Bergwetter: Am Wochenende langsam freundlicher und wärmer
Eine Luftmassengrenze beschäftigt uns schon seit Anfang der Woche, sie lagert auch zu Beginn des Wochenendes noch direkt über den Ostalpen und trennt warme Mittelmeerluft von kühler Luft nördlich der Alpen. Dementsprechend wechselhaft präsentiert sich das Wetter bis in den Samstag hinein, anschließend steigt der Luftdruck und freundlicheres sowie wärmeres Bergwetter stellt sich besonders am Sonntag ein.

Freitag, 15. Mai 2020
Mit vielen Wolken geht es in den Tag, zudem regnet es verbreitet schauerartig verstärkt. Lokal sind auch Blitz und Donner mit eingelagert. Trockene Ausnahme ist in der Früh der Südosten, also vor allem das Bergland der Steiermark. Im Laufe des Tages mehren sich südlich des Hauptkamms generell die trockenen und sogar zeitweise freundlichen Phasen, sonst bleibt es bewölkt und zeitweise nass. Mit etwas Sonnenschein können sich in Süd- und Osttirol sowie in Oberkärnten aber neuerlich ein paar Schauer und Gewitter bilden. Dazu weht von den Dolomiten bis zum Schneeberg lebhafter Südwestwind, in der zweiten Tageshälfte dreht der Wind auf Nordwest. Auf 3.000 m hat es um die 0 Grad, wobei es tagsüber abkühlt. In 2.000 m Höhe werden +3 bis +8 Grad erreicht.
Samstag, 16. Mai 2020
Vielerorts beginnt der Tag mit dichten Wolken, zaghafte freundliche Phasen sind den gesamten Tag über nur vereinzelt mit dabei. In der Früh können im Großteil der Ostalpen zudem Regenschauer niedergehen. Schnee ist dabei von Salzburg ostwärts schon bis ca. 1.600 m ein Thema. Im Laufe des Tages trocknet es von Dachstein und Villacher Alpe ostwärts ab, sonst bleibt es wechselhaft mit weiteren Regen- und oberhalb von 2.000 bis 2.500 m Schneeschauern. Besonders südlich des Hauptkamms muss man auch das eine oder andere Gewitter bei der Tourenplanung berücksichtigen. Bei mäßigem bis lebhaftem, in den Hochlagen auch kräftigem Südwestwind steigen die Temperaturen in 3.000 m Höhe auf rund 0 Grad, in 2.000 m von Ost nach West auf +2 bis +6 Grad.
Sonntag, 17. Mai 2020
Von Kärnten bis zum Wechsel startet der Tag vorerst noch bewölkt, auch letzte Schauer sind hier aus der Nacht heraus noch möglich. In den restlichen Ostalpen geht es dagegen schon trocken und zeitweise sonnig in den Tag. Im weiteren Verlauf setzt sich verbreitet die Sonne in Szene, nahezu ungetrübt scheint sie vom Pfänder bis zum Hochkar. Zwischen Ortler und Schöckl dagegen muss sich die Sonne auch tagsüber den Platz am Himmel mit Quellwolken teilen. Besonders in Süd- und Osttirol kann sich am Nachmittag zudem der eine oder andere Schauer oder ein kurzes Gewitter bilden. Der Wind weht meist nur schwach bis mäßig, im Hochgebirge lebhaft aus westlichen Richtungen. Die Temperaturen: +1 bis +3 Grad auf 3.000 m, um die +10 oder +11 Grad auf 2.000 m.

Bergwetter-Tipp
Mit der Kalten Sophie enden am Freitag die sogenannten Eisheiligen, angesichts der kräftigen Kaltfront am vergangenen Montag wurden sie heuer ihrem Namen durchaus gerecht. Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform finden die Eisheiligen genau genommen aber erst 10 Tage später statt, weil diese Bauernregel noch aus der Zeit des julianischen Kalenders stammt. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, also eine spezielle Wetterlage, die zu einem bestimmten Zeitabschnitt im Jahr mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftritt.