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Nebel am Berg: Wie er entsteht und welche Gefahren er birgt

• 15. Oktober 2020
2 Min. Lesezeit
von Robert Maruna

Herbstzeit ist Nebelzeit: Leichter Nebel kann auf einfachen oder bekannten Wanderrouten einen reizvollen Mehrwert darstellen und die Natur in ein mysteriöses Gewand hüllen. Wenn er im Gebirge aber besonders dicht ausfällt, kann er eine ernstzunehmende Gefahr für Wanderer sein. Wir erklären, was es zu beachten gilt.

Nebelwolken schieben sich den Berg hinauf
Foto: Pixabay / Hans
Nebelwolken schieben sich den Berg hinauf
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Was ist Nebel und wie entsteht er?

Während der Herbstmonate tritt er besonders häufig auf, meist aufgrund von unterschiedlich kalten Luftschichten. Besonders im Gebirge ist Nebelbildung dabei keine Seltenheit: Wenn durch eine Windströmung Luftmassen über einen Berg geführt werden, kühlt die Luft ab und es bilden sich Wolken. Diese können nach Regentagen durch die feuchte Atmosphäre auch noch häufiger und dichter ausfallen.

Generell wird dann von Nebel gesprochen, wenn die Sichtweite weniger als einen Kilometer beträgt. Bei einer Sichtweite von 500 Metern im ebenen Gelände hat man noch gute Chancen, einem Wanderweg folgen zu können. Sollte die Sicht durch zunehmenden Nebel jedoch auf unter 100 Meter oder weniger fallen, kann dies beim Wandern im Gelände durchaus zur ernstzunehmende Gefahr werden. Also was tun, wenn man als Wanderer in die feuchtkalte Nebelsuppe gerät?

Bei Nebel am Berg: Mystischer Flair oder Gefahr
Foto: Pixabay / Pexels
Bei Nebel am Berg: Mystischer Flair oder Gefahr

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Gefahren im Nebel

Die größte mit Nebel verbundene Gefahr ist eine geringe Sichtweite. Wem am Berg beim Blick nach oben und unten nur eine weiße Wand entgegenkommt, der verliert schnell das Orientierungsvermögen, möglicherweise setzt auch Schwindelgefühl ein. Wenn der Weg nicht ausreichend markiert ist, kein GPS und keine Wanderkarte vorhanden sind, kann man sich so leicht verlaufen. Im alpinen Gelände kann dichter Nebel die Absturzgefahr drastisch erhöhen, hier ist besondere Vorsicht geboten. Oftmals unterschätzt wird die Gefahr der absinkenden Temperaturen: Auch kalter Nebel birgt in brenzligen Situationen eine Lebensgefahr.

Ein nebelverhangener Wald
Foto: Pixabay / LUM3N
Ein nebelverhangener Wald

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Sicherheitstipps

Bevor man voller Vorfreude ins Gebirge aufbricht, gilt es immer zuerst den Wetterbericht zu studieren und die Wetterlage zu beobachten. Bei unsicheren Vorhersagen sollten Ausflüge ins Hochgebirge jedenfalls vermieden werden. Aber selbst wenn der Gipfel vom Tal aus nebelfrei erscheint und klares Wetter prognostiziert wird, kann sich dennoch unerwarteter Nebel bilden.

Gerät man plötzlich in dichten Nebel, so gilt:

  • Gruppen sollten zusammenbleiben: Alle Gruppenmitglieder sollten stets in unmittelbarer Nähe wandern und Sichtkontakt zueinander halten können.
  • Ruhig bleiben: Auch wenn man meint die Route gut zu kennen, empfiehlt es sich, nicht hastig vorwärts zu preschen, sondern immer auf Wegmarkierungen zu achten und jeden Schritt gut überlegt zu wählen.
  • Ab ins Tal: Zieht dichter Nebel in unübersichtlichem Gelände auf, gilt es ehest möglich auf sicherer Route ins Tal abzusteigen. Sollte das nicht möglich sein, ist es ratsam ein Unterschlupf zu suchen und eventuell ein Biwak zu errichten. Wichtig ist dabei, sich nie zu weit vom markierten Weg zu entfernen.
  • Alle Orientierungshilfen aktivieren: Neben Wegmarkierungen und Steinmännchen bildet das GPS gemeinsam mit einer Wander-App eine wichtige Unterstützung, um bei Nebel nicht vom Weg abzukommen. Wanderkarten und Kompass sind hier natürlich auch hilfreich. Wer sich vor Beginn der Tour mit dem Streckenverlauf auseinandersetzt, ist noch besser vorbereitet.

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