Bergwetter: Süden auf der Sonnenseite
Mit den hochsommerlichen Temperaturen ist es am Wochenende vorerst vorbei, eine Kaltfront leitet eine deutliche Abkühlung ein. Im Hochgebirge gehen die Temperaturen um gut 10 Grad zurück, dazu bleiben die Nordalpen von Innsbruck bis Mariazell wettermäßig generell leicht benachteiligt. Eine Sonnengarantie gibt es bis Samstag dagegen südlich des Alpenhauptkamms, hier sorgt Nordföhn für anhaltendes Sommerfeeling.

Freitag, 22. Juni 2018
In den ersten Stunden des Tages regnet es noch zeitweise, vor allem in den Nordstaulagen sowie von den Dolomiten bis zur Koralpe. Oberhalb von 2.000 m fällt in den Nordalpen sogar etwas Schnee. Ausgehend von Südtirol setzt sich südlich des Hauptkamms immer öfter die Sonne durch, teilweise wird es strahlend sonnig. Vom Pfänder bis zum Hochkar wechseln tagsüber Sonnenschein und dichte Wolken einander ab, mit kräftigem bis stürmischem Nordwestwind ziehen im Laufe des Nachmittags ein paar Schauer durch. In 3.000 m werden -3 Grad erreicht, in 2.000 m steigen die Temperaturen auf 1 Grad am Hochkönig und 10 Grad im Ultental.
Samstag, 23. Juni 2018
Am Samstag lässt der Nordwestwind etwas nach, in exponierten Lagen weht er aber immer noch kräftig und daher unangenehm. Dazu fallen zwischen Kampenwand und Schneeberg noch ein paar Tropfen, oberhalb von 1.800 m sogar ein paar Flocken. Am Vormittag trocknet es dann auch hier ab, die Wolken lockern in den Nordstaulagen aber nur zögerlich auf. Deutlich mehr Sonne gibt es einmal mehr südlich des Hauptkamms, also vom Ortler über die Villacher Alpe bis zum Schöckl. Es wird zwar eine Spur wärmer, in 3.000 m verharren die Temperaturen mit -2 Grad aber im negativen Bereich. Von Nord nach Süd werden auf 2.000 m 3 bis 10 Grad gemessen.

Sonntag, 24. Juni 2018
Der Sonntag bringt wieder wechselhafteres Wetter. Vom Bregenzerwald bis zum Semmering dominieren die meiste Zeit über die Wolken, doch auch südlich des Alpenhauptkamms scheint die Sonne nur mehr zeitweise. Von Bayern her ziehen einige Regenschauer durch, die Schneefallgrenze zieht sich aber ins Hochgebirge zurück. Der Wind lässt weiter nach, er weht noch lebhaft aus Nordwest. Mit den Temperaturen geht es leicht bergauf, in 3.000 m erreichen sie -1 Grad. In 2.000 m bleibt die Zweiteilung zwischen Nord und Süd aufrecht: 5 bis 10 Grad.
Bergwetter-Tipp:
Auch in diesem Jahr schlägt die Schafskälte zu, die Nullgradgrenze kommt vielen Almen bedrohlich nahe. Der Name „Schafskälte“ hat übrigens tatsächlich mit dem Weidevieh zu tun. Denn jetzt Mitte Juni sind die Schafe, die bereits in hochgelegenen Almgebieten gehalten werden, traditionell schon geschoren. Damit kann der anstehende Kälteeinbruch den Tieren durchaus gefährlich werden. An diesem Wochenende ist außerdem vor allem bei Hochtouren Vorsicht geboten, eisiger Wind und teils negative Temperaturen schaffen unwirtliche Bedingungen für alle Bergsportler.