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Mit den Kleinen hoch hinaus

Mit Kindern am Berg: Das 1x1 der Tourenplanung

• 21. Juni 2016
2 Min. Lesezeit

Egal ob Klettern, Wandern oder Mountainbiken – wer mit Kindern unterwegs ist, der muss für alle Eventualitäten gerüstet sein. Vera Kadletz muss es wissen: Sie ist Bildungsassistentin im Bundesteam der Alpenvereinsjugend und ehrenamtliche Jugendleiterin der Sektionen St. Gilgen und Innsbruck. Uns hat sie die wichtigsten Eckpunkte für eine gelungene Tour mit Kindern am Berg verraten.

Mit Kindern am Berg: Das 1x1 der Tourenplanung
Foto: Stocksnap/Danielle MacInnes
Eine Bergtour mit Kindern bringt großen Spaß, will aber auch sorgsam geplant sein.
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- von Vera Kadletz

Ein Klettertag mit der Alpenvereinsjugend: Wir haben Spinnen lieben gelernt, weil sie einem gezeigt haben, wo der nächste Griff ist, wir haben einander gesichert, sind geklettert, haben Knoten und Partnercheck gelernt, zwischendurch eine Zwergenvilla aus Moos und Steinen gebaut und einen Kurzausflug als Höhlenforscher in die herabgefallenen Felsbrocken gemacht. Kurzum: Wir hatten jede Menge Spaß!

Eine Tour mit Kindern will dafür aber sorgsam vorbereitet und geplant sein. Folgendes gilt es zu beachten.

1. Planung

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Jugendleiter + Kinder = Kompass + Nadel

Ein gemeinsames Treffen vorab involviert die Kinder in die Tourenplanung: Karte rausholen, Kompass in die Hand nehmen, Bilder zu den geplanten Wanderungen ansehen – und die Vorfreude der Kinder in die Höhe treiben.

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Abenteuer: Ziel

Ziele an Kondition und Motivation der Kinder anpassen. Im Alter von bis zu 6 Jahren sollte die Gehzeit einer Tour keine 4 Stunden überschreiten. Zu längeren Wanderungen kann man Kinder mit lohnenswerten Abenteuerzielen motivieren – etwa seichte Bachplätze oder Wiesen für Laufspiele. Pausen zum Spielen und Erholen sollten generell immer eingeplant werden, unabhängig von Größe und Alter.

Pausen in der Natur

Um geeignete Pausenstationen und etwaige Spielgelegenheiten vorab sondieren zu können, empfiehlt es sich, die geplante Tour im Vorfeld abzugehen. Das erleichtert auch die Einschätzung von Dauer und Beschaffenheit der Wegstrecke.

Die Kleinen ganz groß

Manche Kinder langweilen sich, wenn noch jüngere Begleiter die Aufmerksamkeit der Erwachsenen voll beanspruchen. Darum macht es Sinn, älteren Kindern Beobachtungsaufgaben zu geben oder führende Rollen zu übertragen.

Vertrauen ist gut …

Wer seine Kinder in die Obhut der Alpenvereins-Jugendleiter gibt, kann sich sicher sein: Hier stimmen Planung, Gruppengröße, Kommunikation und Durchführung. Es versteht sich von selbst, dass alle Kontaktdaten und relevanten Informationen im Vorfeld ausgetauscht werden.

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Spiel, Spaß & Entspannung

Programm in Form von Beobachtungsaufgaben, Spielen und technischem Know-How machen die Wanderung kurzweilig. Kleine Aufgaben halten die Kinder auf Trab: „Finde die nächste Wegmarkierung“, „Wie viele Waldtiere siehst du?“, Schatzsuchen oder Ratespiele – Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es viele.

Mit Kindern am Berg: Das 1x1 der Tourenplanung
Foto: Freeimages/Mauro Bertolini
Ob Schatzsuche oder Ratespiel: Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es viele

Am Berg mit Kindern: Das muss mit!

  • Erste Hilfe Set und Pflaster
  • Wasserflasche
  • Socken
  • Regenjacke
  • Fleece/Pulli
  • Mütze
  • Äpfel, Notbrot und – natürlich – Schokolaaade!
  • Gute Geschichten von Schätzen, Feen oder Waldkobolden
  • Geduld, Spontanität, Flexibilität
  • Ass im Ärmel: Überraschung für Demotivations-Momente

2. AUF TOUR

Karte und Kompass in der Hand zu haben und Verantwortung zu übernehmen, das lässt so manches Kind um einen Kopf in die Höhe wachsen.

Abenteuerspielplatz vs. Gipfelsturm

Wenn der eiskalte Bergbadesee oder Kletterfelsen an einem heißen Sommertag spontan zum Ziel wird und der Gipfel niemanden mehr interessiert – was tun? Nun: Von der Spontanität der Kinder kann sich so mancher Erwachsener ein Scheibchen abschneiden. Darum: Den Moment genießen, wie er kommt.

Energiehaushalt wahrnehmen

30°C im Schatten? Nicht gut geschlafen? Zwischen Unlust und tatsächlichem Missbefinden zu unterscheiden ist oft gar nicht so leicht. Der Grat zwischen Geduld und motivierendem Zuspruch ist ein schmaler.

Großes mit den Kleinen vor?

Lautes Denken als Sensibilisierung für Gefahren steht dem Verbot gegenüber. Kinder lernen so, Situationen selber einzuschätzen.

Ausbildung und Kompetenz

Die Jugendleiter-Ausbildung enthält die oben genannten Punkte und stattet die Gruppenleiter mit den notwendigen Kenntnissen für gelungene Ausflüge aus.

Mit Kindern am Berg: Das 1x1 der Tourenplanung
Foto: Pexels/Marianna
Mit Kindern in der Natur: Da wird auch die Blumenwiese schnell zum Abenteuerspielplatz

3. NACH DER TOUR

Gemeinsam mit den Kindern Fotos anschauen, denn: Die gemeinsamen Fotos bieten die Möglichkeit, das Geschehene und Gelernte noch einmal zu reflektieren. Bei dieser Gelegenheit kommen schnell Ideen für die nächsten Unternehmung auf. Grundsätzlich gilt: Je öfter man gemeinsam unterwegs ist, desto routinierter werden die Ausflüge.

    Mit Kindern am Berg: Das 1x1 der Tourenplanung
    Foto: Stocksnap/Jordan Whitt
    Wir wünschen allen Kindern unvergessliche Erlebnisse in der Natur!

    Damit ihr mit eurer Planung gleich loslegen könnt, folgen nun unsere kindertauglichen Tourentipps.

    Interesse an einer Tour mit der Alpenvereinsjugend? Hier findet ihr alle weiteren Informationen.

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