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Besser Biken: Fahrtechnik, Sicherheit & Tipps vom Profi

Werbung5 Min.13.08.2025

Foto: TVB Mühlviertel/ Moritz Ablinger

Oberösterreich und besonders das Mühlviertel sind ein echter Geheimtipp für Mountainbiker. Ob flowiger Trail, aussichtsreiche Panoramaroute oder entspannte Genusstour: Hier findet jeder die passende Strecke. Wie du das Beste aus deinem Bike-Abenteuer herausholst und worauf du besonders achten solltest, verraten dir die Bike-Guides Georg Fröhlich und Bernie Huber.

Zwischen Hügeln und Trails: Mountainbiken im Mühlviertel

Das Mühlviertel bietet bestens beschilderte Mountainbike-Strecken – von gemütlichen Rundtouren bis zu anspruchsvollen Etappen mit ordentlich Höhenmetern. Highlights wie die Tour de Alm, die Granitlandrunde oder die neuen Roadlberg-Trails zeigen: Hier kommen Genussradler und Trail-Fans gleichermaßen auf ihre Kosten. E-Bike-Ladestationen, Verleih und Service machen das Erlebnis unkompliziert und komfortabel.

Bike-Wissen direkt aus der Region

Für das volle Bike-Erlebnis haben wir mit zwei erfahrenen Guides gesprochen: Georg Fröhlich, echter Mühlviertel-Local, und Bernie Huber, der aus dem Alpenraum in Oberösterreich kommt und die Region sehr schätzt und weiterempfiehlt. Beide sind leidenschaftliche Mountainbiker sowie E-Biker und kennen die Trails des Mühlviertels wie ihre Westentasche – egal, ob flowig, fordernd oder genussvoll. Im Gespräch verraten sie ihr Insiderwissen: von persönlichen Touren-Empfehlungen über Fahrtechnik-Tipps bis hin zu wichtigen Hinweisen für mehr Sicherheit auf dem Trail.

Was sollte man beim ersten Trail unbedingt wissen?

Georg:
Unbedingt vor dem Start die Hinweistafeln lesen. Dort sind wichtige Infos zu Sicherheit und dem richtigen Verhalten auf dem Trail, auch bei Notfällen zusammengefasst. Fahrt immer auf markierten Strecken, um Konflikte mit Grundeigentümern zu vermeiden. Außerdem lohnt sich ein Blick auf die Trail-Skala: Blau kennzeichnet einfache Strecken, Rot steht für mittlere Schwierigkeit und Schwarz für anspruchsvolle Trails.

Bernie:
Bevor es auf den ersten Trail geht, sollte man unbedingt das Bike checken – Reifendruck, Fahrwerk, Bremsen und Schaltung müssen passen. Nur so bist du sicher unterwegs. Starte mit einem leichten, blauen Trail und meide nasse oder technisch anspruchsvolle Passagen. Auf allen Trails gilt: Rücksicht nehmen, Vorrang gewähren und keinen Müll hinterlassen.

Welche Basics sollte jeder Biker unbedingt beherrschen, bevor es ins Gelände geht?

Georg:
Wichtig sind vor allem die Grundlagen der Fahrtechnik: langsam fahren, balancieren und das Gleichgewicht halten. Auch beim Schalten zählt das Timing: nicht während starkem Treten, sonst kann die Kette reißen. Besonders wichtig ist das Bremsen: Die Bremse ist dein Freund, nicht dein Feind. Mit zwei Fingern am Hebeln, mit Gefühl statt Hektik – je anspruchsvoller das Gelände, desto entscheidender ist sauberes, dosiertes Bremsen.

Bernie:
Ausschlaggebend ist eine saubere Grundposition – locker stehen, Blick nach vorn, Pedale waagrecht. Das gibt Stabilität im Gelände. Wer nach vorne schaut statt auf das Vorderrad zu starren, fährt automatisch ruhiger und sicherer. Auch das richtige Bremsen will gelernt sein: vorne kraftvoll, hinten dosiert – nie in der Kurve oder ruckartig. Und: Lieber mal absteigen, als sich zu überschätzen.

Was unterscheidet ein geführtes Training vom Üben auf eigene Faust?

Georg:
Ein geführtes Training hat den Vorteil, dass ein geschultes Auge sofort korrigieren kann, beispielweise beim Fahrverhalten, der Bremstechnik, Kurventechnik oder der Linienwahl. Auch Videoanalysen helfen dabei, Fehler gezielt zu erkennen. Schritt für Schritt und mit positivem Feedback lernt man deutlich sicherer. Allein zu üben birgt mehr Risiko – oft durch Gruppenzwang oder falsche Vorbilder aus dem Internet. Spätestens auf schwarzen Trails zeigt sich, wer wirklich professionell gelernt hat.

Bernie:
Ein Fahrtechniktraining bietet sofort Feedback. Du erkennst Fehler, die dir allein oft nicht auffallen würden, und lernst mit jeder Fahrt etwas dazu, zum Beispiel in den Bereichen Balance, Blickführung oder Kurventechnik. Die Trainer greifen früh ein, bevor sich falsche Bewegungen festsetzen. Videoanalysen machen Fortschritte sichtbar und schwierige Passagen werden begleitet. Wer danach allein weiterübt, weiß genau, woran er arbeiten muss. Am besten ist es, geführtes Training und eigenständiges Üben zu kombinieren.

Welche Ausrüstung ist aus deiner Sicht unverzichtbar – selbst für kurze Touren?

Georg:
Ein Helm ist Pflicht – immer. Dazu gehören auch eine Sportbrille, Handschuhe und feste Bikeschuhe. Im Rucksack – der idealerweise auch als Rückenschutz dient – sollten immer dabei sein: ein Erste-Hilfe-Set, Werkzeug, Ersatzschlauch, Luftpumpe, Regenschutz und ein vollgeladenes Handy.

Bernie:
Neben Helm, Handschuhen und Brille ist funktionelle Kleidung wichtig. Sie sollte atmungsaktiv, schnell trocknend und idealerweise über einen mit Sitzpolster verfügen. Ein kleiner Rucksack mit Wasser, Erste-Hilfe-Set, Multitool, Ersatzschlauch und Snack sollte immer dabei sein. Wer auf Trails fährt, ist mit Knieprotektoren deutlich sicherer unterwegs.

Welcher ist dein Lieblingstrail im Mühlviertel – und warum?

Bernie:
Wer die klassische Mühlviertler Landschaft erleben will – mit Wald, Granit und Natur pur, sollte sich die Granit- bzw. Sternstein-Trails bei Bad Leonfelden anschauen. Die naturbelassenen Singletrails sind technisch etwas fordernder, aber landschaftlich ein Traum. Kein Bikepark, sondern echte Waldtrails mit Charakter – ideal für fortgeschrittene Biker.

Georg:
Mein Favorit ist der Linz–Moldau-Trail – er verbindet die Stadt mit Südböhmen und führt durch die hügelige Landschaft des Mühlviertels, vorbei an typischen Steinbloß-Häusern. In Tschechien geht’s weiter durchs sogenannte Niemandsland – Natur pur, abgeschieden und ursprünglich. Für mich ist das fast wie mein zweites Wohnzimmer.

Das Mühlviertel mit den Locals zu entdecken?

Bernhard „Bernie“ Huber aus dem Steyrtal ist staatlich geprüfter MTB-Guide und Gründer der Bike-Experts, mit langjähriger Erfahrung in der Planung und Durchführung von Touren und Bike-Events. Heute liegt sein Schwerpunkt auf E-Bike-Fahrsicherheitstrainings, allen voran den 50+ Safety Days, an denen jährlich rund 2000 Personen teilnehmen.

Georg Fröhlich ist ein echter Mühlviertler, staatlich geprüfter Skilehrer und zertifizierter BikePro Mountainbike-Guide, der im Sommer unvergessliche Touren im Mühlviertel und in Südböhmen anbietet. Als ortskundiger und naturverbundener Begleiter kennt er nicht nur die schönsten Wege, sondern auch die besten Geschichten und Platzerl der Region.

Biken, Genießen, Entdecken: Weitere Tipps fürs Mühlviertel

  • Roadlhof & Roadlberg-Trails
    Der perfekter Startpunkt für Trailfans: drei abwechslungsreiche Strecken (blau, rot, schwarz), Übungsareal, Waschplatz, Werkstatt und Gastronomie – alles in einem.

  • Hoch.Genuss erleben
    Im Mühlviertel gehört Genuss einfach dazu: Entlang vieler Routen laden Hoch.Genuss-Partner zu regionaler Küche, hausgemachten Schmankerln und BIO-Spezialitäten ein. Auch das Mühlviertler Bier ist etwas Besonderes – gebraut mit Urgesteinswasser und bestem Hopfen aus Österreichs größtem Anbaugebiet.

  • Bike-Service & Verleih ganz in der Nähe
    Keine Ausrüstung? Kein Problem. Eine ganze Reihe an Mountainbike- und E‑Bike-Verleihstellen in Oberösterreich deckt alle Bedürfnisse – von klassischen Tourenrädern bis hin zu voll ausgestatteten E-Mountainbikes.

Alles auf einem Blick:

Mit dem Upperguide findest du in ganz Oberösterreich passende Trails, Touren, Einkehrtipps und Ausflugsziele in deiner Nähe. Gib einfach Ort und Datum ein, und los geht es!

Saisonfinale auf zwei Rädern – Bike Experience 2025

Du liebst das Mühlviertel auf dem Mountainbike? Dann lohnt sich der Blick über den Trailrand hinaus: Auch auf dem Rennrad oder Gravelbike zeigt sich die Region von ihrer besten Seite – weite Hügellandschaften, stille Nebenstraßen und abwechslungsreiche Routen inklusive. Die perfekte Gelegenheit dafür bietet die Bike Experience von 3. bis 5. Oktober 2025.

Geführte Touren für jedes Niveau, gezielte Techniktrainings und praxisnahe Workshops sorgen für sportliche Abwechslung – begleitet von regionalen Hoch.Genuss-Spezialitäten und herbstlicher Landschaft. Ein genussvoller Ausklang der Bikesaison – aktiv, entspannt und typisch Mühlviertel.

Faktenbox: Bike Experience 2025

  • Datum: 3. bis 5. Oktober 2025

  • Startpunkt: Hotel Guglwald, Schönegg

  • Perfekt für: Einsteiger & Fortgeschrittene (Rennrad & Gravelbike)

  • Teilnehmerzahl: max. 70 Teilnehmer

  • Teilnahmegebühr: 139 Euro



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