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Gratrundweg von der Cadlimohütte

Gratrundweg von der Cadlimohütte

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Tourdaten

Sportart
Wandern

Anspruch
T4 schwierig
Dauer
4:00 h
Länge
4,8 km
Aufstieg
592 hm
Abstieg
592 hm
Max. Höhe
2.872 m

Details

Beste Jahreszeit: Juli bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit
  • Rundtour
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Wer einigermassen schwindelfrei ist und ein abgesichertes T4 gut meistert, wird von dieser aussichtsreichen Gratwanderung in den Tessiner Alpen um die Capanna Cadlimo (2.570 m) begeistert sein. Die schwierigsten Stellen sind mit Ketten und Eisenbügeln gesichert. Grosszügiger Lohn für die Aufstiegsmühen ist die fantastische Aussicht: Das Panorama mit Urner und Berner Alpen, Mischabelgruppe und Monte Rosa über das Rheinwaldhorn bis zur Medelsergruppe macht es einem fast schwer sich auf den Weg zu konzentrieren.

Wegbeschreibung
Als eines von wenigen Tälern auf der Südseite des Alpenhauptkammes entwässert sich das Val Cadlimo in die Nordsee. Bei der Bocchetta di Cadlimo entspringt der geografisch längste Arm des Rheins, fliesst zum Lago Santa Maria beim Lukmanierpass, weiter durchs Val Medels nach Disentis um sich da mit dem Inneren Rhein zu finden. Und handkehrum gelangt das Wasser ab dieser kleinen Wasserscheide nördlich durch das Canariental bei Airolo in den Ticino um sich via Po im gleichnamigen Delta bei Ravenna mit dem Mittelmeer zu vereinen.

Vor der Capanna Cadlimo auf 2.570 m, bei eben dieser Bocchetta, startet die Rundtour. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Sonnenaufgang steigt man, dem Glurzen der Schneehühner folgend, ca. 250 Hm ins Val Canaria ab. Weiter, immer dem weiss-rot-weissen Wanderweg entlang, steht man nach 1,5 h auf dem Bornengopass. Hier stimmt die geografische Vorstellung wieder: nördlich entspringt aus den Bächlein der Rhein und südlich fliesst das Wasser durch den Ticino und später den Po in die Adria.

Auf dieser grossen Wasserscheide folgt man dem gut markierten neuen Gratweg bergauf. Interessant, erst über einen leichten Kamm, später über eine sanfte Kuppe, dann über dunkle Blockfelsen, führt der Alpinweg zunehmend steiler zu einem ersten Aussichtspunkt. Von links glitzert der Maighelsgletscher und rechts streift der Blick steil runter Richtung Airolo. Die Konzentration bleibt beim Weg, denn nun beginnt das mit Ketten und Eisenbügel gut gesicherte Teilstück.

Nach rund einer halben Stunde in Klettersteig ähnlichem Gelände steht man auf dem höchsten Punkt auf 2872 m. Der Blick schweift vom Tödi, über die Urner Alpen, zu den Viertausendern im Berner Oberland, der Mischabelgruppe, der Monte Rosa, den Tessiner Alpen, über das Rheinwaldhorn bis zur Medelsergruppe. Auch die dutzenden, stahlblauen Bergseen in der näheren Umgebung bringen einen zum Schwärmen.

Wenn man noch eine Pause mit Kuchen, Kaffee und Erfrischungsbad bei der Cadlimo Hütte einplant, verzichtet man besser auf das Besteigen der in der Gratlinie folgenden Piz Borel und Piz Ravetsch. Stattdessen folgt man den weiss-blau-weissen Markierungen retour zum Ausgangspunkt.

Der Weg bleibt attraktiv. Vorbei an Bergseen, kurzen Gratrücken, kargen Steinlandschaften begrüssen einen nach einer knappen Stunde die Steinböcke bei der Capanna Cadlimo. Wie schön ist ein kühles Bad und ein erfrischendes Bier im Liegestuhl auf der Sonnenterrasse.

Variante
Natürlich kann der Gratweg auch als Zustieg von der Maighelshütte bzw. vom Oberalppass eingeplant werden.

💡

Geübte Bergsteiger steigen vom höchsten Punkt in gut 2 h zu den in der Gratlinie folgenden Piz Borel und Piz Ravetsch auf.

Anfahrt

Zustieg zur Campanna Cadlimo vom Ritmosee oder vom Lukmanierpass.

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