Bergwetter: Eine kühle Hochsommer-Phase
Ein Höhentief lässt den Hochsommer auch am kommenden Wochenende nicht so richtig in Schwung kommen, die Temperaturen präsentieren sich leicht unterdurchschnittlich. Dazu stellt sich in den Ostalpen eine Zweiteilung beim Wetter ein: Während der Osten im Einflussbereich des Höhentiefs mit wechselhaften Bedingungen rechnen muss, kommen die westlichen Gebirgsgruppen in den Genuss des Hochs ZEBEDÄUS.

Freitag, 17. Juli 2020
Der Freitag startet im Großteil der Ostalpen mit dichten Wolken, vom Bregenzerwald bis zum Wienerwald regnet es von Beginn an zeitweise. Auch im äußersten Südosten, von den Karawanken bis zur Koralpe fällt noch Regen. Weitgehend trocken und sogar schon zeitweise sonnig ist es dagegen in Süd- und Osttirol sowie in Oberkärnten. Am Vormittag wird der Regen vorübergehend weniger, ehe sich ab Mittag vom Hochkönig ostwärts sowie vom Ortler über die Dolomiten bis zur Saualpe erneut einige Regenschauer und Gewitter bilden. Schnee fällt bereits oberhalb von 2.400 bis 2.800 Metern. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind bleibt es unterkühlt: In 3.000 m Höhe pendeln die Temperaturen um den Gefrierpunkt, in 2.000 m Höhe werden 5 bis 13 Grad erreicht.
Samstag, 18. Juli 2020
Am Samstag fällt vom Tiroler Unterland bis zum Alpenostrand am Morgen zeitweise Regen, hier sind die Wolken dicht. In den übrigen Ostalpen geht es trocken und sogar zeitweise sonnig in den Tag, überwiegend sonnig ist es von Vorarlberg bis Südtirol. Tagsüber gehen vom Kaisergebirge ostwärts weitere Schauer und einzelne Gewitter nieder, generell tut sich die Sonne hier äußerst schwer. Schnee fällt in der Früh bis auf 2.200 m hinab, tagsüber steigt die Schneefallgrenze dann auf rund 2.500 m. Deutlich besser kommt die Sonne trotz Quellwolken überall sonst zur Geltung, wobei mehr als 10 Sonnenstunden vom Pfänder bis zum Kreuzeck zu erwarten sind. Es weht anhaltend lebhafter bis kräftiger Nord- bis Nordwestwind, der kühle Luft heranlenkt. Die Temperaturen steigen in 3.000 m auf 1 bis 4 Grad, in 2.000 m Höhe auf 6 bis 14 Grad.
Sonntag, 19. Juli 2020
Am Sonntag halten sich von den Loferer Steinbergen ostwärts weiterhin jede Menge Wolken, zeitweise regnet es hier. Am Nachmittag ist auch das eine oder andere Gewitter möglich. Sonst aber scheint die Sonne, tagsüber bilden sich nur harmlose Quellwolken und es bleibt trocken. Der Wind aus nördlichen Richtungen lässt nach und weht nur noch lebhaft, dazu geht es mit den Temperaturen wieder langsam bergauf. In 3.000 m gibt es 4 bis 7 Grad, in 2.000 m 10 bis 16 Grad erreicht. Am wärmsten wird es jeweils in Südtirol.

Bergwetter-Tipp
Nicht nur wegen der zahlreichen Blitze gehören Gewitter zu den gefährlichsten Wetterphänomenen in den Alpen. Kommen in kurzer Zeit große Regenmengen zusammen, können auch harmlos wirkende Bäche zu reißenden Strömen anschwellen. Meist geschieht dies mit einiger Verzögerung, wenn also das Gewitter längst abgeklungen oder weitergezogen ist. Die Bäche führen dann nicht nur Wassermassen mit sich, auch Geröll, Äste oder sogar kleinere Bäume gehören zum gefährlichen Treibgut. Bergwanderer sollten sich daher nicht nur während, sondern auch unmittelbar nach Gewittern besser von Flussläufen fernhalten.