Bergwetter: Der Sommer kommt auf Kurzbesuch
Das vorletzte Maiwochenende bringt im gesamten Alpenraum einen Vorgeschmack auf den Sommer. Eine Hochdruckbrücke sorgt speziell am Samstag und auch lange Zeit am Sonntag für ausgezeichnetes Wanderwetter, zum Abend hin erreicht dann eine Kaltfront den Westen des Landes. Schauer und Gewitter kündigen dort bereits einen nahenden Wetterumschwung an.

Freitag, 20. Mai 2016
Am Freitag bestimmen in der Früh und am Vormittag im Großteil des Berglandes dichte Wolken das Geschehen. Vom Patscherkofel bis zum Semmering regnet es zunächst auch noch, Schnee fällt oberhalb von rund 1.800 m. Im weiteren Verlauf klingt der Niederschlag vorübergehend ab, speziell in den Südalpen lockert es vermehrt auf. Am Nachmittag bilden sich dann von Salzburg ostwärts in der feuchten Luft aber neuerlich einige Regenschauer und auch kurze Gewitter. Bei lebhaftem Nordwestwind bleiben die Temperaturen vorerst noch verhalten: In 2.000 m steigen sie bis zum Nachmittag auf 5 bis 9 Grad, in 3.000 m pendeln die Höchstwerte um den Gefrierpunkt.
Samstag, 21. Mai 2016
Am Samstag lösen sich Restwolken beziehungsweise etwaige Frühnebelfelder etwa im Mürz- oder Ennstal rasch auf, dann dominiert überall der Sonnenschein. Im Laufe des Tages bilden sich zwar einige Quellwolken, diese bleiben aber vielfach klein und somit harmlos. Am ehesten besteht noch in den Fischbacher Alpen ein geringes Schauerrisiko, zumeist bleibt es aber auch hier trocken. Der Wind weht in allen Höhen nur schwach, dazu steigen die Temperaturen in 2.000 m auf 7 bis 13 Grad. In 3.000 m erwärmt sich die Luft auf 0 bis +4 Grad, die höchsten Werte werden jeweils in Vorarlberg und Tirol erreicht.
Sonntag, 22. Mai 2016
Der Sonntag startet zunächst noch unverändert sommerlich, von der Früh weg scheint verbreitet die Sonne. Bis über Mittag überwiegt auch verbreitet der sonnige Eindruck, nachfolgend entwickeln sich von Salzburg westwärts aber immer mehr Quellwolken. Diese wachsen am späten Nachmittag und Abend in Vorarlberg sowie vom Außerfern bis zum Kaisergebirge zu Schauern und teils kräftigen Gewittern heran. Sonst geht der Tag trocken und in der Osthälfte Österreichs auch sonnig zu Ende. Auf den Bergen weht kräftiger, auf prädestinierten Gipfeln sogar stürmischer Südföhn. Mit ihm steigen die Temperaturen in 2.000 m von Süd nach Nord auf 10 bis 14 Grad, selbst in 3.000 m werden 4 bis 6 Grad erreicht.
Bergwetter-Tipp
Besonders am Samstag bietet sich das Wetter ideal für ausgedehnte Bergtouren an. Dabei steht den Bergsportlern teilweise sogar die maximal mögliche Sonnenscheindauer zur Verfügung, derzeit schon rund 15 Stunden. Aufgrund des hohen Sonnenstandes sollte man sich aber unbedingt gut eincremen. Am Sonntag empfiehlt sich dann besonders vom Arlberg bis zum Hahnenkamm ein stetiger Blick in den Himmel. Bei aufziehenden Gewittern stellen exponierte Stellen eine besondere Gefahr dar, am besten sucht man dann eine nahe Hütte auf.