Bergwetter: Abwechslungsreiches Sommerwochenende
Der Alpenraum liegt am Wochenende unter dem Einfluss einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung, dabei wechseln föhnige Wetterabschnitte und durchziehende Tiefdruckgebiete einander ab. Entsprechend abwechslungsreich gestaltet sich auch das Wetter, mit sonnigen und überwiegend stabilen Tagen sowie auch gewitteranfälligen Tagen.

Freitag, 9. Juli 2021
Der Freitag beginnt an der Alpennordseite verbreitet bewölkt und vom Bregenzerwald über das Allgäu bis ins Karwendel regnet es zeitweise kräftig, in den Hochlagen fällt hier oberhalb von etwa 2.700 m vorübergehend sogar etwas Schnee. Von den Tauern bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet ziehen ebenfalls schon in den Morgen- und Vormittagsstunden Schauer bzw. vor allem am Alpenostrand auch Gewitter durch. Weitgehend trocken bleibt es anfangs nur von Unterkärnten bis zum Grazer Bergland, in den Mittagsstunden und am frühen Nachmittag entstehen jedoch auch in den Südalpen vermehrt Schauer und Gewitter. Am Nachmittag lässt der Regen im Westen nach und die Wolken lockern allmählich auf, nur vom Kaiserwinkl bis ins Salzkammergut gehen noch einzelne Schauer nieder. Der Wind weht von den Lavanttaler Alpen bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet anfangs noch lebhaft aus Südwest, sonst kommt lebhafter bzw. in den Nordalpen mitunter auch kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Die Temperaturen kommen in 3.000 m Höhe nicht über 0 bis +3 Grad hinaus, in 2.000 m gibt es von Nord nach Süd 6 bis 14 Grad.
Samstag, 10. Juli 2021
Am Samstag lockern Hochnebelfelder und Restwolken in manchen Tallagen der Nordalpen bald auf und verbreitet scheint die Sonne. Tagsüber zeigen sich nur ein paar harmlose Quellwolken über den Bergen und es bleibt verbreitet trocken. Erst gegen Abend nimmt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Tiroler Oberland allmählich zu. In der Nacht sind in den Nordalpen vom Bodensee bis nach Salzburg wieder Gewitter zu erwarten. Der Wind weht am Alpenostrand anfangs noch mäßig aus Nordwest, sonst meist schwach bis mäßig bzw. am Alpenhauptkamm auch lebhaft aus Südwest. Die Temperaturen steigen in 3.000 m auf 4 bis 8 Grad an, in 2.000 m werden 11 bis 17 Grad erreicht mit den höchsten Werten in der Silvretta.
Sonntag, 11. Juli 2021
Der Sonntag beginnt oft unbeständig, besonders vom Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark ziehen von der Früh weg einige Schauer und Gewitter durch. Sonst scheint zeitweise die Sonne, tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt der Schauer und Gewitter aber auf das südliche und östliche Bergland von den Dolomiten über die Lavanttaler Alpen bis zum Semmering, während sich von Vorarlberg über die Bayerischen Alpen bis ins Salzkammergut allmählich ein Zwischenhoch bemerkbar macht. Damit klingen die Schauer hier langsam ab und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Der Wind frischt vor allem in den Nordalpen vorübergehend lebhaft aus West bis Nordwest auf. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe maximal 3 bis 7 Grad, in 2.000 m Höhe gibt es 9 bis 15 Grad.
Bergwetter-Tipp
Zur Abend- und Morgendämmerung erblickt man derzeit häufig leuchtende Nachtwolken (auch „NLC“ von engl. noctilucent clouds). Es handelt sich um weißlich leuchtende Wolken, welche sich deutlich vom fast dunklen Himmel am Ende der langen Sommer-Dämmerung abheben. Während sich alle anderen Wolken in einer Höhe von 10 bis 13 km erstrecken, befinden sich leuchtende Nachtwolken in einer Höhe von 80 bis 85 km. Die Sonne sinkt in Mitteleuropa im Sommer nur langsam und nicht allzu weit unter den Nordwesthorizont. Damit bescheint die Sonne auch lange nach Sonnenuntergang von schräg unten diese Wolken, wobei der Himmel gleichzeitig schon dunkel ist. Um sie zu sehen, braucht man einen möglichst freien Blick nach Nordwesten und einen sonst wolkenlosen Himmel.