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Der meteorologische Herbst beginnt

Bergwetter: Zunehmend herbstlich

• 3. September 2015
2 Min. Lesezeit
von UBIMET Meteorologenteam

Mit dem meteorologischen Herbstbeginn stellt sich auch das Wetter nachhaltig um. Unter kräftigem Tiefdruckeinfluss und sinkenden Temperaturen wird der Wettercharakter im Hochgebirge sogar vorübergehend winterlich. Mit etwas Sorgfalt bei der Routenplanung und einem geeigneten Ersatzprogramm steht einem sportlichen Wochenende aber dennoch nichts im Wege.
 

Bergwetter
Foto: iStock/fkienas
Bergwetter
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Freitag, 04. September 2015

Entlang des gesamten Alpenbogens halten sich von der Früh weg dichte Wolken, anfangs überwiegen dabei überall die trockenen Phasen. Im Laufe des Vormittags setzt aber von den Dolomiten über den Karnischen Hauptkamm bis zu den Karawanken mitunter gewittrig durchsetzter Regen ein, der im Laufe des Nachmittags teils auch bis zum Alpenhauptkamm ausgreift. Entlang der Alpennordseite, vor allem vom Hochkönig bis zum Schneeberg, bleibt es hingegen meist bis zum Abend trocken. Der Wind spielt abseits von exponierten Kammlagen kaum eine Rolle und die Tageshöchstwerte liegen in 2.000 m zwischen 4 und 8 Grad, in 3.000 m hingegen nur mehr um 0 Grad.
 

Samstag, 05. September 2015

Meist dominiert der trübe, nasse und im Hochgebirge sogar tiefwinterliche Wettercharakter. Bereits am Vormittag breitet sich von Südwesten her Regen auf weite Teile der Alpen aus, dabei kommen entlang und südlich des Alpenhauptkamms teils große Niederschlagsmengen zusammen. Die Schneefallgrenze sinkt zudem von 2.900 m in der Früh auf etwa 2.000 m in der Nacht auf Sonntag. Im Hochgebirge, etwa am Sonnblick in den Hohen Tauern, können daher bis zu 20 cm Neuschnee fallen. Etwas wetterbegünstigt verläuft der Tag an der Alpennordseite, hier macht der Regen immer wieder längere Pausen. Die Temperaturen gehen im Tagesverlauf zurück, am Nachmittag liegen diese in 2.000 m zwischen 2 und 6 Grad, in 3.000 m zwischen -4 und 0 Grad.
 

Sonntag, 06. September 2015

Aus Nordwesten gelangt noch etwas kältere Luft in den Alpenraum, mit dem flächendeckenden Regen und Schneefall ist es aber zumindest im Süden vorerst vorbei. Hier lockert teils föhniger Nordwestwind die Wolkendecke im Tagesverlauf sogar zunehmend auf. Vom Bregenzerwald über den Dachstein bis zum Ötscher ziehen hingegen tagsüber vermehrt Schauer durch, in den typischen Nordstaulagen kann es untertags auch länger anhaltend regnen. Schnee fällt dabei in den Nordalpen bereits oberhalb von etwa 1.800 m! Von Nord nach Süd liegen die Tageshöchstwerte in 2.000 m zwischen -1 und +3 Grad, in 3.000 m steht mit maximal -6 bis -3 Grad sogar ein Eistag bevor. Zudem wird die Kälte durch den teils stürmischen Nordwestwind noch verschärft.
 

Bergwetter-Tipp

An diesem Wochenende macht sich der meteorologische Herbst das erste Mal so richtig bemerkbar. Besonders am Samstag und Sonntag sollte man deshalb im Hochgebirge aufgrund der winterlichen Bedingungen besondere Vorsicht walten lassen. Zudem empfiehlt es sich zum ersten Mal seit mehreren Monaten auch im Mittelgebirge wieder die warme Funkionsbekleidung in den Rucksack zu packen. Aber es gibt auch Lichtblicke: Am Freitag sind die Tourenbedingungen in den Nordalpen, am Sonntag dann vor allem südlich des Alpenhauptkamms recht passabel.
 

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