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Unterwegs in Thüringen

Der Rennsteig im Thüringer Wald

• 22. Mai 2017
3 Min. Lesezeit

Der Rennsteig führt Wanderer und Mountainbiker einmal quer durch den Thüringer Wald. Und bietet Gipfelerlebnisse, Winterillusionen und kulinarische Überraschungen.

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Der Rennsteig: Ankommen

Den Thüringer Wald erreicht man mit dem Auto über A4, A9, A71 oder A73. Oder mit der Bahn. Vor Ort kann man sich mit dem Rennsteigbus fortbewegen und auch Wanderetappen verkürzen oder auslassen.

Essen & Schlafen

1. GUT ESSEN

Wer im Haus Vergißmeinnicht in Oberhof übernachtet und dort zu Abend isst, der wird überrascht von den Gerichten, die der junge Küchenchef Martin Hofmann auf die Teller zaubert. Unser Urteil ist klar: die beste Küche von Oberhof. Und dazu auch noch ein nettes Hotel mit schönen Zimmern.

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2. GIPFELGERICHTE

„Thüringen ist kein Hüttenland“, sagen die Wirte der Neuen Gehlberger Hütte auf dem Schneekopf und wissen um ihr Alleinstellungsmerkmal. So eine Hütte gibt es im Thüringer Wald kein zweites Mal. Gutes Essen (Schneekugel € 6,80, Hirschbraten mit Thüringer Klößen € 15,80) und 20 Schlafplätze im ersten Stock.

3. SPORTHOTEL STEINACH

Guter Ausgangspunkt für Aktivitäten, die der zum Hotel gehörende Outdoorveranstalter im Programm hat: Wandern, Radfahren, Klettern und MountainSkyver-Touren.

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Die Neue Gehlberger Hütte
Foto: Enno Kapitza
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Sport vor Ort: 3 Tipps

1. RENNSTEIG

Zu Fuß vom Mittellauf der Werra bis zum Oberlauf der Saale bei Blankenstein verläuft der Rennsteig über den Kamm des Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges sowie teilweise durch den nördlichen Frankenwald. Die 168 Kilometer sind in 8 Etappen unterteilt. Die typische Wegrichtung ist von Westen nach Osten. Mehr auf der Website des Regionalverbunds Thüringer Wald

2. LANGLAUF UND BIATHLON

Wer Winter im Sommer sucht, kann sich in der minus vier Grad kalten Langlauf- und Biathlonhalle austoben. 

3. KLETTERN

Zwischen Sonneberg und Steinach versteckt sich im Wald die 15 Meter hohe Felswand des „Bocksbergs“. Dank Axel Müller, Geschäftsführer von Outdoor Inn, gibt es hier einen Klettersteig, Touren zwischen dem 3. und 7. Grad und oben sogar ein Gipfelkreuz.

Rennsteig im Thüringer Wald
Foto: Enno Kapitza
Unterwegs am Rennsteig

3 Tourentipps mit hohem Erlebnisfaktor

1. Schiefer und Schotter
Rennsteigleiter (bei Etappe 6): Von Steinach über den Silbersattel nach Neuhaus

Der Silbersattel ist das größte Skigebiet Thüringens. Das merkt man auch im Sommer, wenn man von Steinach losmarschiert und bald an den Liftanlagen, die zum Teil für Mountainbiker in Betrieb sind, nach oben geht. Doch schon bald taucht man ein in den Wald und bekommt nichts mehr mit von all dem. Das Heidekraut wird dichter und verdorrte Kiefern klammern sich an die silbrig schimmernden Schieferplatten. „Pathelsbruch, 785 m“ informiert ein Schild. Hier wurde früher Schiefer abgebaut – zur Griffelherstellung. Der Blick zurück fällt auf den Ort, der im Tal von grünen Hügeln eingefasst ist. Bald erreicht man den höchsten Punkt und lässt das Skigebiet hinter sich, um auf dem 6-Kuppen-Steig Richtung Neuhaus und Rennsteig-Hauptweg zu wandern.  Einkehren sollte man in der „Fellberg-Großhütte“.

  • Kondition: mittel
  • Anspruch: mittel

2. Auf zwei Gipfel
Etappe 4: Von Grenzadler über Oberhof und den Schneekopf bis Allzunah

 
Von Oberhof aus führt der Rennsteig gleich auf zwei Gipfel, einen echten und einen künstlichen, der einen das erste und einzige Mal über die 1.000-Meter Höhengrenze bringt. Aber zunächst bricht man morgens in Oberhof auf und folgt dem wegweisenden „R“. Vor dem Gipfelansturm sollte man dem Rennsteiggarten besuchen und die 4.000 Pflanzen aus der ganzen Welt bewundern, die hier gedeihen. Dann geht es bergauf bis zu Plänckners Aussicht auf 973 Meter, der höchste Punkt des Kammwegs – jedoch mehr eine Raststation mit Holz-Aussichtsturm als ein Gipfel. Das richtige Gipfelerlebnis folgt ein wenig später, auf dem Schneekopf, samt Berghütte (Neue Gehlberger Hütte), 360-Grad-Panorama und Gipfelturm mit Kletterwand, die einen auf 1.001,11 Meter bringt.
Nachmittags führt der Weg dann überwiegend bergab über die Alte Tränke und den Bahnhof Rennsteig nach Allzunah.

  • Kondition: mittel
  • Anspruch: gering

3. Winterssporttradition
Rennsteigleiter durchs Vessertal (bei Etappe 4)

Es lohnt sich auf dem Rennsteig immer wieder mal, kleine Abstecher auf sogenannten Rennsteigschleifen zu machen. Auf solchen Entdeckungstouren trifft man oft auf interessante Überraschungen. Etwa, wenn man von Schmiedefeld durchs Vessertal wandert, ein Unesco-Biosphärenreservat. Man startet in Schmiedefeld und geht durch den leuchtenden Mischwald, passiert bemooste Felsen, Farne und verwunschenes Totholz und steht dann plötzlich vor einer alten und verlassenen Skischanze. In den 1950 Jahren traf sich hier sogar die Weltelite der Skispringer. Heute lässt nur noch die Schneise im Wald erahnen, was hier früher los war. In einer großen Schleife geht es zurück nach Schmiedefeld. Vorbei an Fachwerkhäusern, Naturschieferfassaden und an Männern, die mit Sensen auf den Wiesen arbeiten.

  • Kondition: leicht
  • Anspruch: gering

In der Deutschland-Ausgabe des Bergwelten Magazins Juni/Juli 2017 findet ihr die ganze Geschichte zum Rennsteig.

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