Mountainfilm Graz 2021 feiert Jubiläum
Das Festival Mountainfilm Graz feiert vom 9. bis zum 13. November mit 71 Stunden Filmprogramm und Stargästen wie Kilian Fischhuber, Christian Stangl und Simon Messner sein 35-jähriges Jubiläum. Wir haben Festivaldirektor und Extrembergsteiger Robert Schauer fünf Fragen gestellt. Passend dazu verlosen wir 5x2 Tickets für die „Lange Nacht des Bergfilms“ am 13. November im Grazer Congress.

Bergwelten: Das Festival feiert seinen 35. Geburtstag. Darf man einen Rückblick oder einen Ausblick erwarten?
Robert Schauer: Sowohl als auch. Der Rückblick wird allerdings nur ein kurzer sein: Am Abend des 11. Novembers lasse ich in einem Vortrag das Festival mit seinen Entwicklungsschritten Revue passieren. Vor allem wollen wir all die schönen, neuen Filme zeigen, die im letzten Jahr entstanden sind. Da ist gerade in der Corona-Zeit einiges fertig geworden, das bislang liegen geblieben ist: Von den 243 eingereichten Beiträgen werden 83 zu sehen sein – das sind 71 Stunden reines Filmprogramm! Dazu gibt es Multimedia-Vorträge von Kilian Fischhuber und von Christian Stangl, sowie den ersten eigenen Film von Simon Messner, der auch vor Ort sein wird.
Du bist selbst ein exzellenter Alpinist, hast fünf Achttausender bestiegen, darunter dreimal den Mount Everest: Wie kamst du zur Idee eines Bergfilmfestivals?
Nach der erfolgreichen Everest-Expedition war ich 1978 zu Besuch bei dem Festival in Trento und habe gesehen, dass es großes Interesse an dieser Art von Filmen gibt. Auch in Frankreich wurden zu dieser Zeit schon hervorragende Filme gedreht und in Kaffeehäuser gezeigt. Bei uns konnte man diese damals nirgends sehen. Das wollte ich ändern! Nach meiner Profi-Karriere als Alpinist war es für mich ein nächster Schritt, im Jahr 1986 mit einem Bergfilmfestival in Graz zu starten.
Braucht es in Zeiten von YouTube überhaupt noch Festivals?
Ob man nun Filmemacher oder Bergsteiger ist – man möchte sich mit anderen Leuten treffen. Und das ist ganz klar eine Stärke unseres Festivals: Wir sind hier in Graz längst zu einem Meetingpoint geworden, hier kommen Menschen zusammen. Den persönlichen Austausch, die menschliche Reaktion gibt’s nur vor Ort.
Welchen Film darf man heuer in Graz keinesfalls versäumen?
Alle 83 (lacht)! Für mich persönlich ist „Swissway to Heaven“ über die fünf schwierigsten Mehrseillängenrouten der Schweiz außergewöhnlich gut gelungen. Der Film wurde auch in der Jury sehr hoch gehandelt. Mit „Natur am Königssee“ konnte uns Jan Haft sehr beeindrucken und „Salto is the King“, über das Abseilen an den höchsten Wasserfällen der Welt, ist eine nicht minder spektakuläre Geschichte. Das Programm hier in Graz ist diesmal so breit, dass jeder seinen persönlichen Favoriten finden wird.

Was rätst du bergbegeisterten Menschen, die selber tolle Filme produzieren wollen?
Durch die heutige Ausrüstung ist es leicht, viel an hochwertigem Material zu erzeugen – weder Speicher noch Strom sind ja beschränkt. Für einen guten Film braucht es aber nicht nur das Auge für erstklassige Bilder, sondern vor allem eine gute Geschichte und den passenden Sound. Das Gesamtpaket muss also stimmig sein.
Hier findet ihr das Programm des Bergfilmfestivals in Graz.
Gewinnspiel
Wir verlosen 5x2 Karten für die „Lange Nacht des Bergfilms“, die am 13. November ab 19 Uhr im Grazer Congress stattfindet.
Teilnahmeschluss ist der 8. November 2021