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Foto: Rudi Wyhlidal, Bergwelten Magazin
Bergporträt

Die Wildspitze in den Ötztaler Alpen

• 26. April 2024
2 Min. Lesezeit

Die Wildspitze in den Ötztaler Alpen ist 3.768 Meter hoch und damit der höchste Berg Tirols und hinter dem Großglockner der zweithöchste Österreichs. Bergweltenautor Simon Schöpf hat die „Wilde im Westen“ besucht und zwar ausgehend vom Bergsteigerdorf Vent im Ötztal. Im aktuellen Bergwelten Magazin (Ausgabe Juni/Juli 2024) beschreibt er aber nicht nur seine Eindrücke dieser höchst imposanten Hochtour, sondern erzählt auch so einiges über Vent und seine Bewohner. Wir haben hier einige der schönsten Touren und Hütten für dich zusammengestellt.

Das Bergsteigerdorf Vent war eines der ersten, das im Rahmen der Initiative des Österreichischen Alpenvereins als solches in den erlesenen Kreis dieser besonderen Dörfer aufgenommen wurde. Schließlich gilt Vent als „Ur-Bergsteigerdorf“ und ist untrennbar mit dem Namen Franz Senn verbunden, der schon um 1860 begann, Saumwege auszubauen und Fremdenzimmer einzurichten, damit sich die Bewohner von Vent durch den aufkeimenden Sommertourismus etwas dazu verdienten konnten. Heute ist der kleine Ort auf 1.900 Metern Seehöhe Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Hochtouren in der imposanten hochalpinen Bergkulisse der Ötztaler Alpen.

Praktisch jede Tour rund um Vent weist hochalpinen Charakter auf, auch wenn nicht jede so herausfordern ist wie die Besteigung der Wildspitze.

Von Vent auf die Wildspitze

Wer von Vent aus die Wildspitze besteigen möchte, muss früh aufstehen – oder plant eine Nacht auf der Breslauer Hütte, was angesichts der rund 2.000 Höhenmeter keine schlechte Idee ist. Der Anstieg führt ohnehin an der Hütte vorbei, die in rund drei Stunden von Vent aus zu erreichen ist. Wer die Sesselbahn bis Stablein nutzt, ist schneller.
Ab der Hütte wird es anspruchsvoll. Der Normalweg führt über das Mitterkar, das aber im Hochsommer von den lokalen Bergführern aufgrund von Steinschlag gemieden wird. Für die Ausweichroute über den Rofenferner ist die Buchung eines Bergführers umbedingt empfehlenswert.

Wildes Mannle

Wer nicht gleich die Wildspitze ins Visier nehmen möchte, dem sei die Besteigung des Wilden Mannle ans Herz gelegt. Von Vent geht es ebenfalls hinauf zur Breslauer Hütte. Nun aber nicht in Richtung Mitterkar, sondern gegen Osten auf das 3.019 Meter hohe Wilde Mannle. Wer die Sesselbahn nutzt, spart sich rund zwei Stunden Anstiegszeit und die ersten 800 Höhenmeter.

Die Breslauer Hütte

Die Breslauer Hütte auf 2.844 Meter ist eine wichtige Schutzhütte am Weg zur Wildspitze und für die Venter Runde. Die Hütte hat von Ende Juni bis September geöffnet und bietet Platz für rund 150 Übernachtungsgäste.

Mutsbühel

Der 2.316 Meter hohe Mutsbühel liegt auf der anderen Talseite und bietet so einen schönen Blick auf die Wildspitze. Der Weg führt von Vent durch den Zirbenwald aufwärts. Vom Gipfel sind zudem die Weißkugel und der Similaun zu sehen.

Spaziergang zu den Rofenhöfen

Im Gegensatz zur Wildspitze ist die Wanderung zu den Rofenhöfen ein Spaziergang. Allerdings einer, der viel zu bieten hat. Nicht nur, dass die Rofenhöfe auf 2.000 Metern Seehöhe zu den höchst gelegenen dauerhaft besiedelten Weilern in den Ostalpen zählen, hier kann man auch einkehren und die Haflingerzucht bestaunen. Außerdem sorgt die Begehung der Hängebrücke über die imposante Rofenschlucht für ein wenig Nervenkitzel und am Kunstweg Barteb’ne retour nach Vent gibt es so einiges zu bestaunen.

Zur Ötzi-Fundstelle

Es war im Jahr 1991 als der Ötzi – der Mann aus dem Eis – unweit der Similaunhütte am Tiesenjoch auf einer Höhe von 3.208 Metern vom Ehepaar Simon zufällig gefunden wurde. Heute erinnert eine Stele an die Fundstelle, die von der Similaunhütte zu erreichen ist. Die Tour zur Fundstelle ist lang, kann aber verkürzt werden, indem man mit dem Mountainbike bis zur Martin-Busch-Hütte im Niedertal fährt – rund zwei Stunden. Sportlich ambitionierte fahren weiter Richtung Similaunhütte und nehmen einige Tragepassagen in Kauf, vor allem jene, die im Anschluss auf der italienischen Seite hinunter ins Schnalstal fahren.
Wie auch immer man hinauf kommt, von der Martin-Busch-Hütte sind es noch einmal rund zweieinhalb Stunden Gehzeit bis zur Similaunhütte und bis zur Ötzi-Fundstelle weitere 40 Minuten. Eine lange Tour also, auf der aber sowohl die Martin-Busch-Hütte als auch die Similaunhütte als Übernachtungsstützpunkte in Frage kommen.

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