16.700 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Südtirol Vanlife-Special, Teil 1

Camping-Spektakel in den Dolomiten

Anzeige • 5. Juli 2021
von Sissi Pärsch

Im ersten Teil unseres Südtirol Vanlife-Specials klettern, biken und wandern wir in sensationeller Dolomiten-Kulisse zwischen den Drei Zinnen und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Hier mussten wir hin! Denn der Grand Canyon CrossOver S von HYMER ist ein Abenteuermobil, das nach einem Naturspektakel verlangt!

 HYMER Grand Canyon CrossOver S
Foto: Ramona Waldner
Unterwegs mit dem HYMER Grand Canyon CrossOver S

In unserer Vanlife-Serie erkunden wir mit Camper-Vans die schönsten Ecken der Alpen, liefern Tipps zu Touren und Routen, zu Kultur und Kulinarik, zu besonderen Campingplätzen – und zu besonderen Campern. Dieses Mal sind wir mit dem HYMER Grand Canyon CrossOver S nach Südtirol aufgebrochen. Das Editionsmodell ist das Abenteuermobil schlechthin – und vor allem eines: stark. Stark im Auftritt, stark in Sachen Kapazitäten, stark in Sachen Autarkie. Er ist mit Allrad und Offroad-Reifen gerüstet, mit Solardach und 90-l-Kühlschrank, mit einem Survival-Kit samt Axt, Säge, Schaufel – und natürlich mit Bett, Bad und WC. Auf der Basis eines Mercedes Sprinter ist er zudem 9 cm höher gelegt und kommt mit Fernscheinwerfern und Motor-Unterfahrschutz. Alle wichtigen Features und unsere Test-Eindrücke haben wir unten für euch zusammengefasst.

In Europa mag es vielleicht keinen Grand Canyon geben – dafür aber die Dolomiten. Wir haben uns ins Hochpustertal aufgemacht.

Unterwegs im Hochpustertal

Station 1: Campingplatz Toblacher See

Der Campingplatz am tieftürkisen (und eisigkalten) Toblacher See ist das perfekte Basislager für Alpinisten und Kletterer. Er ist überschaubar klein, das Flair sehr sympathisch und locker und er liegt auf 1.259 Metern am Auftakt des Höhlensteintals – dem Tal, das Toblach mit Cortina verbindet und dem Tal, in dem sich links und rechts Klettergarten an Klettergarten reiht. Einer davon steht auf unserer Liste: der Landro. Er ist einer der beliebtesten und traditionsreichsten Klettergärten im gesamten Pustertal.

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Klettern mit Seeblick

Wir haben uns für den ersten Tag einiges vorgenommen und starten deshalb früh mit dem Bike Richtung Dürrensee (Lago di Landro). Es geht auf idyllischen Pfaden am Toblacher Seeufer entlang. Rechterhand liegt der Naturpark Fanes-Sennes-Prags, linkerhand tauchen schließlich die Drei Zinnen auf. Knapp 150 Höhenmeter sind es bis zum Dürrensee.

Christian Sordo
Foto: Ramona Waldner
Leichtfüßig: Christian Sordo von der Alpinschule Drei Zinnen

Kurz nach dem See, vor Schluderbach, zweigt ein Pfad direkt von der Straße ab und führt in wenigen Metern hinauf zu den Wänden – die Bikes kann man entspannt hochschieben. Wir sind mit dem Sextner Bergführer Christian Sordo von der Alpinschule Drei Zinnen verabredet. Er kennt wirklich jede der über 50 Routen an der nach Osten ausgerichteten Felswand – von den Comici-Touren wie Micky (4) und Asterix (6a) bis hin zu Brutalus Delictus (7b) oder Karma (8b).

Dürrensteinhütte
Foto: Sissi Pärsch
Unterhalb des Strudelkopfes serviert die Dürrensteinhütte sehr gutes Essen

Strudel und Legenden

Wie gesagt: Wir haben uns einiges vorgenommen! Nach der Dolomit-Kletterei pedalieren wir kurz nach dem Klettergarten rechts bergan zur Dürrensteinhütte auf 2.040 Metern. Die Serpentinen schrauben sich über 600 Höhenmeter im sanft-entspannten Anstieg nach oben. Die Hütte liegt etwas oberhalb des wunderschönen Hochplateaus Plätzwiese (im Winter verläuft hier eine Höhenloipe für die Langläufer). Das Hüttenpersonal ist wahnsinnig nett, das Essen hervorragend – das muss es auch sein, schließlich liegt die Hütte am Fuße des Strudelkopfs. Gut 300 Höhenmeter sind es nochmal zum Gipfel, der einen sensationellen Blick auf die Cristallo-Gruppe und die Drei-Zinnen bietet.

Glinzhof
Foto: Sissi Pärsch
Eine kurvenreiche Passstraße führt zum Glinzhof – und zu Esel Peter

Station 2: Camping am Glinzhof

Einen besonderen Stellplatz haben wir auf dem Glinzhof hoch über Innichen mit Blick auf den Haunold ergattert. Auf der Passstraße zum auf 1.500 Metern gelegenen Bio-Agriturismo kann der Grand Canyon CrossOver S dann auch schön zeigen, was er in Sachen Traktion und geschmeidigem Steuern drauf hat. In der finalen Kurve dann eine spontaner Bremsentest: Ein Esel stellt sich in den Weg. Peter sein Name. Störrisch seine Natur. Drei Stellplätze gibt es hier und neben Peter auch noch Pferde, Rinder, zwei Lamas. Anschlüsse und Toiletten wären zwar vorhanden, aber wir sind mit dem Hymer maximal autark unterwegs. Sowohl Solarstrom-Akku wie Wassertank sind gut gefüllt. Den Infinity Pool unterhalb des Stalls (!) nehmen wir dann aber doch in Anspruch…

Der Glinzhof

Marchkinkele ist eine Legende

Vom Glinzhof kann man perfekt auf Wanderungen oder Bike-Touren in die Villgrater Berge starten. Die Bonner Hütte ist nicht mehr weit und von dort kann man weiter auf den Marchkinkele. Auf den führt auch einer der Bike-Klassikerrunden schlechthin, der unter anderem Teil des legendären Stoneman Trails ist. Hinauf geht es auf einer alten Militärstraße – der Marchkinkele ist Grenzgebiet: Wir biken zwischen Süd- und Osttirol. Unterhalb des Gipfels ist gerade aus einer Baracke aus dem Ersten Weltkrieg die Marchhütte entstanden. Auch wenn die Rundum-Aussicht von der Gipfel-Kuppe grandios ist – der Blick bleibt auf den Dolomiten im Südwesten hängen. Bergab können Trailliebhaber aus drei sehr feinen, technisch aber teilweise anspruchsvollen Varianten hinab zur Sylvesteralm wählen.

Kultur und Kulinarik

Einen der wenigen Handweber im Alpenraum, der noch nach der Technik der Schaftweberei arbeitet, findet man in Niederdorf, unweit von Toblach. Herman Kühebacher hat das traditionelle Weben auf Reisen durch die keltischen Länder für sich entdeckt.

Zu Besuch bei Herman Kühebacher

Seit 1994 fertigt er aus unbehandelten Naturfasern: Leinen und Hanf, Schafwolle und Alpaka von bäuerlichen Kleingenossenschaften. Ein Geheimtipp für alle, die gerne schneidern oder die Handwerksprodukte schätzen. Wie er am Webstuhl arbeitet, kann man in seiner Werkstatt (die zugleich auch sein Laden ist) direkt erleben. Und wenn man ihn nett bittet, dann zieht er seinen mitteleuropäischen Dudelsack hervor und spielt einen Landler, der es in sich hat. Herman ist Teil der nicht unbekannten Südtiroler Folkgruppe Titlá…

Wer Kultur mit Kaffee verbinden will, der kann mitten in Innichen im Kunstraum Café Mitterhofer einkehren – eine Kombination aus Kaffeehaus und Ausstellungen zeitgenössischer Fotografie.  

Mitten in Toblach kann man im Winkelkeller wahnsinnig gut essen und im Garten nebenan ausgezeichnet Aperitivo trinken. Das junge Geschwisterpaar Astrid und Hannes Pichler haben das Familienrestaurant soeben übernommen und daraus ein Kulinarik-Highlight geschaffen.

Zu Gast im Winkelkeller in Toblach

Der Grand Canyon CrossOver S im Kurz-Check

Man darf nicht kontaktscheu sein, wenn man mit dem Grand Canyon CrossOver S unterwegs ist – man wird nämlich ständig auf ihn angesprochen. Schwarz-Metallic Lackierung mit neon-gelber Beschriftung, höher gelegt, Scheinwerfer über dem Fahrerhaus, Allrad – das Offroad-Modell von Hymer ist nicht zu übersehen und strahlt eine hohe Anziehungskraft aus. Wir haben auf jeden Fall für viele Menschen aus aller Herren Länder die Trittstufe ausgefahren und sie zur Besichtigung eingeladen.

Dabei ist das Mercedes Sprinter-Modell nur 593 cm lang (aber 285 cm hoch) und damit überraschend kompakt. Das Querbett hinten bekommt zusätzlichen Raum durch seitliche Auswölbungen. So kommt man auf 195x135 cm Liegefläche – und die ist superbequem.

Der Hymper Grand Canyon CrossOver S

Der Küchenblock besteht aus einem 2-Flammen-Gaskocher, einer Spüle und einem 90 l Kühlschrank inklusive Gefrierfach. Im Bad wartet die Toilette, das ausklappbare Spülbecken und die Dusche (die man auch durch das Fenster fädeln und so als Outdoor-Dusche verwenden kann).

Der Hymper Grand Canyon CrossOver S

Das Mercedes-Fahrerhaus ist luxuriös und entsprechend geschmeidig auch das Fahrgefühl. Das Display ist so groß, dass man mit der Rückfahrkamera die halbe Welt sieht. Und auch die Bedienung der technischen Einstellungen mit Strom, Wasser, Standheizung, Kühlung etc. ist kinderleicht und intuitiv.

Hymer
Foto: Ramona Waldner
Das Abenteuermobil von Hymer steht einfach verdammt gut da

Das Fazit: Ein Abenteuermobil durch und durch, das auf Autarkie und extremes Gelände ausgerichtet ist, dabei aber super unkompliziert ist.

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