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Erster Wintereinbruch

Bergwetter: Markanter Kaltlufteinbruch mit Schnee bis in höhere Tallagen

• 24. September 2020
2 Min. Lesezeit
von UBIMET Meteorologenteam

Der goldene Herbst macht Pause: Die Kaltfront eines Tiefs über der Nordsee erfasst am Freitag den Alpenraum und im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien stellt sich eine sogenannte Gegenstromlage ein. Während bodennah kühle Luftmassen aus Nordwesten in die Täler der Nordalpen einfließen, gleitet oberhalb des Kammniveaus der Alpen aus Süden feuchte Mittelmeerluft darüber hinweg auf. Am Samstag dreht dann auch die Höhenströmung auf Nordwest und am Arlberg sowie entlang den Nordalpen stauen sich feuchtkühle Luftmassen. Am Sonntag lässt der Tiefdruckeinfluss etwas nach.

Das erste Herbstwochenende bereitet kühle Temperaturen und Schneefall in höheren Lagen. Foto: Erster Schneefall am Ufer des Eibsees in Bayern
Foto: mauritius images / Sebastian Frölich
Das erste Herbstwochenende bereitet kühle Temperaturen und Schneefall in höheren Lagen. Foto: Erster Schneefall am Ufer des Eibsees in Bayern
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Freitag, 25. September 2020

Am Freitag dominieren die Wolken und von Beginn an fällt verbreitet Regen. Besonders in Kärnten regnet es zeitweise auch gewittrig durchsetzt. Im Laufe des Tages sind im Süden weitere Schauer und Gewitter zu erwarten und zum Abend hin regnet es dann besonders von den Tauern bis zum Alpenostrand anhaltend und kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt zunächst in Vorarlberg, im Laufe des Nachmittags dann generell in den Nordalpen auf 1400 bis 1200 m ab bzw. ab dem Abend bei stärkerer Niederschlagsintensität sogar gegen 1000 m. Der Wind frischt in den Nordalpen lebhaft bis kräftig aus West bis Nordwest auf, sonst weht meist mäßiger Wind aus westlicher bis südwestlicher Richtung. In 3.000 m erreichen die Temperaturen von Nord nach Süd maximal -4 bis 0 Grad, in 2000 m gibt 0 bis +7 Grad, wobei die Höchstwerte oft schon am in den Morgenstunden erreicht werden und es im Tagesverlauf abkühlt.

Samstag, 26. September 2020

Der Samstag präsentiert sich an der Alpennordseite von seiner trüben und nassen, in höheren Lagen frühwinterlichen Seite. Die Schneefallgrenze schwankt hier zwischen 900 und 1300 m, oberhalb von etwa 1500 m ist vom Arlberg bis zum Dachstein sogar mit größeren Neuschneemengen zu rechnen. In den Südalpen klingt der Regen dagegen im Tagesverlauf ab und die Wolken lockern bevorzugt von den Dolomiten bis zum Grazer Bergland etwas auf. Der Wind weht in den Nordalpen, am Alpenostrand sowie generell in den Hochlagen kräftig mit stürmischen Böen aus West bis Nordwest. In 3.000 m Höhe kommen die Temperaturen nicht mehr über -9 bis -6 Grad hinaus, in 2.000 m werden -4 bis +2 Grad gemessen mit den höchsten Werten in den Dolomiten.

Bergwetter für Samstag, den 26. September 2020
Foto: UBIMET
Bergwetter für Samstag, den 26. September 2020

Sonntag, 27. September 2020

Am Sonntag beruhigt sich das Wetter vorübergehend, nur ganz im Westen fällt weiterhin etwas Regen bzw. oberhalb von 1100 bis 1400 m Schnee. Im Großteil des Landes ziehen aber höchstens einzelne Regenschauer durch und vor allem im östlichen Bergland bleibt es meist sogar trocken. Die meisten sonnigen Auflockerungen gibt es von den Dolomiten bis in die Oststeiermark. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, in den Nordalpen auch kräftig aus westlicher Richtung. Die Temperaturen steigen in 3.000 m Höhe auf -7 bis -4 Grad, in 2.000 m liegen die Höchstwerte zwischen -2 Grad im Bregenzerwald und +3 Grad in den Südalpen.

Bergwetter-Tipp:

Wer an diesem Wochenende mit dem Auto über Passstraßen fahren will, muss sich auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen. Am Arlberg zeichnen sich bis Samstagabend in Lagen oberhalb von etwa 1200 bis 1400 m 10 bis 20 cm Schnee ab, wobei es besonders auf der Westseite des Arlbergs Freitagnacht und am Samstag zeitweise kräftig schneien kann. Auch am Brenner sind von Freitagabend bis Samstagnachmittag Mengen um 10 cm Nassschnee in Sicht und auch in Lagen zwischen 1000 und 1200 m sind ein paar Zentimetern Schneematsch möglich. Da viele Bäume noch belaubt sind, nimmt die Gefahr von Ast- bzw. Schneebruch in diesen Höhenlagen zu.

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