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Blitz-Interview

Dr. Heinz Fischer: „Es wird kein Berg nach mir benannt werden“

• 16. August 2016
2 Min. Lesezeit
von Martin Foszczynski

„Land der Berge...“ heißt es in der österreichischen Bundeshymne – keiner weiß das besser als der ehemalige Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Und zwar nicht nur aus der Theorie: Schon seit seiner Kindheit und Studentenzeit zieht es den gebürtigen Steirer in die Berge. Auch während seiner Amtszeit nutzte er, sofern es der Terminplan zuließ,  den Präsidenten-Sommersitz im steirischen Mürzsteg zu ausgiebigen Wanderungen, besonders gerne mit seiner Frau Margit.

Im präsidentiellen Ruhestand soll der Berg-Leidenschaft natürlich noch verstärkt gefrönt werden. Wo genau, verrät er uns Dr. Heinz Fischer im Blitz-Interview.

Dr. Heinz Fischer Interview Wandern
Foto: Peter Lechner
Heinz und Margit Fischer auf Sommerwanderung am Sennjoch in den Stubaier Alpen (Tirol)
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Bergwelten: Was würden Sie ins Gipfelbuch des Großglockners eintragen?

Dr. Heinz Fischer: Ich habe mich meiner Erinnerung nach in das Gipfelbuch am Großglockner nicht eingetragen. Jetzt – wo Sie mich nach der Eintragung fragen – fällt mir auf, dass das ein Fehler war.

Würde ein Berg nach Ihnen benannt werden – wie würde er aussehen?

Es wird kein Berg nach mir benannt werden – höchstens eine Schule.

Was kann man am Berg finden?

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Weswegen würde sich ein Hüttenwirt über Sie beschweren?

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Dass zu viele Leute Selfies mit mir machen.

Lieber Germ- oder Speckknödel?

Germknödel.

An welche Wanderung werden Sie sich immer erinnern?

An eine Wanderung in Osttirol, mit dem inzwischen verstorbenen Gesundheitsminister Dr. Kurt Steyrer. Dort hat uns in einer Höhe von über 3.000 m ein so heftiges Gewitter mit Blitz und Donner überrascht, dass wir Pickel, Steigeisen und sonstiges Metall abgelegt und uns möglichst rasch von derr Stelle entfernt haben. Danach hatten wir große Mühe, unsere Ausrüstung wieder zu finden.

Halten Sie sich immer an Wegweiser, oder gehen Sie lieber Abkürzungen?

Ich mache Abkürzer nur dort, wo ich die Gegend wie meine Westentasche kenne.

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Mit welchem Menschen würden Sie gerne einen Hüttenabend verbringen?

Mit meiner Frau.

Ihre beste Ausrede, um den Wanderausflug zu schwänzen?

Ich brauche eher eine Ausrede, um jenen „wichtigen“ Wanderausflug zu schwänzen, der meine Bergwanderung gefährden könnte.

Werden Sie nach dem Ende Ihrer Amtsperiode als Präsident wieder mehr in die Berge gehen? Wo zieht es Sie besonders hin?

Ja,  nach Osttirol und auf den Tauernhauptkamm östlich des Großglockners.

Am Sennjoch in den Stubaier Alpen

Steckbrief

  • Lieblingswanderroute: Ich wandere am liebsten in den Niederen Tauern und in Osttirol.
  • Lieblingshütte: Buchsteinhaus im steirischen Gesäuse.
  • Das letzte Mal am Berg: Ich war zuletzt im Juli mehrmals wandern, im Salzkammergut und in der Dachsteingegend.
  • Was darf im Wanderrucksack nicht fehlen: Anorak, Trinkflasche, Verbandszeug, Taschenmesser.

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