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Am Karnischen Höhenweg
Bergwelten-Fotograf Philipp Forstner schafft eine frühherbstliche Hommage an den Karnischen Höhenweg. Mit einem Fuß in Italien, mit dem anderen in Österreich. Und immer in den Fußstapfen der Geschichte.

Christian Unterguggenberger (im Bild) aus dem Lesachtal war mit Bergwelten-Fotograf Philipp Forstner zwei Tage auf dem Karnischen Höhwenweg unterwegs. Immer an der Grenze zwischen Österreich und Italien entlang.

Der Weg ist auch eine historische Gratwanderung. Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1915, standen sich im Ersten Weltkrieg entlang des Karnischen Kamms tausende österreichisch-ungarische und italienische Soldaten gegenüber, um einen Feind in die Grenzen zu weisen, der noch kurz zuvor ein Verbündeter gewesen war.

Am Grat stehend, rechts der Blick bis zu den grandiosen Dolomiten, links weit hinein nach Kärnten, spürt man sehr bewusst, was für ein Geschenk es ist, in einer Zeit des Friedens zu leben.

„Es ist in all dieser Schönheit wirklich schwer vorstellbar, dass sich unsere Vorfahren hier oben vor 100 Jahren erbittert bekämpft haben“, sagt Christian Unterguggenberger. „Links unten im Tal liegt meine Heimatgemeinde, der Wallfahrtsort Maria Luggau. Vor uns im Osten der Luggauer Sattel mit dem markanten Zwölferspitz im Hintergrund.“

Insgesamt 155 Kilometer sind es, wenn man den gesamten Karnischen Höhenweg von Sillian in Osttirol bis Arnoldstein in Kärnten, immer mit einem Fuß in Italien, gehen möchte. Elf Hütten entlang des Höhenwegs machen es möglich, diese gewaltige Distanz in sechs bis zwölf Tagesetappen zu unterteilen.

Im Hochsommer sind die Hütten sehr gut gebucht, sodass man frühzeitig eine Übernachtung reservieren sollte. Im September, wenige Wochen bevor die Hütten schließen, kann der Karnische Höhenweg auch sehr ruhig sein.

Christian Unterguggenberger sagt: „Wir waren zum Großteil allein unterwegs, sodass man die Stille und die Weite besonders intensiv erleben konnte. Ich bin begeisterter Musiker und spiele außer Gitarre auch Trompete. Und man kann an den Flanken des Karnischen Kamms schon ein paar sehr schöne Plätze entdecken, an denen es ein prächtiges Echo gibt.“

Die malerisch gelegene Wolayerseehütte (mit dem Kriegerdenkmal im Hintergrund) war das Ziel dieses zweitägigen Ausflugs auf dem Karnischen Höhenweg. Philipp Forstner: „Nach einer achtstündigen Wanderung hier vor der Hütte sitzen und mit einem Glas Bier den Blickauf den Wolayersee genießen – so geht Entspannung.“
Alle Wanderetappen des Höhenwegs hier im Überblick:
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