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Campen mit Kindern, Teil 2

Im Pickup-Camper durch Norwegen: Unsere Top 3 Stellplätze und Wanderungen

• 3. September 2018
4 Min. Lesezeit

Über die Vorbereitung auf ihren Norwegen-Roadtrip haben Kathy und Peter Schön an dieser Stelle bereits berichtet. Nun liegen drei Wochen Norwegen im Pickup-Camper hinter ihnen. Obwohl sich ihnen das nordische Land eher von seiner ungemütlichen Seite gezeigt hat, haben sie viele schöne und unvergessliche Eindrücke gesammelt. Mit uns teilen sie ihre Top 3-Stellplätze und Wanderungen für einen gelungenen Norwegen-Trip mit Kleinkindern.

Campen mit Kindern in Norwegen
Foto: outdoorpashionists.com
Rundum glücklich: Am Wanderparkplatz Saurdal in Norwegen
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Unsere Top 3 Stellplätze in Norwegen

Wie in Teil 1 bereits beschrieben, haben wir unseren VW-Bus primär deshalb gegen einen Pick-Up-Camper eingetauscht, um nicht auf Campingplätze angewiesen zu sein. Zudem können wir damit aufgrund des Allradantriebs auch Straßen befahren, die für normale Camper-Vans eher nicht machbar sind. Obwohl auf unserem Trip „wilde Stellplätze“ überwogen haben, sind wir ab und zu auch auf Campingplätzen gewesen, vor allem, um zu duschen und unsere nassen Sachen draußen zum Trocknen aufzuhängen. So hat sich bei unseren Top 3-Stellplätzen auch ein Campingplatz dazwischen gemogelt.

Mit Adventure-Mobil „Bimi“ unterwegs bei Geiranger

1. Stellplatz am Wanderparkplatz Saurdal

Der Wanderparkplatz thront hoch über dem Sognefjord und man hat einen wunderschönen Ausblick auf den Fjord und die gegenüberliegenden Berge. Vom Parkplatz aus beginnen einige Wanderungen von leicht bis schwer.

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Anfahrtsweg:

Auf der Landstraße 55 südlich von Balestrand geht in Richtung Süden folgend auf der rechten Seite eine Schotterpiste zur Saurdal-Skiarena ab. Dieser zum Teil steilen Schotterstraße folgt man bis zum Wanderparkplatz ganz am Ende. Der Stellplatz auf Google Maps.

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Sanitäre Einrichtungen, Trinkwasser, Abfall- und Abwasserentsorgung:

Nicht vorhanden

Höhe über Meeresspiegel: 600 m

Herrliche Fjord-Aussicht: Stellplatz am Wanderparkplatz Saurdal
Foto: outdoorpashionists.com
Herrliche Fjord-Aussicht: Stellplatz am Wanderparkplatz Saurdal

2. Campingplatz Ringøy

Direkt am Eidfjord gelegener, kleiner Campingplatz mit Stellplätzen am Wasser oder terrassierten Wiesenplätzen weiter oben. An jedem am Wasser gelegenen Platz gibt es Feuer- und Grillstellen. Feuerholz wird an einem zentralen Platz in der Nähe des Sanitärhauses reichlich gelagert und kann kostenlos geholt werden. Am Abend kommt eine nette Dame und kassiert ab. Es gibt ein kleines Ruderboot, das man kostenlos ausleihen kann.

Anfahrtsweg:

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Der Campingplatz ist direkt von der Straße Rv13 zwischen Kinsarvik und Eidfjord zu erreichen. Der Campingplatz auf Google Maps.

Sanitäre Einrichtungen, Trinkwasser, Abfall- und Abwasserentsorgung:

Einfaches, sehr sauberes Sanitärhaus mit Trinkwasserschlauch und Möglichkeit zur Grauwasser- und Chemietoilettenentsorgung.

Höhe über Meeresspiegel: 0 m

Stellplätze am Wasser und mit Feuerstellen: Campingplatz Ringøy

3. Parkplatz direkt am Bøyabreen-Gletscher

Warum lange zu einem Gletscher hinwandern, wenn man ganz einfach im Camper in unmittelbarer Nähe eines Gletschers schlafen kann? Es gibt diverse Buchten, in denen man stehen kann und auch einige Grasflächen auf denen man ein Zelt aufbauen kann. Weiter hinten, direkt am Brevatnetsee, gibt es ein kleines Café, die Braevasshytta.

Anfahrtsweg:

Von der Straße Rv5 geht von Fjærland kommend kurz vor dem Fjærlandstunnel rechts eine unauffällige Straße zum Parkplatz ab. Der Stellplatz auf Google Maps.

Sanitäre Einrichtungen, Trinkwasser, Abfall- und Abwasserentsorgung:

Es gibt eine Toilette, die für einen öffentlichen Parkplatz ungewöhnlich sauber ist.

Höhe über Meeresspiegel: 200 m

Campen mit Kindern in Norwegen
Foto: outdoorpashionists.com
Parkplatz am Bøyabreen-Gletscher

Unsere Top 3 Wanderungen in Norwegen

Auch, wenn die Wanderung zum allseits bekannten Preikestolen in jedem Norwegen-Wanderführer empfohlen wird, zählt sie für uns nicht zu den Top-Wanderungen, primär aufgrund der Menschenmassen. Der Fels an sich ist letztlich auch nur halb so beeindruckend und schön, wenn etwa 100 Menschen auf ihm stehen und man sich in eine lange Schlange mit Personen in Badeschuhen oder Lederstiefeletten und Plastik-Poncho auf einem zum Teil recht exponierten Wanderweg einreihen darf.

Unsere Top 3-Wanderungen waren wenig frequentiert, die Landschaften sehr beeindruckend und ohne Menschenmassen konnten wir ganz in die Natur eintauchen. Da unsere Tochter mit ihren 3,5 Jahren inzwischen schon recht ordentliche Strecken selbst wandert, aber natürlich noch nicht im Erwachsenentempo, haben wir vor allem Stichtouren ausgewählt, um sie bei Bedarf abkürzen zu können.

1. Wasserfall-Wanderung bei Kinsarvik

Bei der Wanderung ab Kinsarvik (Skytebane) gibt es vier große, beeindruckende Wasserfälle zu bewundern. Der Weg führt immer entlang des Flusses Kinso und ist teilweise recht steil und schweißtreibend, zumindest mit Kraxe und darin befindlichem Kind. Am Ende der Stichtour führt der Pfad aus dem Wald hinauf auf ein baumloses Felsplateau, von dem aus man bei gutem Wetter wohl einen wunderbaren Blick auf Hardanger- und Sørfjord hat. Wir sind allerdings nicht so weit gekommen. Alternativ kann man auf dem Rückweg auch den leichteren Schotterweg nutzen.

  • Dauer: 5 Stunden (Stichtour, die gut abgekürzt werden kann)
  • Länge: 10 km
  • Höhenunterschied: 550 hm
  • Lage: Am Rande des Hochplateaus Hardangervidda im gleichnamigen Nationalpark.
Rast auf der Wasserfall-Wanderung bei Kinsarvik

2. Wanderung ab Liasætra zur Patchellhytta

Die Wanderung beginnt am Parkplatz der Alm Liasætra am Ende einer kleinen Maut-Schotterstraße, die südlich von Stranda in Richtung „Engeset“ führt. Anfangs wandert man durch ein kleines Hüttendorf. Die zum Teil verfallenen Hütten mit den bewachsenen Dächern sind nicht nur für Kinder ein Highlight. Der Weg, der gesäumt ist von Blaubeer- und Preiselbeersträuchern, führt immer talaufwärts in Richtung Patchellhytta und wird nach einer Brücke zum moorigen Pfad, der stellenweise mit einigen kleinen Holzbrücken gesichert ist. Weiter geht es zum Teil auf moorigen Felsbändern, die bei Regen ziemlich rutschig sein können. Am idyllisch gelegenen See Nysetvatnet kommt man etwas aus den Bäumen und hat einen schönen Blick auf die umliegenden Berge und den Gletscher Brekketindbreen. Von der Patchellhytta ist die Tour noch erweiterbar bis zum 1.500 m hohen Slogen. Der Wanderparkplatz ist auch ein perfekter Stellplatz für Camper.

  • Dauer: 4 Stunden (Stichtour, die gut abgekürzt werden kann)
  • Länge: 12,6 km
  • Höhenunterschied: 430 hm
  • Lage: Stranda, nördlich vom Jostedalsbreen Nationalpark
Märchenhafte Hütten auf der Wanderung ab Liasætra zur Patchellhytta

3. Gletscherfall-Wanderung am Bondhusbrea

Von Bondhusbrea aus führt ein leichter Wanderweg ins Bondhusdalen zu einem Bilderbuch-Gletschersee, dem Bondhusvatnet. An diesem laden einige aus Fels errichtete Sitzgruppen zum Picknick ein. Weiter führt der Weg, der zu einem Pfad wird, am See entlang bis zum Schwemmkegel der Bondhusselva. Den Zufluss zum See überquert man auf einer Hängebrücke und folgt dem moorigen Pfad rechts hinauf bis zu einer Kuppe. Dort hat man einen schönen Ausblick auf die Gletscherzunge des Bondhusbrea. Der Gletscher ist allerdings in den letzten Jahren so stark abgeschmolzen, dass der Anblick von der Kuppe aus weniger beeindruckend ist als vom See aus.

  • Dauer: 3 Stunden (Stichtour, die gut abgekürzt werden kann)
  • Länge: 10 km
  • Höhenunterschied: 350 hm
  • Lage: Im Folgefonna Nationalpark bei Jondal
Gletschersee wie aus dem Bilderbuch: der Bondhusvatnet

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