Morgenrot – mit Regen droht?
„Abendrot – Schönwetterbot, Morgenrot – mit Regen droht“, lautet eine alte Bauernregeln. Wie viel an ihr wirklich dran ist, verrät uns Meteorologe Andreas Jäger.

„Abendrot – Schönwetterbot“, lautet der erste Teil einer alten Bauernregel, die zwar mit Vorsicht zu genießen ist, sich aber auf zwei Tatsachen stützt: Erstens färbt sich bei wolkenlosem Wetter der Himmel bei Sonnenuntergang rot. Zweitens kommt in unseren Breiten das schlechte Wetter meistens aus Westen.
Für ein prächtiges Abendrot benötigt man einen wolkenlosen Himmel im Westen, dort, wo die Sonne untergeht. Da in unseren Breiten die Tiefdruckgebiete mit Wind, Wolken und Regen meistens von Westen her über unsere Köpfe ziehen, ist die jahrtausendealte Beobachtung sehr vernünftig und hat eine hohe Trefferquote, da offensichtlich gerade kein Tief heranzieht.
Allerdings nur, wenn das Abendrot frei von anderen Verfärbungen ist: Jede „Verfälschung“ des Abendrots ins Gelbe oder Weiße deutet auf bedenkliche Feuchtigkeit in der Ferne hin, sieht man im Westen gar Wolken, ist mit einer Wetterverschlechterung zu rechnen, obwohl der Abendhimmel rötlich verfärbt ist.

Morgenrot mit Regen droht – nicht unbedingt
Der zweite Teil der alten Bauernregel lautet „Morgenrot mit Regen droht“ und ist sehr vage und eigentlich zu vernachlässigen. Er bezieht sich auf die Tatsache, dass sonniges Wetter bei uns in den Alpen oft nicht lange anhält. Da kann ein Tag durchaus mit Sonne (Morgenrot) beginnen und mit Regen enden.
Kann sein, muss aber nicht sein. Hier ist es besser, den Himmel weiter zu beobachten und andere Wetterzeichen zu suchen.
Zeichen für drohendes Schlechtwetter:


Das große kleine Buch: 20 Wetterregeln, die man kennen muss
Servus Buchverlag
Autor: Andreas Jäger
Fotograf: Herbert Raffalt
ISBN: 978-3710400292