Zwischen Grenzen ausloten und Heimkehren: Ultra-Trailrunner Philipp Ausserhofer nimmt uns in dieser Foto-Story auf einen 160 Kilometer langen Extremlauf mit: Bilder voller Emotion und eine Botschaft, die berührt.
Ein 160 Kilometer langer Extremlauf voller Emotion, knapp 11.000 fordernde Höhenmeter lang über sich hinauswachsen, 34 Stunden voller Leidenschaft – und das an einem Ort, der einem alles abverlangt, unter Bedingungen, die den Willen auf die Probe stellten. Der Traum vom „HOMERUN“ wurde für Philipp Ausserhofer Wirklichkeit.
Sand in Taufers. Südtirol. 5.00 Uhr morgens. Die letzten Vorbereitungen laufen, die Füße kribbeln, die Vorfreude steigt, endlich einen lang gehegten Traum in die Realität umzusetzen
Foto: Kottersteger
Mit einem dicken Grinser im Gesicht geht es los. 160 technisch anspruchsvolle Kilometer und 11.000 kräftezehrende Höhenmeter warten auf Philipp
Foto: Kottersteger
Sand in Taufers. Südtirol. 5.00 Uhr morgens. Endlich kann ein lang gehegter Traum Realität werden
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Foto: Kottersteger
Im ersten Sonnenlicht erreicht Philipp den ersten Gipfel, den Sonnklar Nock (2.390 m). Im Hintergrund zeigt sich das Ahrntal in seiner vollen Pracht
Dieses Projekt ist jedoch so viel mehr: Es ist die Geschichte eines Traumes, einer Entwicklung und einer wegweisenden Entscheidung. Diese liegt knapp 10 Jahre zurück, als sich der junge Südtiroler dazu entschied seine geliebte Ahrntaler Heimat und die bekannten Hausberge zu verlassen. Es verschlug ihn nach Innsbruck für sein Pharmaziestudium, gefunden hat er jedoch nicht nur seinen heutigen Beruf als Apotheker, sondern vor allem seine Berufung, das Trailrunning.
Das Ahrntal im Nordosten Südtirols ist bekannt für seine technisch anspruchsvollen Trails, ein Sehnsuchtsort für Alpinisten und Trailrunner gleichermaßen. Dieser Spielplatz hat internationale Top-Athleten wie Simon Gietl, Hans Kammerlander, Markus Eder oder Philipp Ausserhofer geformt und für ihren Weg vorbereitet
Foto: Kottersteger
Wer sich auf ein solches Projekt einlässt, fürchtet sich nicht vor den Herausforderungen, die vor einem liegen. Er sieht sie als Chance und hat den Mut, ihnen zu begegnen. Weißenbach, Großes Moos (2.300 m)
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Leidenschaft x Emotion
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Das Ahrntal im Nordosten Südtirols ist bekannt für seine technisch anspruchsvollen Trails
Foto: Gassner
Den Blick nach vorne gerichtet, Schritt für Schritt dem nächsten Zwischenziel entgegen…
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Foto: Gassner
Hungrig nach Mehr. Nach einer Stärkung auf der Schwarzensteinhütte (3.026 m) geht es weiter taleinwärts. 35 Kilometer und 3.500 m sind geschafft
In einer kleinen Hütte findet Philipp Unterschlupf vor einem plötzlich aufgezogenen Gewitter. Ultraläufer sind darauf programmiert, immer weiterzumachen, einen Schritt vor den anderen zu setzen und niemals aufzugeben. Nun heißt es aber abwarten und sich hinhocken, während die Uhr tickt. Doch darum geht es Philipp in diesem Projekt nicht. Es geht um so viel mehr. Das versteht der junge Südtiroler genau in diesem Moment
Foto: Kottersteger
Das Gewitter zieht vorbei. Im Regen geht es weiter, dem Talschluss und damit Wendepunkt entgegen. Die mächtige Dreiherrenspitze (3.499 m) im Hintergrund motiviert Philipp seit Kindestagen an
Foto: Kottersteger
Leidenschaft, die Leiden schafft. Ultralaufen bedeutet für Philipp Grenzen ausloten und verschieben. Die äußeren Bedingungen tun ihr übriges dazu bei und stellen die Willenskraft auf die Probe
Foto: Kottersteger
Pastaparty bei Kilometer 87 und nach 6.700 Höhenmeter. Die Stimmung ist gut. Der Regen ist vorbei
Foto: Kottersteger
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Bereit für die Nacht. Gemeinsam mit seinem Freund und Teampartner Daniel Jung geht es für Philipp in die Nacht. Noch wissen die Beiden nicht, dass sie bald schon wieder im nächsten Gewitter ausharren müssen
Foto: Gassner
Leidenschaft, die Leiden schafft. Ultralaufen bedeutet für Philipp Grenzen ausloten und verschieben. Während einer erzwungenen Gewitter-Pause begreift der junge Südtiroler erst so richtig, worum es ihm bei diesem Projekt geht
Foto: Gassner
Es klart auf. Durchnässt geht es unter sternenklarem Himmel von Prettau in die faszinierende Bergwelt von Rein in Taufers
Foto: Kottersteger
Sonnenaufgang über dem Hochgall (3.436 m). Sie Sonnenstrahlen wärmen und motivieren. Die Nacht ist geschafft, das Ziel schon in Sichtweite
Von zu Hause fortzugehen und alles, was einem so vertraut ist – seine Heimat, seine Familie, die Menschen, die man liebt – zurückzulassen und all das für seinen Traum zu riskieren erfordert Mut. Es erfordert Mut aufzubrechen und loszuziehen, um einen Weg zu gehen, dessen Verlauf noch nicht gezeichnet ist, auf einer Karte voller Möglichkeiten, aber dessen Ziel längst in seinem Herzen feststeht. Ist es nicht die Magie, alles für einen Traum zu riskieren, den keiner kennt, außer man selbst?
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Foto: Kottersteger
Suchbild. Philipp am Weg zum Westlichen Rieserferner über den die Route hoch zu Magerstein (3.273 m) und Fernerköpfl (3.249 m) führt. Nach knapp 130 Kilometern und 11.000 Höhenmetern der letzte lange Anstieg
Philipp wird von Familie und Freunden in Sand in Taufers erwartet
Foto: Kottersteger
Gänsehaut. Pures Glück. Ein Traum wurde Wirklichkeit
Foto: Kottersteger
Nach 130 Kilometern und 11.000 Höhenmetern: Philipp wird von Familie und Freunden in Sand in Taufers erwartet
Foto: Kottersteger
Ein Moment der Stille. Die Heimat trägt Philipp immer bei sich
Die Heimat inspirierte Philipp dazu, seinen Träumen zu folgen und gab ihm alles, was er dafür braucht, mit auf seine Reise. Er ließ sie hinter sich, wissend, dass sie sein Rückzugsort und seine Kraftquelle bleiben würde. Nun war es an der Zeit zurückzukehren, danke zu sagen und andere zu inspirieren. Mit einem Projekt, das so viel mehr ist als 160 Kilometer, 11.000 Höhenmeter oder 34 Stunden. So viel mehr
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Das „Homerun“-Projekt wurde von einem Film- und Fototeam begleitet. Die Dokumentation wird diesen Herbst erscheinen
Foto: Kottersteger
Die Heimat inspirierte Philipp dazu, seinen Träumen zu folgen und gab ihm alles, was er dafür braucht, mit auf seine Reise. Nun war es an der Zeit zurückzukehren, danke zu sagen und andere zu inspirieren
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Das „Homerun“-Projekt wurde von einem Film- und Fototeam begleitet. Die Dokumentation wird diesen Herbst erscheinen.
Zur Person
Philipp Ausserhofer (28) ist Trailrunner und Apotheker, stammt aus dem Ahrntal (Südtirol) und lebt heute im Stubai. Als Teil einiger internationaler Athletenteams nimmt er an nationalen und internationalen Wettkämpfen in seiner Disziplin dem Ultra-Trailrunning teil. Dabei stellen die Berge nicht nur die Arena für sein Training und Wettkampf, sondern sind vielmehr Spielplatz und Freiraum für seine Abenteuer. Egal ob im Laufschritt, mit dem Gleitschirm oder auf Skitour – Hauptsache am Berg unterwegs. Mit seinen Abenteuern und seiner Leidenschaft möchte er andere inspirieren.