Bergwetter: Am Wochenende sehr kalt mit etwas Neuschnee
Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines umfangreichen Tiefs mit Kern über Osteuropa. Mit einer nördlichen Höhenströmung werden dabei kalte Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land geführt und besonders in den Nordalpen fällt zeitweise etwas Schnee. Wetterbegünstigt ist bei föhnigem Nordwind dagegen die Alpensüdseite.

Freitag, 15. Jänner 2021
Der Freitag beginnt in Vorarlberg, im südlichen Oberallgäu und im Tiroler Oberland verbreitet mit Schneefall, dieser lässt am Vormittag aber nach. Auch im östlichen Bergland überwiegen die Wolken, hier gehen aber nur einzelne Schneeschauer nieder. Trocken und zeitweise sonnig präsentiert sich das Wetter von Osttirol bis zur Weststeiermark, aber auch vom Pongau bis nach Tirol lockern die Wolken tagsüber auf. Vom Salzkammergut bis zu den Gutensteiner Alpen werden die Schneeschauer am Abend dagegen häufiger. Der Wind weht vor allem im östlichen Bergland und am Alpenhauptkamm mäßig bis lebhaft aus nördlicher Richtung. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe maximal -15 bis -12 Grad, in 2.000 m liegen die Höchstwerte zwischen -12 Grad im Rax-Schneeberg-Gebiet und -6 Grad in der Silvretta.
Samstag, 16. Jänner 2021
Am Samstag überwiegen in den Nordalpen sowie generell im östlichen Bergland die Wolken und vom Kaiserwinkl bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet schneit es zeitweise. Die Neuschneemengen bleiben aber meist gering. Von Vorarlberg und den Allgäuer Alpen über das Tiroler Oberland bis nach Südtirol und Kärnten scheint hingegen häufig die Sonne. Der Wind legt wieder etwas zu und weht lebhaft bis kräftig aus Nord. Am Alpenhauptkamm sowie am Alpenostrand muss man in exponierten Lagen auch mit Sturmböen rechnen. Bei jeglichen Aktivitäten in den Bergen muss man auf ausreichenden Kälteschutz achten: Die Temperaturen kommen in 3.000 m nicht über -18 bis -15 Grad hinaus, in 2.000 m gibt es von Ost nach West -16 bis -10 Grad.

Sonntag, 17. Jänner 2021
Der Sonntag gestaltet sich im Allgäu sowie in Vorarlberg und Tirol neuerlich winterlich mit zeitweiligem Schneefall, der sich in der zweiten Tageshälfte allmählich auf die gesamten Bayerischen Alpen sowie das Salzburger Land ausbreitet. Im östlichen Bergland ziehen dichte Wolken mit einzelnen Schneeschauern durch, die Sonne kommt vor allem vom Unterkärnten bis zu den Fischbacher Alpen zeitweise zum Vorschein. Der Wind weht lebhaft bis kräftig aus westlicher bis nordwestlicher Richtung und im Westen wird es allmählich wieder eine Spur milder: Die Höchstwerte liegen in 3.000 m Höhe zwischen -15 und -12 Grad, in 2.000 m liegen die Temperaturen zwischen -13 Grad am Alpenostrand und -7 Grad am Arlberg.
Bergwetter-Tipp
Aus meteorologischer Sicht befinden wir uns derzeit genau in der Mitte des Winters 2020/21. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass die Temperaturen in den Alpen seit dem 1. Dezember bislang recht durchschnittlich waren, vor allem in windgeschützten, inneralpinen Tälern vom Tiroler Oberland bis nach Osttirol und Oberkärnten war er sogar etwa 1 bis 2 Grad kälter als im Mittel von 1981 bis 2010. Abseits der Alpen war es dagegen deutlich milder als im langjährigen Mittel. Beim Niederschlag zeigen sich starke Nord-Süd-Gegensätze, so war der Winter in den Südalpen bislang außergewöhnlich niederschlagsreich: In Osttirol gab es bereits mehr als viermal so viel Niederschlag, wie durchschnittlich im gesamten Winter zu erwarten wäre. In den Nordalpen – und hier ganz besonders vom Berchtesgadener Land ostwärts – war es dagegen etwas zu trocken. Kommende Woche berechnen die Modelle eine vorübergehende Milderung, zum Monatsende ist aber neuerlich ein Kaltlufteinbruch nicht ausgeschlossen.