Bergwetter: Am Wochenende Föhn, Regen und Schneefall
Eine festgefahrene Großwetterlage mit einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt derzeit für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum. Am Freitag herrscht in den Ostalpen zunächst Föhnsturm und aus Südwesten greift ein Italientief auf Österreich über. Am Samstag liegt der Alpenraum unter schwachem Föhneinfluss, ehe sich am Sonntag das nächste Italientief bemerkbar macht.

Freitag, 08. November 2019
Der Freitag verläuft von Vorarlberg bis nach Oberkärnten dicht bewölkt und von Beginn an fällt häufig Regen. Auch sonst überwiegen die Wolken, es bleibt aber trocken und vom Kaiserwinkl ostwärts sorgt stürmischer Föhn für ein paar Aufhellungen. Im Tagesverlauf breitet sich der Regen langsam ostwärts bis nach Salzburg und zur westlichen Obersteiermark aus, besonders von den Ötztaler Alpen bis zu den Gailtaler Alpen regnet und schneit es kräftig. Die Schneefallgrenze liegt zunächst zwischen 1400 und 1600 m und sinkt am Abend in den westlichen Nordalpen und im Südwesten gegen 900 m ab. Auf den Bergen weht stürmischer Südwind mit Böen über 100 km/h, aber auch in manchen Tallagen von den Tauern bis zum Mariazellerland muss man mit Sturmböen rechnen. In 3.000 m Höhe liegen die Höchstwerte zwischen -6 und -4 Grad und in 2.000 m Höhe zwischen -1 und +2 Grad.
Samstag, 09. November 2019
Am Samstag dominieren am Alpenhauptkamm sowie südlich davon die Wolken und gelegentlich regnet oder schneit es hier ein wenig. Die Schneefallgrenze liegt bei 1.400 m, die Mengen bleiben aber gering und tagsüber gibt es vor allem von den Dolomiten bis zu den Lavanttaler Alpen sowie am Alpenostrand auch längere trockene Abschnitte. In den Nordalpen bleibt es gänzlich trocken und zumindest zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein. Der Südwind lässt deutlich nach, weht aber weiterhin lebhaft mit kräftigen Böen in exponierten Lagen. In 3.000 m Höhe kommen die Temperaturen nicht über -8 bis -6 Grad hinaus und in 2.000 m Höhe liegen die Höchstwerte zwischen -2 Grad in Südtirol und +1 Grad im Rax-Schneeberg-Gebiet.

Sonntag, 10. November 2019
Der Sonntag bringt neuerlich dichte Wolken und vor allem am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt kräftiger Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze liegt von West nach Ost zwischen 700 und 1.700 m. Tagsüber verlagern sich Regen und Schneefall unter Abschwächung ostwärts in Richtung Steiermark. Längere Zeit trocken bleibt es aus heutiger Sicht am ehesten von der Eisenwurzen bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet. Der Wind weht von den Zillertaler Alpen ostwärts neuerlich kräftig bis stürmisch aus Süd. Die Temperaturen liegen in 3.000 m Höhe zwischen -8 und -6 Grad, in 2.000 m Höhe gibt es von West nach Ost -3 bis +2 Grad.
Bergwetter-Tipp
Dank der zahlreichen Italientiefs der vergangenen Tage liegt am Alpenhauptkamm und in den Südalpen außergewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit. Stellenweise wurden sogar neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt, wie etwa am Brenner, in Obergurgl oder in Obertilliach. Auf den Bergen herrscht in den kommenden Tagen allerdings teils große Lawinengefahr: Stürmischer Föhn sorgt in der Nacht auf Freitag in den Hochlagen für massive Schneeverfrachtungen und in den kommenden Tagen ist in den Hochlagen weiterer Neuschnee in Sicht. Der Triebschnee wird somit teilweise eingeschneit, weshalb Gefahrenstellen nur schwer zu erkennen sind. Beim Wintersport muss man in den kommenden Tagen daher mit größter Vorsicht agieren, zumal auch spontane Schneebretter möglich sind und es noch keinen offiziellen Lawinenlagebericht gibt. In mittleren Lagen stellen hingegen Gleitschneelawinen auf steilen Hanglagen die Hauptgefahr dar.