
Welche Ausrüstung brauche ich beim Felsklettern?
Foto: Petzl
von Claudia Timm
Beim Klettern am Fels brauchst du zusätzlich zur klassischen Ausrüstung für die Halle noch ein paar spezifische Dinge. Die genaue Packliste bekommst du hier.
1. Kletter-Grundausstattung
Die Klettertasche für die Halle ist schnell gepackt: Schuhe, Gurt, Sicherungsgerät, Chalk, Seil und schon geht’s los. Was du genau brauchst, erfährst du in diesem Artikel:

Welche Ausrüstung brauche ich in der Kletterhalle?
Doch für deinen ersten Klettertag am Fels fehlen noch ein paar wichtige Ausrüstungsgegenstände, die unbedingt in den Rucksack gehören.
2. Kletterführer

Ein Kletterführer ist dein unverzichtbarer Begleiter am Fels. Er beschreibt detailliert Klettergebiete, einzelne Routen, Schwierigkeitsgrade, Zustiege und Absicherungen. Oft enthält er Topos – also schematische Wandzeichnungen –, Fotos und Karten zur besseren Orientierung. Neben technischen Infos findest du auch Hinweise zu Anreise, Parkplätzen, Wandexposition oder saisonalen Sperrungen. Moderne Kletterführer gibt es nicht nur in Buchform, sondern auch als praktische Apps fürs Smartphone.
3. Seil
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Fürs Sportklettern am Fels sind normale Hallenseile meist zu kurz. Besser beraten bist du im Klettergarten mit einem 70 Meter langen Einfachseil. Um bei langen Routen etwas Gewicht zu sparen und den Seilzug zu minimieren, empfiehlt sich ein mittlerer Seildurchmesser zwischen 9,2 und 9,5 Millimetern. Eine Imprägnierung schützt das gute Stück vor Feuchtigkeit und Schmutz.
Tipp: Leicht, geschmeidig und robust – ein empfehlenswerter Klassiker unter den Kletterseilen ist das Petzl Volta.
4. Expressschlingen

In der Halle sind die Zwischensicherungen bereits angebracht, doch im Klettergarten am Fels findest du nur die Bohrhaken. Je nach Länge und Absicherung der Routen gehören deshalb 15 bis 20 Expressschlingen an deinen Gurt, um die Haken mit dem Seil zu verbinden. „Exen“ gibt es in unterschiedlichen Breiten und Längen von 12 bis 20 Zentimetern. Ideal fürs Sportklettern sind breite, mittellange Schlingen, an denen du dich im Notfall gut festhalten kannst. Wie viele Expressen du für eine Tour brauchst, steht im Kletterführer. Bei kurzen Routen kannst du die Haken auch einfach vorab vom Boden aus zählen.
Tipp: Achte beim Kauf darauf, dass die Karabiner der Expressen in der Öffnung keine Einkerbung („Nase“) haben. Das Seil kann sich beim Ein- und Aushängen darin verhaken, was das Klippen sehr mühsam macht.
5. Kletterhelm

Im Klettergarten schützt ein Helm deinen Kopf vor Steinschlag, herabfallenden Expressschlingen und bei unkontrollierten Stürzen. Moderne Kletterhelme bestehen aus einer robusten Außenschale und einer dämpfenden Innenschicht. Achte darauf, dass der Helm gut sitzt, nicht drückt und eine ausreichende Belüftung bietet – besonders an warmen Tagen ist das ein Plus.
Tipp: Jeder Kopf ist anders – probiere verschiedene Modelle an und wähle den Helm, der dir am besten passt.
6. Bandschlinge und Karabiner

Nicht jedes Top im Klettergarten ist mit einem Schraubkarabiner oder zwei gegengleichen Schnappern ausgestattet. Manchmal musst du am Ende der Route selbst umbauen und das Seil durch einen Ring fädeln. Um dich während des Vorgangs zu sichern, hängst du dich am Top mit einer Bandschlinge und einem Schraubkarabiner ein.
Tipp: Die gleiche Funktion, aber etwas mehr Komfort bietet das Petzl ADJUST.
7. Sonstige Ausrüstung

Neben der Grundausstattung fürs Sportklettern im Freien gibt es noch ein paar weitere nützliche Extras, die deinen Tag am Fels sicherer, komfortabler und besser machen:
Seilplane: Leicht, kompakt und unverzichtbar – eine Seilplane schützt dein Seil zuverlässig vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit.
Clipstick: Die teleskopierbare Stange ermöglicht es dir, die erste Expressschlinge samt Seil bereits vom Boden aus im ersten Bohrhaken einzuhängen. Das minimiert das Risiko von Bodenstürzen und erlaubt es dir, knifflige Passagen sicher vorzuhängen.
Kletterbürste: Saubere Griffe bieten besseren Halt. Mit einer Bürste kannst du Tritte und Griffe von Chalk, Staub und Dreck befreien – sowohl vor dem Klettern als auch beim Abbauen. Besonders an beliebten Spots oft ein Muss.
Erste-Hilfe-Set: Ein kleiner Schnitt, eine Verstauchung oder Schürfwunde – Verletzungen passieren schneller, als man denkt. Ein kompaktes Erste-Hilfe-Set gehört deshalb in jeden Rucksack.
Sportkletterrucksack: Ein robuster Rucksack mit 45 Litern Volumen, guter Lastenverteilung und großer Öffnung sorgt dafür, dass du Seil, Ausrüstung, Snacks und Kleidung übersichtlich und bequem transportieren kannst.
Warme Kleidung: Auch bei Sonnenschein kann es im Schatten oder beim Sichern schnell kühl werden. Ein warmer Midlayer oder ein Hoodie gehört deshalb immer mit in den Rucksack – selbst im Hochsommer.
Sportklettern lernen mit Bergwelten
Bergwelten-Redakteurin Judith Steinkellner möchte Sportklettern lernen. Dabei will sie jedoch nicht nur innerhalb der vier Wände einer Kletterhalle bleiben – ihr großes Ziel ist das Klettern am Fels. Sei hier und auf unserem Instagram-, TikTok- und Facebook-Kanal dabei und erfahre alles, was man über Technik, Sicherheit, Ausrüstung und Training fürs Sportklettern wissen muss.
Dieser Beitrag entstand in bezahlter Kooperation mit La Sportiva und Petzl.
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