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Ernst pilgert, Teil 3

Zu Fuß von Wien nach Marokko: 3.000 Kilometer später – am Ende der Welt

• 12. Oktober 2017
2 Min. Lesezeit

Ernst Merkinger ist auf seinem Pilgerweg von Wien nach Marrakesch mittlerweile am Kap Finisterre – am westlichen Ende Europas und des Jakobsweges – angelangt und steht kurz vor der Überfahrt nach Marokko. Zeit, um über das Pilgern und marokkanische Schwiegermütter zu sinnieren.

Ernst Merkinger Pilgern Marokko
Foto: Ernst Merkinger
Ernst Merkinger am Kap Finisterre - dem „Ende der Welt“
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Alles hat ein Ende nur das Pilgerreisen nicht. Ja, Pilgern macht süchtig wie Omas Schokostrudel oder Thomas Brezinas Knickerbocker-Bande-Sendungen in meinen Jugendtagen (oder auch seine mittlerweile berühmt-berüchtigten Instagram-Stories). Einmal Pilger, immer Pilger. Einmal Knickerbocker-Fan, immer Knickerbocker-Fan. Hat man einmal Pilgerluft geschnuppert, kommt man nicht mehr so schnell los – wobei: auf die stickige Luft in den Schlafsälen könnte ich mittlerweile durchaus verzichten.

Wie auch immer – nach 3.000 Kilometer und „a poor Zerquetschte“ bin ich am Ende der Welt angekommen. Als solches gilt zumindest das Kap Finisterre an der Westküste Nordspaniens seit jeher (obwohl es sich rein geographisch nicht ganz zutrifft). Hier ist auch das eigentliche Ende des Jakobsweges (auch: Camino a Fisterra) – und das fühlt sich richtig, richtig gut an. Dabei geht’s jetzt eigentlich erst los! Wie? Naja, das i-Pünktchen wartet noch auf mich. Wie das i-Pünktchen? Naja, der Marsch von Casablanca nach Marrakesch.

Am Weg von Muxia nach Fisterra kann es schon Mal vorkommen, dass die Surfer den Pilgern die Show stehlen

Abenteuer Marokko

Der knackige Marsch von Casablanca nach Marrakesch wird ein wahres Abenteuer. Neues Terrain, neue Kultur, keine Markierung, neue Wildtiere und viel, viel Chaos – Marokko eben. Ich habe schon mein Testament verfasst, in dem geschrieben steht, dass mein Instagram-Account im Fall des Falles von Thomas Brezina übernommen werden soll, weil ich dann wenigstens in der Gewissheit den Planeten Erde verlassen kann, dass die „Qualität“ meiner Instagram-Stories aufrecht erhalten wird.

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Abseits von Mama und Oma haben mir auch erfahrene Geher, wie ein Pilger aus Holland, davon abgeraten im Freien zu zelten. Dort würde mir nämlich fix das Equipment gestohlen und nur wenn ich Glück habe das Leben gelassen werden. Ein muslimischer Pilger hat gemeint, dass ich mich insbesondere vor den marokkanischen Schwiegermüttern in Acht nehmen soll, weil sie Hokuspokus bzw. Voodoo- Zauber betreiben, um ihre Töchter unter die Haub'n zu bekommen.

Well, mit diesen Rat-Schlägen muss und kann ich gut leben. Am wichtigsten ist, dass ich konsequent auf mein Gefühl höre. Inschallah (so Gott will) wird schon alles gutgehen!

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Das Gute ist, dass ich mittlerweile wie ein Backhendl gebräunt bin und deswegen zumindest als halber Marokkaner durchgehe. Als weitere Vorsichtsmaßnahme werde ich mir noch meinen Bart rasieren, sodass man meinen könnte, dass ich zwölf sei und man mich deswegen nicht entführen will, sondern liebhaben muss – wobei die muslimischen Schwiegermütter werden dies vielleicht erst recht als Entführungsgrund sehen?!

Nein, im Ernst jetzt. Ich freue mich riesig auf diese letzten paar Meter auf marokkanischem Boden. Und ganz besonders freue ich mich darüber wieder an jene Stätten zurückzukehren, die nicht nur mir, sondern auch meinen Großeltern 1970 viel Leben eingeflößt haben.

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Ob Ernst tatsächlich von marokkanischen Schwiegermüttern eingefangen wird? Er wird sich jedenfalls nochmals aus Marokko melden.

Hier geht es zu Ernst Merkingers Pilger-Blog. Interessante Einblicke bietet auch sein Instagram-Account, den er hoffentlich auch in Zukunft selbst bespielen wird.

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