16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Anzeige
Viertausender

Bergportrait: Castor (4.223 m)

• 9. Dezember 2019
1 Min. Lesezeit

Der Castor, Zwillingsbruder des Pollux, liegt in den Walliser Alpen an der Grenze zum italienischen Aostatal und ist 4.223 m hoch. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor.

Nordansicht des Castors in den Walliser Alpen mit dem Felikhorn
Foto: Wikimedia Commons/Patrick Kurmann
Nordansicht des Castors (4.223 m) in den Walliser Alpen: Bergsteiger kurz vor dem Gipfel, links das Felikhorn auf italienischem Boden
Anzeige
Anzeige

Höhe und Lage

Der Castor ist 4.223 m hoch und liegt ­– wie auch sein „Zwilling“ Pollux – im Zentralen Walliser Grenzkamm an der Grenze zum italienischen Aostatal. Er ist um wenige Meter höher als der Pollux und erhebt sich westlich vom Felikjoch, das bereits auf italienischem Boden liegt. Verbunden sind die „Zwillinge“ durch das Zwillingsjoch, das im Rahmen beider Gipfeltouren durchschritten wird. Der Castor präsentiert sich als überwiegend weiße Pyramide, deren Besteigung zu den weniger anspruchsvollen Viertausender-Touren zählt. Herausfordernd sind allerdings die Zugänge – sie sollten nicht unterschätzt werden, egal ob man die Tour aus Italien oder aus der Schweiz kommend unternimmt. Belohnt wird man dafür am Gipfel mit einem herrlichen Blick auf den nahen Liskamm.

Castor in den Walliser Alpen an der Grenze zum Aostatal mit Liskamm
Foto: Wikimedia Commons/Patrick Kurmann
Blick vom Castor (4.223 m) in den Walliser Alpen an der Grenze zum italienischen Aostatal auf den Liskamm links im Bild

Geschichte

Erstmals bestiegen wurde der Castor am 23. August 1861 durch den französischen Bergführer Michel Croz aus Chamonix unter Begleitung der englischen Gäste William Matthews sowie F. W. Jacomb. Die Route der Erstbesteiger führt über den Südostgrat.

Beliebt auf Bergwelten

Der Castor im Überblick:

  • Höhe: 4.223 m
  • Lage: Zentraler Walliser Grenzkamm an der Grenze zum Aostatal
  • Talort: Zermatt (CH) oder Gressoney-La-Trinité (I)
  • Stützpunkt: Monte Rosa Hütte (2.883 m), Rifugio Guide Ayas (3.394 m) oder Capanna Quintino Sella (3.585 m)
  • Erstbesteigung: 1861

Auch beliebt

Erstbesteiger des Castors: Der französische Bergführer Michel Croz 1865
Foto: Wikimedia Commons/Scrambles amongst the Alps/Edward Whymper
Erstbesteiger des Castors: Der französische Bergführer Michel Croz 1865 nach einer Zeichnung von Edward Whymper

Die Monte Rosa Hütte im Detail

Die Monte Rosa Hütte des SAC ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Im wahrsten Sinne einzigartig, weil sie nur über den Gornergletscher im Kanton Wallis zu erreichen ist – reine Wanderer, die noch nie auf Steigeisen gestanden sind, sollten sich besser einem Bergführer anvertrauen. Revolutionär und zukunftsweisend ist auch das Energiekonzept der 100 m oberhalb der alten Hütte gelegenen neuen Monte Rosa Hütte, welches zusammen mit der ETH Zürich entwickelt wurde.Die Architektur ist von außen eine der modernsten Hütten der Alpen und aufgrund der speziellen Lage weithin zu sehen. Etwas Besonderes ist auch das Gipfelmenü, das rund um die Hütte geboten wird: Mit Dufourspitze (4.634 m) und Nordend (4.609 m) sind der zweit- und der dritthöchste Gipfel der Alpen von der Hütte aus zu erreichen. Aber auch andere von der Monte Rosa Hütte erreichbare Gipfel wie Liskamm (4.527 m), Zumsteinspitze (4.563 m) und Signalkuppe (4.554 m) gehören zu den ganz hohen Gipfeln der Alpen.Während die Gipfel für Viertausender technisch nicht allzu schwierig sind, braucht man sich konditionell keine Sorgen zu machen, unterfordert zu sein: alle Touren sind extrem lang. So lang, dass viele Hochtourengeher die Monte Rosa Hütte mit den umliegenden Viertausendern im Rahmen einer Durchquerung besuchen – der sogenannten „Spaghettirunde“. Der reine Wanderer hat allerdings rund um die Hütte einen sehr eingeschränkten Aktionsradius: spätestens nach einer Stunde steht man an einen der umliegenden Gletscher an.
Geöffnet
Mär - Sep
Verpflegung
Bewirtschaftet

Touren

In der Regel wird die Tour aus Italien kommend über die Capanna Quintino Sella auf dem Südostgrat, der Route der Erstbesteiger, unternommen.

Aus der Schweiz kommend führt die Tour von der Klein-Matterhorn-Bergstation über das Zwillingsjoch und die Südwestflanke auf den Nordwestgrat und über diesen hinauf zum Gipfel auf 4.223 m.

Von der Monte Rosa Hütte aus erreicht man den Gipfel auf dem Nordanstieg über eine gleichermaßen abenteuerliche wie lange Querung des Zwillingsgletschers.

Anzeige

Tourentipp

Fun Fact

Der Name des Castor leitet sich von einem der beiden Dioskuren (Söhne des Zeus) aus der griechischen Mythologie ab: Kastor ist der Name des Bruders von Pollux beziehungsweise Polydeukes, wiederum namensgebend für den „Zwillingsberg“ Pollux.

Außerdem gut zu wissen: Es kursieren verschiedene Angaben zur Höhe des Castors. Richard Goedeke beziffert sie in seinem „4000er Tourenführer" beispielsweise mit 4.228 m, während Wikipedia und das Tourismusbüro Zermatt 4.223 m angeben.

Mehr zum Thema

Bergwelten entdecken