Wetter aktuell: Der Winter geht, der Winter bleibt
Meteorologen machen es sich einfach, sie beenden den Winter einfach am letzten Februartag und ziehen Bilanz. Das hat rein rechnerische Gründe, denn es reicht schon ein Blick aus dem Fenster um den noch andauernden Winter zu sehen. Auch wenn der Lenz bereits in den letzten Wochen gehörig angeklopft hat, er wird noch nicht so richtig hereingelassen. Tiefdruckeinfluss bleibt diese Woche wetterbestimmend und somit ist vor allem auf den Bergen wieder mit Schnee zu rechnen.

Ein Tief zieht seine Kreise
Den ganzen Herbst und Frühwinter hindurch gab es keine Italientiefs und somit auch sehr trockene Verhältnisse von Südtirol bis in die Steiermark. Nun hat ein Italientief vom Ortler bis zu den Karawanken gestern Montag wieder einiges an Schnee gebracht, bis Dienstagmorgen sind vor allem in den Karnischen Alpen bis zu 70 cm Neuschnee dazugekommen. Das Tief zieht nach Osteuropa ab und die Höhenströmung dreht auf nördliche Richtung. Somit bekommt die Alpennordseite auch noch einige Zentimeter Schnee ab (Bregenzerwald bis Dachstein 10 bis 25 cm), während sich südlich der Alpen Nordföhn einstellt.
Wer den Dienstag in den Südalpen nutzt, sollte sich auf starken und eisigen Nordwind einstellen (-5 Grad auf 2.000 m, -10 Grad auf 3.000 m). Die Lawinengefahr ist hier verbreitet erheblich (Stufe 3), auf frische Triebschneepakete gilt es aufzupassen.
Es bleibt wechselhaft
Am Mittwoch kommt es vorübergehend zu einem milderen und oft trockenen, aber vor allem im Westen trüben Tag. Im Laufe der zweiten Tageshälfte setzen vom Bregenzerwald bis zu den Lechtaler Alpen dann allmählich Regen und Schneefall ein. Mehr Sonne gibt es im Süden. Am Donnerstag wird es im Vergleich zum Vortag deutlich kälter und es schneit voraussichtlich wieder bis in die Alpentäler herab. Der Freitag verläuft kühl und windig, im Süden recht sonnig, ehe am Samstag wieder die nächste Front mit Regen und Schnee hereinzieht. Der Sonntag beginnt oft noch nass mit Regen und Schneefall, tagsüber setzt sich aber zunehmend die Sonne durch. Alles in allem zeigen sich die Temperaturen verhalten, oberhalb von 1.500 m bleibt es meist beim Dauerfrost.
Ein Februar, der keiner war?
Für Winterfans war der abgelaufene Februar eine harte Probe. Zwar regnete und schneite es durch Italientiefs und atlantische Tiefs immer wieder, aber es gab relativ wenige sonnige Tage ohne Niederschlag, die Sonne schien im alpinen Raum ein Fünftel seltener als üblich. Darüber hinaus gab es kaum Entspannung beim schlechten Schneedeckenaufbau.
Am Ende blicken wir auf einen deutlich zu nassen und zu trüben Monat zurück, außerdem war es zu warm. Ein Abweichung von fast +4 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel bedeutet hinter dem Februar 1966 den zweiten Platz in der Messgeschichte Österreichs, was zu vergleichsweise wenig Schnee unterhalb von ca. 800 m führte. In Lagen oberhalb etwa 1.500 m schneite es hingegen überdurchschnittlich viel, insbesondere zwischen den Lienzer Dolomiten und den Karawanken.
Momentan am meisten Schnee liegt mit 200 Zentimetern somit nicht mehr nur in den Nordalpen (Arlberg, Allgäuer Alpen, Karwendel, Hochkönig, Dachstein) sowie in den Gletscherregionen, sondern erstmals auch im Süden, in den Karnischen Alpen.