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Bergwetter: Wintereinbruch am Sonntag

21. April 2016
2 Min. Lesezeit
von UBIMET Meteorologenteam
Der Winter gibt sich noch nicht geschlagen: In der Nacht auf Sonntag sorgt ein massiver Vorstoß polarer Kaltluft für einen regelrechten Temperatursturz, die Schneefallgrenze sinkt entlang der Nordalpen bis in viele Täler. Im Hochgebirge stellt sich strenger Dauerfrost ein. Milder, aber oft nass, verläuft der Samstag, der Freitag hat in Summe noch das beste Tourenwetter zu bieten.
 
Karwendel
Foto: mauritius images/ Bernd Römmelt
Der Winter im Gebirge gibt sich Ende April noch nicht geschlagen (am Foto: der Geroldsee bei Garmisch mit der Soierngruppe im Hintergrund)
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Freitag, 22. April 2016

Am breiten sich im Tagesverlauf dichte Wolken auf weite Teile des Berglandes aus und vor allem entlang und südlich des Alpenhauptkamms muss man allmählich mit zahlreichen Regenschauern rechnen. Vereinzelt sind auch Blitz und Donner dabei. Die Sonne scheint vor allem am Vormittag vom Tiroler Unterland und dem Berchtesgadener Land ostwärts, mitunter bleibt es hier sogar bis zum Abend trocken. Die Schneefallgrenze liegt oberhalb von 2.300 m. Der Wind spielt keine große Rolle. Die Temperaturen liegen in 3.000 m um -3 Grad und in 2.000 m zwischen 3 und 6 Grad.
 

Samstag, 23. April 2016

Der Samstag beginnt verbreitet trüb und in vielen Regionen bereits nass. Am regnerischen Wettercharakter ändert sich tagsüber wenig, vereinzelt sind sogar Gewitter dabei. Die Sonne zeigt sich kaum, am ehesten in den ersten Vormittagsstunden zwischen dem Salzkammergut und dem Wienerwald. Der Wind ist vorerst kein Thema und die Schneefallgrenze liegt tagsüber noch oberhalb von 1.800 m. Die Temperaturen: In 2.000 m 0 bis +3 Grad und in 3.000 m rund -4 Grad.
 
In der Nacht auf Sonntag frischt im Zuge einer Kaltfront starker bis stürmischer Nordwestwind auf. Damit gehen die Temperaturen um gut 10 Grad zurück und Schnee fällt entlang der Nordalpen rasch bis in die Täler!
 

Sonntag, 24. April 2016

Am Sonntag stecken die Berge entlang der Alpennordseite vom Bregenzerwald und Allgäu bis zum Mostviertel sowie in der nördlichen Obersteiermark oft in Wolken und dazu ziehen einige, mitunter kräftige Schnee- und Graupelschauer durch. Inneralpin vom Tiroler Oberland bis zum Alpenostrand wechseln sich kurze sonnige Phasen mit ein paar Schauern ab. Von Südtirol bis in die südliche Steiermark bleibt es hingegen meist trocken, hier greift teils stürmischer Nordföhn mit Böen um die 70 km/h durch. Der Nordwestwind weht kräftig, am Alpenostrand, im Hochgebirge sowie in den Nordföhnregionen zum Teil auch stürmisch. Die Temperaturen kommen in 2.000 m nicht mehr über -7 bis -1 Grad und in 3.000 m kaum über -14 bis -10 Grad hinaus.
 

Bergwetter-Tipp

Der späte Kaltlufteinbruch zeigt eindrucksvoll, dass der Winter im Gebirge Ende April noch nicht abgeschrieben werden darf. Ungewöhnlich ist das allerdings nicht, selbst im Mai und Juni kann es in den Alpen noch kräftig und mitunter sogar bis in einige Täler schneien. Für die Gletscher ist die anstehende winterliche Phase jedenfalls gut: Der Neuschnee und die tiefen Temperaturen unterbrechen die Schmelze vorübergehend.
 

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