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Auf nach Südamerika

Expedition Bolivien: Christian und Roman stellen sich vor

• 26. März 2018
3 Min. Lesezeit

Die beiden Freunde und Bergretter Christian Holzer und Roman Koller planen im Sommer eine Reise nach Bolivien. Sightseeing steht für die beiden dort allerdings nicht am Programm – vielmehr locken sie die zahlreichen Mixed- und Eiskletterrouten nach Südamerika. Und wir dürfen sie begleiten. Wie sie auf die Idee gekommen sind? Das erklären sie euch selbst.

Roman Koller und Christian Holzer
Foto: Michael Eder
Roman Koller und Christian Holzer
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Christian: Das Bergsteigen ist für mich eine Art Suche. Eine Suche nach Abenteuer, Natur, Herausforderung, Freundschaft , Freiheit,  Selbstverwirklichung und den persönlichen Grenzen. Es ist nicht ein Grund, nicht ein Gefühl sondern ein komplexer Mix aus diesen Dingen. So vielseitig die Bewegründe sind, so vielseitig sind auch die Möglichkeiten mit denen ich mich in der Bergwelt bewege. Ob Trail-Laufen, Bergsteigen, Klettern, Skitouren oder Eis- und Mixed-Klettern – ich betreibe alle Disziplinen gerne, aber besonders für die letzten beiden schlägt mein Herz.

Roman: Vor drei Jahren entschied ich mich, meine Leidenschaft für die Berge sinnvoll einzusetzen. Ich bewarb mich bei der Bergrettung und bin mittlerweile fertig ausgebildeter Bergretter. Über diesen Weg habe ich sehr viele nette, bergbegeisterte Leute kennen gelernt, darunter auch Christian. Uns verband von Anfang an die Leidenschaft fürs Eisklettern, der wir regelmäßig gemeinsam nachgehen.

Roman in Kolm Saigurn
Foto: Christoph Mairböck
Roman in Kolm Saigurn

Christian: Das Eis- bzw. Mixed-Klettern wird vor allem in Nord- oder Eiswänden betrieben. Diese ungemütlichen, kalten und dunklen Wände fordern den kompletten Bergsteiger. Gerade bei solchen Touren muss man sich auf seine Partner verlassen können. Der Moment, nachdem man sich Stunden durch Eis und forderndes Mixed-Gelände gekämpft hat, um gemeinsam im letzten Tageslicht die schwachen Sonnenstrahlen genießen zu können, schweißt sehr zusammen. Mit Roman lernte ich einen solchen Tourenpartner bei der Bergrettungsausbildung kennen.

Roman: Im Februar 2017 absolvierten wir erfolgreich die Ausbildung zum Übungsleiter im Eisklettern und waren fortan auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Dort entstand auch die Idee einer gemeinsamen Expedition mit Südamerika als Ziel.

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Christian: Wir teilen nicht nur die Leidenschaft fürs Eisklettern sondern verstehen uns auch ausgezeichnet, was ja bei unseren Vorhaben nur von Vorteil ist. 

Christian kurz vor dem Gipfel der Vertainspitze
Foto: Roman Koller
Christian kurz vor dem Gipfel der Vertainspitze

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Christian: Obwohl es in Österreich und Europa extrem viele Möglichkeiten zum Klettern in Eis- und Mixed-Gelände gibt und ein Menschenleben bei Weitem nicht reichen würde, um sie alle auszukosten, entschieden wir uns für  Südamerika. Besonders Bolivien hat mir dabei sehr gut gefallen, da dort im Vergleich zu Peru einige Gebiete noch kaum bzw. gar nicht touristisch erschlossen sind.

Roman: Bolivien – das ist ein noch weitgehend unberührtes Naturparadies. Der Massentourismus ist dort noch nicht angekommen. Ich war schon einmal mit meiner Freundin Ruth in Bolivien. Unter anderem auch zum Bergsteigen: wir bestiegen 5.000-er und einen 6.000-er – den Huayna Potosi. Diese gewaltigen Berge mit ihren Gletschern, Seen und Eiswänden ließen mich seitdem nicht mehr los. Außerdem sind die Leute sehr freundlich, hilfsbereit und redselig. Das heißt aber auch, dass man sich außer Spanisch leider nur mit Händen und Füßen verständigen muss.

Christian: Romans Erzählungen von seiner ersten Reise nach Bolivien, über freundliche Menschen, gutes Essen und wilde, kaum erschlossene Berge erledigten den Rest der nötigen Überzeugungsarbeit.  So kam es, dass wir uns gleich an die Planung unserer Expedition machten.

Roman und Christian am Gipfel der Vertainspitze
Foto: Christian Holzer
Roman und Christian am Gipfel der Vertainspitze

Christian: Von Anfang an waren wir uns einig, dass wir die Gipfel einiger  6.000-er über anspruchsvolle Routen im Eis- & Mixed-Gelände erreichen möchten. Auch waren wir einer Meinung, dass wir möglichst selbstständig und ohne viel Schnickschnack unterwegs sein möchten – selbstverantwortliches Bergsteigen, so schwer und so hoch wie es die eigenen Fähigkeiten zulassen. Bei den Planungen wurde uns bewusst, dass wir für unser Vorhaben gerne noch jemanden dabei haben möchten.

Roman: Durch meine Schwärmerei in meinem Umfeld fanden wir relativ schnell Gleichgesinnte, mit denen wir das Abenteuer Bolivien angehen wollen. Mike ist ebenfalls Bergretter und ein super Tourenpartner beim Eisklettern und mit Andi gehe ich unter anderem Klettern und Skitouren. Wir sind also ein tolles Team, in dem sich jeder auf jeden verlassen kann. Was in den Bergen sehr wichtig ist – egal ob zu Hause oder auf einem anderen Kontinent.

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So geht es weiter

Die Vorstellung von Christian und Roman bildet den Auftakt ihres Blogs auf Bergwelten.com, in dem sie euch in den kommenden Wochen mit Infos rund um die Vorbereitung für ihren Trip versorgen werden. Im Juni geht es dann richtig los und wir werden wöchentlich erfahren, wie es ihnen in Bolivien ergeht.

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