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Wetter & Wissen

Morgentau im Spätsommer

• 8. September 2016
1 Min. Lesezeit
von UBIMET Meteorologenteam

Barfuß über taufrische Wiesen zu laufen und dabei die kühlen Wassertropfen an den Fußsohlen zu spüren ist für viele der Inbegriff von Sommer. Bei Wanderern und Bergsteigern ist Tau ein recht beliebtes Fotomotiv, er kann aber auch für rutschige Wege sorgen. Manfred Spatzierer vom Wetterdienst Ubimet erklärt, wie Morgentau entsteht.

Morgentau bei Mittenwald
Foto: mauritius images / Christian Bäck
Morgentau bei Mittenwald
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Tau entsteht in klaren Nächten, wenn die Temperatur besonders stark fällt, bis der sogenannte Taupunkt erreicht wird. Nun beträgt die relative Luftfeuchtigkeit genau hundert Prozent. Kühlt es weiter ab, beginnt das Wasser zu kondensieren und lagert sich auf Grashalmen und Spinnennetzen ab. Abseits der Berge sind taunasse Wiesen vor allem im Spätsommer und im Herbst ein gewohntes Bild. In den Alpen kommt Tau dagegen zu jeder Jahreszeit vor, da die Luft in engen Tälern besonders gut auskühlen kann.

Ein vom Tau benetztes Spinnennetz.
Foto: unsplash.com
Ein vom Tau benetztes Spinnennetz.

Um das Wetterphänomen ranken sich Sprichwörter wie zum Beispiel „Viel Morgentau macht den Himmel blau“ oder „Wenn am Morgen kein Tau gelegen, warte bis zum Abend auf sicheren Regen“. Diese alten Wetterregeln gelten in der Praxis natürlich nur bedingt.

Allerdings kann das Fehlen von Tau in der Früh etwa auf Föhn oder auf aufziehende Wolken in der vergangenen Nacht hinweisen. Ist hingegen viel Tau oder Reif vorhanden, war die Nacht zuvor klar. Folglich bringen dann häufig auch die ersten Stunden des neuen Tages noch Sonnenschein.

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