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Wanderparadies mit Traumbuchten

Wandern auf Sardinien – 9 abwechslungsreiche Touren

• 21. Oktober 2022
8 Min. Lesezeit

Sardinien, die Perle im Mittelmeer: „Ich habe noch nie solch klares, türkisfarbenes Wasser gesehen“, schwärmt Myriam von Puls der Freiheit. Sie erkundete die italienische Insel mit ihrem Mann Michael. Schwerpunkt ihrer Reise waren verschiedene Wandertouren im Osten und Süden. Wir haben sie um ihre Tipps gebeten.

Sardinien Wandern
Foto: www.puls-der-freiheit.de
Blick vom Monte Corrasi ins Tal
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Gibt es eine bessere Kombination als Wandern und Baden? Sardinien bietet nicht nur Traumstrände, hier finden sich einige der schönsten Wandertouren Europas. Verschlungene Pfade laden zum gemütlichen Wandern zwischen duftender Macchia und traumhaften Ausblicken ein. Wer es etwas anspruchsvoller mag, hat Spaß beim Klettern durch verschiedene Schluchten oder beim Erklimmen von Gipfeln. Bizarre Felsformationen, spektakuläre Steilküsten, verträumte Hochtäler, traumhafte Buchten – das alles und noch viel mehr hat Sardinien zu bieten. Nicht zu vergessen, das unwiderstehlich leckere sardische Essen, das man sich nach einer Tageswanderung wirklich verdient hat.

Wandern in Sardinien – Ein  paar nützliche Tipps vorweg:

1. Die Hitze im Sommer ist nicht zu unterschätzen. Eine bessere Wanderzeit sind der Frühling und der Herbst. Da sollten dann auch die Schluchten Wasser führen, was bei uns im September leider nicht der Fall war.

2. Die Startpunkte der Wanderungen sind teilweise schwierig zu finden. Ein Auto sowie ein Navigationssystem sind unumgänglich.

3. Nichts sichtbar im Auto liegen lassen, da die Einbruchgefahr recht hoch ist.

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4. Unserer Erfahrung nach sind die Wanderungen gut markiert. Zur Sicherheit ein GPS-Gerät mitnehmen und sich die Touren im Vorfeld darauf laden.

5. Es macht Sinn, sich Wanderungen in der näheren Umgebung seiner Unterkunft zu suchen, da die Anfahrtswege oftmals recht weit sind. Schaut man sich die Strecke vorher im Internet an, wird sie oft viel kürzer angegeben. Wegen der schlechten Wege kann man allerdings oft nur sehr langsam fahren.

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6. Alle ausgewählten Wanderungen stammen aus dem Rother Wanderführer Sardinien.

Sardinien Wandern
Foto: www.puls-der-freiheit.de
Myriam und Michael beim Wandern in Sardinien

Touren im Osten von Sardinien

Als Ausgangspunkt bietet sich hier eine Unterkunft in Orosei an, rund 1h 15min südlich von Olbia.

1. Cala Goloritze - von oben und unten

Cala Goloritze - von oben und unten

Eine meiner Lieblingstouren am Golf von Orosei - nicht nur wegen der bilderbuchhaften Bucht „Cala Goloritze“ mit ihrer berühmten 147 m hohen Felsnadel. Die Wege sind sehr abwechslungsreich. Mal sandig, mal erdig, mal geröllig, mal felsig ... Immer wieder hat man wunderschöne Aussichten auf das Gebirge Supramonte di Baunei, auf die Kalkfelsen der Ostküste sowie auf den Golf von Orosei.

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Highlights:

  • Gipfel „Punta Salinas“ – von hier aus sieht man die „Cala Goloritze“ aus der Vogelperspektive.

  • Die Bucht „Cala Goloritze“ lädt zum Baden und Staunen ein.

  • Die 147 m hohe Felsnadel „Aguglia“.

Infos:

  • 11,3 Kilometer– Höhenunterschied 720 m – Dauer ca. 4,30 Std. – Schwierigkeit schwer.

  • Eintritt Cala Goloritze 6 € pro Person.

  • GPS-Gerät empfehlenswert, da der Weg teilweise schlecht gekennzeichnet ist.

  • Viel zu trinken mitnehmen, da man die meiste Zeit in der Sonne unterwegs ist und man unterwegs nichts kaufen kann.

  • Proviant mitnehmen.

  • Am Start und Zielpunkt der Wanderung, dem Campingplatz „Su Porteddu“, können Getränke, Snacks und Eis gekauft werden.

  • Trittsicherheit und gute Kondition erforderlich.

  • Badesachen nicht vergessen!

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  • 2. Zu den Gipfeln „Punta Sos Nidos" und „Monte Corrasi“

    Felsige Tour im Gebirgszug „Supramonte di Oliena“, das aufgrund der weißen Felsen und steilen Nordwänden oft mit den Dolomiten verglichen wird. Die Karstlandschaft hat mich sehr beeindruckt. Es macht super viel Spaß, seinen Weg im teilweise weglosen Gelände zu finden.

    Zu den Gipfeln „Punta Sos Nidos" und „Monte Corrasi“

    Hightlights:

    • Die beiden Gipfel „Punta Sos Nidos“ und „Monte Corrasi“.

    • Wer gerne kraxelt kommt voll auf seine Kosten.

    • Tolle Karstlandschaft.

    • Faszinierende Tiefblicke ins Tal.

    Infos:

    • 10,5 Kilometer – Höhenunterschied 710 m – Dauer ca. 4,30 Std – Schwierigkeit mittel.

    • Schatten sucht man während der kompletten Tour vergebens, daher ausreichend Trinken mitnehmen und am besten eine Kopfbedeckung tragen.

    • Proviant mitnehmen.

    • Die Wege waren super markiert, die Wegfindung war kein Problem.

    Tour im Detail

    3. Karsthöhle Sa Curtigia de Tiscali

    Karsthöhle Sa Curtigia de Tiscali

    Diese Tour führte uns zu einer prähistorischen Siedlung. Der Wanderweg ist gut ausgeschildert. Das Ziel – die Karsthöhle – gibt Archäologen bis heute Rätsel auf. Warum lebten hier in der Einöde Menschen? Wie kamen sie an Wasser? Lebten sie nur zeitweise hier oder dauerhaft? Wirklich erforscht ist die Geschichte noch nicht. Erst mal müssen wir den Monte Tiscali erklimmen, bevor es dann einige Meter nach unten in die Karsthöhle „Sa Curtigia de Tiscali" geht. Das Gelände ist abwechslungsreich und die Anblicke sehr beeindruckend.

    Highlights:

    • Karsthöhle „Sa Curtigia de Tiscali“.

    • Abwechslungsreiche Wege, teils über Felsen und durch wild bewachsene Erdbeerbaumwälder.

    Infos:

    • 9,1 Kilometer – Höhenunterschied 440 m – Dauer ca. 4 Std. – Schwierigkeit mittel.

    • Hin und zurück der gleiche Weg.

    • Über weite Teile spenden Bäume Schatten.

    • Die Parkgebühr am Startpunkt beträgt 6 €.

    • 5 € pro Person Eintritt für die Besichtigung der Karsthöhle.

    4. Flussbettwanderung im Riu Calaresu

    Tolle weiße Findlinge am Riu Calaresu

    Eine sehr beeindruckende Schluchtenwanderung im Osten Sardiniens. An einer Stelle verengt sich das Flussbett. Die dadurch entstandene Schlucht nennt sich Gola di Pirincanese. Diese Schlucht imponiert durch ihre hohen Felswände.

    Highlights:

    • Die imposante Felsschlucht „Gola di Pirincanes“.

    • Herrliche Badebecken im Riu Calaresu.

    Infos:

    • 4,8 Kilometer – Höhenunterschied 150 m – Dauer ca. 2,30 Std. – Schwierigkeit mittel.

    • Empfehlenswert im Frühjahr oder im Herbst, da dann in der Regel genügend Wasser vorhanden ist.

    • Achtung bei zu hohen Wasserständen, unter Umständen ist die Tour dann nicht mehr ratsam.

    • Badesachen nicht vergessen.

    • Eventuell wichtige Dinge wie Autoschlüssel und Handy zusätzlich wasserdicht verpacken.

    • Hin- und Rückweg ist der gleiche.

    5. Karstschlucht Gola di Gorropu

    Karstschlucht Gola di Gorropu

    Die Schluchten auf Sardinien haben es mir wirklich angetan, so auch die Karstschlucht „Gola di Gorropu“. Das Tolle an dieser Tour – jeder kann nach Lust und Können so weit in die Schlucht gehen wie er mag. Je weiter man hinein geht, umso schwieriger wird es und man sollte gut im Klettern sein. Tatsächlich würde man ab einer bestimmten Stelle auch eine Kletterausrüstung wie Seil und Hüftgurt benötigen. Aber bereits der erste Teil der Schlucht beeindruckt sehr. Große, runde, glattgeschliffene, weiße Findlinge versperren den Eingang zur Schlucht. Diese müssen erst mal überwunden werden.

    Highlights:

    • Die absolut beeindruckende Schlucht „Gola di Gorropu“, die mit ihren über 300 Meter hohen Felswänden zu den tiefsten in Europa zählt.

    • Das Klettern in der Schlucht.

    • Faszinierende Gesteinsformationen.

    Infos:

    • 13,5 Kilometer – Höhenunterschied 280 m – Dauer ca. 4,30 Std. – Schwierigkeit je nach Strecke leicht/ mittel/ schwer.

    • Da man die meiste Zeit im Schatten läuft, ist diese Tour auch super für heiße Tage geeignet.

    • Der Weg zur Schlucht (ca. 1,5 Std.) sowie der erste Teil in der Schlucht ist auch für Kinder geeignet und super spannend.

    • Die Parkgebühr am Startpunkt beträgt 6 € .

    • Eintritt in die Schlucht 5 € pro Person.

    • Die Schlucht ist in drei Schwierigkeiten unterteilt. Es fängt leicht an und wird immer schwieriger. Die jeweiligen Abschnitte sind in der Schlucht eindeutig gekennzeichnet.

    • Hin- und Rückweg ist der gleiche.

    • Trinkwasserquelle vor der Schlucht vorhanden.

    6. Von der Caletta Fuili zur Cala Luna

    Von der Caletta Fuili zur Cala Luna

    Die „Cala Luna“, eine Bucht, in der man auf Sardinien unbedingt gewesen sein muss. Der weiße Sandstrand steht in fantastischem Kontrast zum türkisfarbenem Meer. Zerklüftete Felsen am Rande der Bucht, die sogar einige Höhlen bilden, runden das Naturspektakel ab. Auch der Weg dorthin ist sehr zu empfehlen. Mit dem Ausflugsschiff kann ja schließlich jeder hin fahren.

    Highlights:

    • Baden in der traumhaft schönen Bucht „Cala Luna“.

    • Felshöhlen bei der „Cala Luna“.

    • Fantastische Blicke auf den Golf von Orosei.

    Infos:

    • 10,3 Kilometer – Höhenunterschied 400 m – Dauer ca. 4 Std. – Schwierigkeit mittel

    • Den Rückweg von der Bucht würde ich nach 16:00 Uhr empfehlen, da der Weg dann größtenteils im Schatten liegt.

    • Genügend Trinken einpacken.

    • Auf dem Weg liegt die Tropfsteinhöhle „Grotta del Bue Marino" (Eintritt 10 € p.P.). Diese lohnt sich zu besuchen. Achtung: Öffnungszeiten beachten.

    • Badesachen nicht vergessen.

    • Wer in der Bucht im Schatten liegen möchte, sollte weiter nach links gehen. Dort kommen einige Höhlen, in denen man liegen kann.

    • In der Bucht „Cala die Luna“ gibt es ein Restaurant.

    • Hin- und Rückweg ist der gleiche.

    • Möglichkeit eine Wegstrecke mit dem Ausflugsschiff zurück zu legen.

    Touren im Süden von Sardinien

    Als Ausgangspunkt bietet sich hier eine Unterkunft in Sant Antioco, rund 1h15min Autofahrt von Cagliari entfernt, an.

    1. Von Nebida zum Porto Corallo

    Von Nebida zum Porto Corallo

    Eine nette, kleine Küstenwanderung, die man gerne mitnehmen kann, wenn man in der Nähe von Nebida ist. Die kleinen Felsinseln im Wasser beeindrucken sehr. Von der Felskuppe in Nebida kann man wunderschön den Sonnenuntergang genießen. Von daher würde ich für diese Tour den späten Nachmittag vorschlagen um pünktlich zum Sonnenuntergang auf dem kleinen Gipfel zu stehen.

    Highlights:

    • Der Zuckerhut von Sardinien „Pan di Zucchero“.

    • Sonnenuntergang von der Felskuppe in Nebida.

    Infos:

    • 7,8 Kilometer – Höhenunterschied 320 m – Dauer ca. 2,45 Std. – Schwierigkeit mittel.

    • Die Tour verläuft komplett in der Sonne, daher ausreichend Trinken mitnehmen.

    • Im Örtchen Nebida sind Bars, Restaurants und ein kleiner Supermarkt vorhanden.

    • Der Wanderweg ist sehr gut markiert.

    • An der Bucht „Porto Corallo“ kann man baden, allerdings sind Badeschuhe empfehlenswert, da es einige Seeigel gibt.

    2. Zwei kurze Wanderungen auf der Insel San Pietro

    Zwei kurze Wanderungen auf der Insel San Pietro

    Einen Ausflug auf die Insel San Pietro würde ich in jedem Fall wieder unternehmen. Landschaftlich zeigt sich einfach nochmals ein ganz anderes Sardinien. Uns erwarten bei dieser Tour beeindruckende Steilküsten, zerklüftete Felsen, die an eine Mondlandschaft erinnern und tolle Blicke auf das türkisfarbene Meer. Aufgrund der kurzen Wanderdauer besteht noch reichlich Zeit die schönen Strände der Insel oder die Stadt Carloforte zu besuchen.

    Highlights:

    • Atemberaubende Steilküste und tolle Blicke aufs Meer.

    • Die zerklüfteten Felsen sind der Hammer, die muss man einfach gesehen haben.

    Infos:

    • 6,1 Kilometer – Höhenunterschied 190 m – Dauer ca. 2,15 Std. – Schwierigkeit mittel.

    • Mit der Autofähre kommt man von Calasetta nach Carloforte auf der Insel San Pietro. Die erste 09:00 Uhr-Fähre ist nur für die arbeitende Bevölkerung vorgesehen. Die nächste geht um 10:20 Uhr (bitte nochmals vor Ort erkundigen). Man sollte rechtzeitig bei der Fähre sein, da nicht viele Autos Platz haben.

    • Kosten der Fähre hin und zurück (2 Personen plus 1 Auto) ca. 26€.

    • 45-minütige Fährfahrt und nochmals 30 Minuten mit dem Auto bis zum Startpunkt der Wanderung.

    • Nach der Wanderung ist die Badebucht „Caletta“ sehr zu empfehlen. Dort gibt es auch eine nette, kleine Strandbar.

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  • 3. Durch die Oridda Schlucht

    Eine abenteuerliche Schluchtenwanderung mit Wasserfällen, Stromschnellen und Badegumpen. Die Tour hat mir mit am besten gefallen. Nicht nur wegen des höheren Anspruchs, auch die wilde Landschaft ist atemberaubend schön.

    Durch die Oridda Schlucht

    Highlights:

    • Die Kletterei durch die Oridda Schlucht.

    • Baden in den Gumpen der Schlucht.

    • Gipfel „Punta Piscina Irgas“ und der fantastische Blick in die Schlucht.

    Infos:

    • 7,5 Kilometer – Höhenunterschied 370 m – Dauer ca. 4 Std. – Schwierigkeit schwer.

    • Trittsicherheit erforderlich, an manchen Stellen werden die Hände als Stütze benötigt.

    • Empfehlenswert im Frühjahr oder im Herbst, da dann in der Regel genügend Wasser vorhanden ist.

    • Achtung bei zu hohen Wasserständen, unter Umständen ist die Tour dann nicht mehr möglich.

    • Badesachen nicht vergessen.

    • Eventuell wichtige Dinge wie Autoschlüssel und Handy zusätzlich wasserdicht verpacken.

    • Genügend Trinken und Proviant einpacken, unterwegs gibt es keine Einkaufmöglichkeit.

    Tour im Detail

    Weitere Infos

    Weitere Fotos und ausführliche Berichte zu den Touren findet ihr auf der Seite von Myriam unter www.puls-der-freiheit.de.

    Buchen

    Diese Tour durch den Osten Sardiniens kann man als individuelle Wanderreise mit Gepäcktransport bei Eurotrek buchen.

    Urlaubserinnerungen festhalten

    Unser Tipp für den nächsten Wanderurlaub: Legt euch ein Gipfelbuch zu, in dem ihr eure Touren und Erlebnisse mit Texten, Infos und Fotos festhalten könnt. So kann man sich das Urlaubsgefühl an grauen Regentagen nach Hause holen. Ein besonders schönes Exemplar mit Holzeinband findet ihr hier, bei Servus am Marktplatz.

    Mit Bergwelten auf deinen ersten 3.000er

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    Foto: Bergwelten
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