Bergwetter: Oft nass und gewittrig, lokal Überflutungsgefahr
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Am Wochenende liegt der Alpenraum zwischen einem kräftigen Hoch über den Britischen Inseln und tieferem Luftdruck über Südosteuropa in einer straffen und sehr feuchten Nord- bis Nordostströmung. In der sehr labilen Luft sind zahlreiche und teils kräftige Regenschauer und Gewitter einzuplanen. Entlang der östlichen Nordalpen sind staubedingt sogar teils ergiebige Regenmengen zu erwarten! Vor allem im südöstlichen Alpenraum entstehen zudem lokale, kräftigere Gewitter, die ebenfalls für große Regenmengen binnen kurzer Zeit sorgen können.

Freitag, 16. Juli 2021
Der Freitag beginnt im westlichen Bergland oft bedeckt. Von der Silvretta und dem Bregenzerwald bis zum Karwendel sind anfangs auch schon teils gewittrige Schauer unterwegs. Weiter Richtung Osten, und da vor allem von den Eisenwurzen bis zum Wienerwald, beginnt der Tag meist sonnig. Am Vormittag zieht es südlich des Hauptkamms allmählich zu und im übrigen Bergland bilden sich Quellwolken. Am Nachmittag muss man dann verbreitet mit Schauern und Gewittern rechnen. Lediglich im südlichen Bergland, und hier vor allem von der Flattnitz über das Grazer Bergland bis zum Semmering, bleibt die Schauerneigung vergleichsweise gering. Der Wind weht tagsüber meist schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen. Erst am Abend frischt in den Fischbacher Alpen und im Semmering-Wechsel-Gebiet lebhafter, in Kammnähe auch teils kräftiger, föhniger Nord- bis Nordostwind auf. Die Temperaturen kommen in 3.000 m Höhe nicht über +3 bis +5 Grad hinaus, in 2.000 m gibt es von Nord nach Süd 8 bis 12 Grad.
Samstag, 17. Juli 2021
Am Samstag sind in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Wienerwald von der Früh weg Schauer einzuplanen. Südlich des Hauptkamms beginnt der Tag hingegen trocken, aber auch schon bewölkt. Tagsüber breitet sich aus Südosten teils kräftiger Regen aus und auch sonst bilden sich verbreitet Quellwolken, die in der Folge zu zahlreichen Schauern und Gewittern führen. In der zweiten Tageshälfte wird es somit fast überall nass, vor allem von der Koralpe und den Eisenwurzen bis zum Wienerwald und dem Semmering-Wechsel-Gebiet sind durch eingebettete kräftige Schauer und Gewitter große Regenmengen in kurzer Zeit möglich. Die meiste Zeit trocken bleibt es nur im Bereich der Silvretta sowie nordföhnbedingt im Süden Osttirols und in Oberkärnten. Südlich des Hauptkamms kommt lebhafter bis kräftiger Nordföhn auf, von der Koralpe bis zum Semmering und dem Wienerwald weht lebhafter, in höheren Lagen auch kräftiger Nord- bis Nordostwind. Die Temperaturen steigen in 3.000 m auf 3 bis 5 Grad, in 2.000 m werden 9 bis 12 Grad erreicht mit den höchsten Werten im Südwesten.
Sonntag, 18. Juli 2021
Der Sonntag verläuft entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis zum Wienerwald sowie von der Koralpe bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet von früh bis spät recht unbeständig mit schauerartigem und lokal gewittrig verstärktem Regen. Von den Zillertaler und den Kitzbüheler Alpen bis zu den Eisenwurzen sind weiterhin ergiebige Niederschlagsmengen in Sicht. Öfter trocken bleibt es nach wie vor in den Nordföhnregionen in Osttirol und Oberkärnten. Der Wind weht weiterhin mäßig bis lebhaft, im Wechselgebiet auch teils kräftig aus nördlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe maximal 4 bis 7 Grad, in 2.000 m Höhe gibt es 10 bis 14 Grad.

Bergwetter-Tipp
Die für die warme Jahreszeit eher untypische und lang anhaltende Wetterlage führt am Wochenende extrem feuchte und energiereiche Luft aus Osteuropa bis in den östlichen Alpenraum. Durch die straffe Nord- bis Nordostanströmung staut sich die Luftmasse entlang der östlichen Nordalpen beziehungsweise am Alpenostrand und wird somit zusätzlich gehoben. Solche Bedingungen begünstigen die Entstehung von stationären und sehr regenreichen Schauerstraßen und Gewittern, die lokal im Extremfall sogar eine ganze Monatsmenge an Regen in wenigen Stunden bringen können. Neben der überall erhöhten Blitzgefahr darf man somit am Wochenende vor allem im östlichen und südöstlichen Bergland die Gefahr von lokalen Überflutungen, Murenabgängen und Hangrutschungen nicht unterschätzen.