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Naturkunde für Wintersportler

Hart wie Fels: Wasserfall-Eis

• 4. Januar 2018
1 Min. Lesezeit

Wie kann sich stürzendes Wasser in eine senkrechte Eissäule verwandeln und so hart werden wie Fels? Wir erklären dir, wie Wasserfalleis entsteht und wo in den Alpen du die besten Eiskletter-Reviere findest.

Eiswasserfall
Foto: Jozef Kubica
Senkrecht das Eis erklimmen
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In der Schule lernt man: Wasser besteht aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Die Teilchen sind ständig in Bewegung. Bei null Grad wird die Bewegung der Atome so stark reduziert, dass sich Kristalle bilden.

Das Gefrieren beginnt beim Wasserfall am Rand. Hier fließt das Wasser etwas langsamer und es spritzt auf den Fels. Im Kontakt mit gefrorenem Untergrund kühlen die Tropfen ab und erstarren zu Eis. An diesen Eiskristallen lagern sich weitere Wasserteilchen ab und kristallisieren. Das geschieht, bis der ganze Wasserfall zugefroren ist.

Die Farbe des Eises gibt Aufschluss über den Luftanteil. In gefrorenen Wasserfällen ist meist viel Luft eingeschlossen und das Eis weiß gefärbt. Bei weniger Luft ist das Eis durchsichtig oder es ist von blauer bis grünlicher Farbe. Mit zunehmender Kälte steigt die Härte von Eis, es wird spröde. Pickel und Steigeisen können nur schwer eingeschlagen werden. Niedrige Temperaturen verleihen dem Eis aber höhere Festigkeit. Der gefrorene Wasserfall erlangt hohe Standsicherheit. Bei –30 °C ist Eis ähnlich hart wie Fels!

Wenn es wärmer wird, bewegen sich auch die Atome wieder schneller. Die Stabilität des Eises nimmt ab, und irgendwann stürzt der gefrorene Wasserfall in sich zusammen.

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    Ein besonderer Tipp ist Österreichs erster künstlicher Eisklettergarten in Osttirol, wo man sich an bis zu 50 Meter hohen Eisfällen versuchen kann.

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