Bergwetter: Wochenende sommerlich warm, aber gewitteranfällig
Am Freitag liegt der Alpenraum am Rande eines Höhentiefs mit Kern über Tschechien, welches für eine labile Schichtung der Luft sorgt. Am Wochenende zieht das Tief nordwärts ab, allerdings nähert sich aus Westen ein atlantischer Tiefausläufer, dessen Kaltfront Sonntagabend die Alpennordseite erfasst. Zuvor gelangen noch feuchtwarme und gewitteranfällige Luftmassen ins Land.

Freitag, 26. Juni 2020
Der Freitag startet mit einigen Wolken, bis auf lokale Schauer in Vorarlberg und im Außerfern bleibt es aber meist trocken. Am Vormittag kommt häufig die Sonne zum Vorschein, in der feuchten Luft bilden sich allerdings bald wieder Quellwolken. Ab dem frühen Nachmittag gehen in den Alpen örtlich Schauer und Gewitter nieder, oft trocken bleibt es nur von den Karawanken bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet. Der Wind weht mäßig, in exponierten Lagen auch lebhaft aus West bis Südwest. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m Höhe zwischen 4 und 6 Grad, in 2.000 m gibt es 12 bis 16 Grad mit den höchsten Werten am Alpenhauptkamm.
Samstag, 27. Juni 2020
Am Samstag lockern Nebelfelder und Restwolken in den Tallagen rasch auf und bis etwa Mittag dominiert verbreitet der Sonnenschein. In der schwülen Luft entstehen aber neuerlich Quellwolken, welche am Nachmittag zu teils kräftigen Schauern und Gewittern heranwachsen. Trocken bleibt es wieder am ehesten im südöstlichen Bergland. Der Wind weht meist schwach bis mäßig aus südwestlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m 5 bis 8 Grad, in 2.000 m gibt es maximal 13 bis 17 Grad.

Sonntag, 28. Juni 2020
Der Sonntag bringt wenig Änderungen. Etwaige Restwolken lösen sich bis zum Vormittag auf und zeitweise scheint die Sonne. Am Nachmittag entstehen aber wieder vermehrt Quellwolken und in weiterer Folge gehen vor allem im Westen und entlang der Nordalpen kräftige Schauer und Gewitter nieder. Leicht wetterbegünstigt sind die Regionen von Unterkärnten bis zum Wechsel, hier gehen vorerst nur lokale Wärmegewitter nieder. Erst in der Nacht wird es auch hier häufig nass. Der Wind weht schwach bis mäßig aus südwestlicher Richtung. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m 6 bis 9 Grad, in 2.000 m liegen die Höchstwerte zwischen 13 und 17 Grad.
Bergwetter-Tipp
Aufgrund der Gewittergefahr muss man an diesem Wochenende bei der Planung von Wanderungen und Bergtouren besonders genau auf Einkehrmöglichkeiten bzw. Notausstiege achten. Es ist zudem ratsam, etwaige Touren früh zu beginnen, so dass man am frühen Nachmittag bereits wieder im Tal zurück ist. Wird man dennoch im Gelände von einem Gewitter überrascht, bietet ein großer Felsvorsprung den besten Schutz. Von exponierten Lagen sowie generell von stromleitenden Gegenständen wie Stahlseilen sollte man sich hingegen fernhalten. Ist kein Unterschlupf in der Nähe, kann man sich notfalls in eine Mulde mit angewinkelten Beinen hocken, dabei müssen die Füße eng beieinander liegen.