Weiter zum Inhalt
Bergwelten ClubAbo
Eine Wandrerin mit Rucksack und Ausrüstung, die durch den Wald auf den Altauseer See hinunterblickt.

Auszeit vom Ballast: Was dich das Wandern für den Alltag lehren kann

Werbung5 Min.16.09.2025

Foto: Lukas Elsneg

Empfehlungen

Empfehlungen

Grundlsee und Loserhütte lassen sich mit einer zweitägigen Wanderung nebst Übernachtung am Albert-Appel-Haus verbinden. Diese Tour durch das Tote Gebirge hinterlässt nicht nur unvergessliche Eindrücke, sondern auch so manche nachhaltige Erkenntnis.

Inhalt

Mehr zum Thema

Was besitzen wir nicht alles und was tun wir nicht alles, um uns das Leben leichter zu machen! Doch selbst die besten Hilfsmittel und Organizer können es nicht verhindern, dass wir uns immer wieder von Verpflichtungen, Terminen und Sorgen überrannt fühlen. Nur zu gerne packt man dann die Gelegenheit beim Schopf – und den Wanderrucksack – für eine Auszeit im Salzkammergut. Diese magische Kombination aus Landschaft, Luft und Lebensfreude ist wie geschaffen, um abzuschalten und den Alltag hinter sich zu lassen.


Das Salzkammergut: Gutes zwischen Bergen und Seen

Im Salzkammergut, das sich über die Bundesländer Oberösterreich, Steiermark und Salzburg erstreckt, gehen Berge und Seen eine einzigartige Verbindung ein. Im Norden grenzt das Gebiet an das hügelige Alpenvorland, im Süden steigen die markanten Kalkmassive des Dachsteins und des Toten Gebirges auf. Dazwischen liegen zahlreiche klare Seen wie der Traunsee, Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Hallstätter See, Grundlsee und Altausseer See. Auch die historisch und kulturell bedeutenden Ortschaften Bad Ischl oder Hallstatt üben eine ungebrochene Anziehungskraft aus.

Die Bergwelt dieser Kulturlandschaft, die zu den schönsten Österreichs zählt, lässt sich auf der zweitägigen Wanderung vom Kanzlermoos zur Loseralm mit Übernachtung im Albert-Appel-Haus auf 1.638 Meter Seehöhe eindrucksvoll erleben.


Das Hotel: Ankommen und sich zuhause fühlen

Ein Vorhaben dieser Art erfordert eine gute Vorbereitung der Ausrüstung – aber auch von Körper und Geist. Das G’sund und Natur Hotel DIE WASNERIN in Bad Aussee ist dafür der ideale Kraftort. Schließlich hat sich dieses Haus das Konzept "Auszeitl’n" auf die Fahnen geheftet und bietet seinen Gästen dafür jeden nur erdenklichen Komfort und die ersehnte Ruhe. Nach dem herzlichen Empfang durch die freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlt man sich so richtig angekommen. Die wohlige Wärme des Wassers im Outdoor-Pool entspannt durch und durch und das Abendessen mit Grüßen aus der Region ist ein Genuss. Doch der Blick aus dem Zimmerfenster erinnert an das eigentliche Ziel: Der Loser ruft!


Die Tour: Zwei Tage unterwegs im Toten Gebirge

Tag 1: Eine Landschaft voller Vielfalt

Der Ausgangspunkt der Tour liegt am Kanzlermoos auf 1.040 Meter Seehöhe. Diesen erreicht man über eine Forststraße von Schachen am Grundlsee. Der durchwegs bestens markierte Wanderweg führt zunächst durch einen üppigen, moosreichen Mischwald, der zum Durchatmen einlädt. Schon bald passiert man die ersten steinernen, steil aufragenden Wächter des Toten Gebirges, das voller Leben ist: Ganzen Herden von Gämsen kann man hier begegnen und das Pfeifen der Murmeltiere lässt aufhorchen und nach den scheuen Tieren Ausschau halten.

Herrliche Sicht in schwindelerregenden Höhen

Nach weiteren vier Kilometern Fußmarsch erreicht man die beiden smaragdgrünen Lahngangseen, die sich für eine Rast anbieten. Danach geht es zum Wildgössl auf 2.062 Meter Seehöhe. Dieser Berg zeigt sich auf der Süd- und Westseite als sanfte, grasbedeckte Rundung. Auf seiner Nord- und Ostseite bildet er jedoch eine rund 1.000 Meter senkrecht abfallende, felsige Steilwand. Der Pfad auf seinen Gipfel ist steil und steinig, aber die Mühe lohnt sich: Oben wartet ein Rundumblick, der bei klarer Sicht bis in die Berchtesgadener Alpen reicht. Der Blick über die Steilkante ist schwindelerregend! Über den Rasenhang zum Kessel des Dreibrüdersees geht es wieder hinab.


Eine Landschaft, reich an Abwechslung

Das nächste Etappenziel ist der Redende Stein, ein markanter Felsen mit Gipfelkreuz auf 1.865 Meter Seehöhe. Auf dem Weg dorthin passiert man die Wiesenlacke, einen kleinen, stillen Bergsee, und die für diese Region typischen, zerklüfteten Dolinenfelder aus schneeweißem Dolomitenkalkgestein. Der Redende Stein liegt wie ein riesiger Findling mitten in der Alpenlandschaft und lässt sich in einer Viertelstunde leicht erklimmen. Seinen Namen verdankt er dem Echo, das von den steilen Felswänden abstrahlt. Von oben bietet sich erneut ein herrlicher Rundumblick – und eine erste Sichtung des Albert-Appel-Hauses. Nur noch eine halbe Stunde Gehzeit ist es von dahin zum Tagesziel.


Ausblick auf einen gemütlichen Hüttenabend

Die Speisekarte des Albert-Appel-Hauses kann sich sehen lassen. Die Speckbrote, der Kaiserschmarren und die anderen Köstlichkeiten schmecken auf der Sonnenterrasse besonders gut. Nach Sonnenuntergang wird es dort im Herbst aber sehr schnell frisch. Dann wechselt man gerne in die gemütliche, beheizte Stube, wo der Abend in geselliger Runde ausklingt. Die Wirtsleute des Schutzhauses sorgen aber nicht nur für beste Verpflegung, sondern auch für Waschmöglichkeiten und saubere, bequeme Schlafstätten für bis zu 70 Personen.


Tag 2: Zurück zum Hausberg der WASNERIN

Das Hüttenfrühstück am nächsten Morgen gibt Kraft für den bevorstehenden Marsch zur Loseralm. Der Weg führt zunächst durch märchenhaft schöne Wälder. Der Abstecher zum Wildensee lohnt sich und nimmt etwa eine Stunde Gehzeit (hin und zurück) in Anspruch.

Auspowern, dann Auszeitl'n

Weiter geht es über die Augstwiesen – weitläufige Almböden, die im Sommer dem Weidevieh zur Verfügung stehen, ab Mitte September aber schon verlassen sind. Dazwischen gilt es, steile, steinige Anstiege zu meistern, die hohe Trittsicherheit und einiges an Kraft erfordern. Jede Biegung eröffnet einen neuen, fantastischen Ausblick, wie auf den Dachsteingletscher oder hinunter ins Tal nach Bad Aussee, der alle Anstrengung vergessen lässt.

Nach knapp fünf Stunden Gehzeit liegt schließlich die Loseralm zu Füßen. Hier lässt es sich vortrefflich auf diese Tour anstoßen, die die Vielfalt des Toten Gebirges erleben lässt. Die Auszeit muss damit aber noch lange nicht zu Ende sein: DIE WASNERIN wartet und hält einmal mehr alle Annehmlichkeiten dafür bereit.


Die Tour im Überblick:

  1. Etappe: Kanzlermoos (1.040 Meter) – Lahngangseen (1.493 Meter)
    Dauer: 1,5 Stunden
    Distanz: ca. 4 Kilometer
    Höhenmeter: 450 Meter

  2. Etappe: Weiter zum Wildgössl (2.062 Meter)
    Dauer: 1,5 Stunden
    Distanz: 3 Kilometer
    Höhenmeter: 500 Meter

  3. Etappe: Wiesenlacke – Redender Stein (1.865 Meter)
    Dauer: 1,5 Stunden
    Distanz: 5 Kilometer
    Höhenmeter: 300 Meter

  4. Etappe: Abstieg zum Albert-Appel-Haus (1.638 Meter)
    Dauer: 30 Minuten
    Distanz: 2,5 Kilometer

  5. Etappe (2. Tag): Appelhaus – Wildensee – Augstwiesen – Loseralm (1.497 Meter)
    Dauer: 5 Stunden
    Distanz: 12,5 Kilometer
    Höhenmeter: 650 Meter


Das Fazit: Vorbereitung ist alles, weniger ist mehr

Während man wandert, sein Tempo schließlich gefunden hat und die Beine den Weg wie von allein finden, gerade dann, wenn der Blick frei und das Gemüt leicht wird, schlagen auch die Gedanken neue Richtungen ein. Dabei treten so manche Parallelen zum Alltag und überraschende Fragen in Erscheinung:

Wie gut bin ich vorbereitet?

Ist es möglich, sich auf alle Eventualitäten des Lebens vorzubereiten? Wohl kaum. Die Natur steckt voller Geheimnisse und Überraschungen, auf die wir uns einlassen müssen, wenn wir unsere Grenzen überwinden und neue Perspektiven entdecken wollen. Eigene Erfahrungen aus der Vergangenheit und gute Ratschläge erfahrener Vorgängerinnen und Vorgänger sind aber immer eine gute Basis für die Planung nächster Schritte.

Was brauche ich wirklich?

Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig wir eigentlich brauchen. Auf einer körperlich herausfordernden Tour benötigen wir meist viel weniger Proviant als gedacht. Bei hoher Anstrengung sehnt sich der Körper eher nach wesentlich mehr Flüssigkeit als gewohnt, kleinen, nährstoffreichen Snacks und bewussten Pausen zum Durchschnaufen.
Viele Dinge, die uns wichtig sind, verlieren schnell ihren Wert, wenn sie im Rucksack allzu viel Platz einnehmen, unterwegs kaum gebraucht werden und nur eine unnötige Belastung darstellen. Sie behindern unsere Balance sowie Beweglichkeit und lassen uns langsamer vorankommen.

Kann ich das schaffen?

Die beste Vorbereitung, und auch das beste Training, können einen nicht davor bewahren, in so mancher Situation an sich zu zweifeln. Im Grunde müssen wir uns stets für einen von drei Wegen entscheiden: Man wagt es, schafft es und feiert seinen Erfolg. Oder man wagt es, scheitert und lernt für die nächste Gelegenheit. Oder man wählt den einfachsten Weg: es gar nicht erst zu versuchen. Dieser Weg führt oft ins Leere, oder er ist gepflastert mit Zweifeln, ob man es nicht doch vielleicht hätte schaffen können. Diese Geister wird man nur schwer wieder los – vielleicht an der nächsten Kreuzung.


Die Packliste: Utensilien für eine erholsame Hüttenübernachtung

Die folgenden Dinge haben sich bei der Hüttenübernachtung am Albert-Appel-Haus bestens bewährt:

  • Hüttenpatschen (leicht, mit wasserdichter, rutschfester Sohle)

  • Seidenschlafsack und Kopfpolsterüberzug

  • Stirnlampe

  • Kleines Handtuch und Waschlappen aus schnelltrocknender Mikrofaser

  • Ohropax

  • Schlafmaske

  • Wasch- und Pflegeutensilien in einem handlichen, ev. aufhängbaren Beutel

  • Kleine Gesellschaftsspiele für den Hüttenabend (Kartenspiele o.ä.)

  • Ausreichend Bargeld (keine Kartenzahlung möglich!)


    Immer auf dem neuesten Stand mit dem Bergwelten Newsletter
    Jetzt Anmelden
    Bergwelten Magazin
    Bergwelten MagazinHol dir dein Bergwelten-Abo und entdecke sechs Mal jährlich die Schönheit der Natur.
    Zum Magazin Shop
    Werde Teil der Community#bergwelten
    Newsletter abonnieren
    Zahlungsmethoden:
    • Visa
    • Mastercard
    • American Express
    • Diners Club
    • SEPA
    Bergwelten ist der Startpunkt für dein Abenteuer in den Bergen
    Mit Tausenden geprüften Touren, Hütten und Unterkünften sowie Bergwissen von Expertinnen und Experten bist du ideal für die Berge vorbereitet.
    Unterkünfte
    Touren
    Hütten
    Artikel