Berg-Philosophie
Pioniere des Bergsteigens: Zum Ursprung des Alpinismus
Einmal Pionier, immer Pionier. Die Leistungen der großen Wegbereiter des Alpinismus mögen bereits in den Schatten gestellt worden sein, sie gelten dennoch als herausragend. Warum eigentlich?

Hermann Buhl, Peter Habeler, Reinhold Messner. Es sind Namen wie diese, die unweigerlich fallen, wenn man von alpinen Pioniertaten spricht. Zugleich sind ihre Leistungen aber bereits um ein Vielfaches übertroffen worden: Kaum wird ein neuer Geschwindigkeitsrekord aufgestellt, ist er auch schon wieder gebrochen, als unbezwingbar geltende Routen werden erklettert, selbst blinde und körperlich behinderte Personen schaffen es auf die höchsten Berge der Welt. Und trotzdem: Wer erst einmal den Ruf als Pionier hat, bleibt es auch. Warum eigentlich?
Nun, es mag ja sein, dass es Ueli Steck gelungen ist, das Matterhorn in weniger als zwei Stunden zu besteigen – beziehungsweise zu erlaufen –, der ewige Erstbesteiger aber wird Edward Whymper bleiben. Er hat sich 1865 einen Rang erkämpft, den ihm keiner mehr ablaufen kann. Nicht einmal Ueli Steck. Anders als neu aufgestellte Rekorde lässt sich eine Pioniertat nicht brechen, übertreffen oder ablösen. Ihr Kern ist die Erstlingstat. Ihre Leistung besteht im Visionären. Erst die Kombination aus beidem macht aus einer achtenswerten Errungenschaft eine Pioniertat.
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