichtlich ist die Wulfenia auf die Weideflächen der Almen angewiesen. Denn in den letzten Jahren ist ein Rückgang der Blume zu verzeichnen, der offensichtlich in direktem Zusammenhang mit der Auflassung der Almflächen steht. Der Einfluss des Weideviehs – Tritt und Verbiss – sowie das Schwenden (Roden von Strauchwerk und Gebüsch) durch die Almbewirtschafter scheint die Wulfenia zu fördern, auf verbuschten Flächen ohne Kuhtritt und Verbiss verschwindet sie. Um die Wulfenia nachhaltig zu schützen und ihre Standorte zu erhalten, wurde ein EU-Projekt zur Erhaltung des Kärntner Kuhtritts initiiert. Wer die blaue Blume bewundern möchte, findet sie Ende Juni am leichtesten in den Wiesen rund um die Watschiger Alm.