16.800 Touren,  1.600 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Foto: Jeroen Gosse, Foto bureau de Kracht van Beeld
Ein Urlaub der Gefühle und der Sinne

„Percorsi Occitani: Rundwege im Valle Maira

• 18. Mai 2019
3 Min. Lesezeit
von Renato Botte

Blauer Himmel, fantastische Berge, spektakulär gefärbte Lärchenwälder, laue Sommer- und Herbsttage, türkisfarbene Seen und ein wunderbares Wanderwegenetz, das einlädt das Valle Maira mit allen Sinnen zu genießen. 

Die „Percorsi Occitani“, sind ein gut organisiertes Netz von alten Wegen im Valle Maira, die durch die Kulturlandschaft bis hinauf auf 2.300 m führen. Es handelt sich dabei um reine Wanderwege, die von einem Ort zum nächsten sowie von einem kulturellen und auch kulinarischen Höhepunkt zum nächsten führen.

Aber wo genau liegt das Valle Maira eigentlich und worin begründet sich die Einzigartigkeit dieses Tales? Hier ein kleiner Überblick. 

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Idyllische aber einsame Dörfer im Valle Maira
Foto: Jeroen Gosse, Foto bureau de Kracht van Beeld
Idyllische aber einsame Dörfer im Valle Maira

Neue Impulse für ein einsames Tal

Bis vor kurzem galt das Mairatal mit seiner extrem niederen Bevöl­kerungsdichte als das „schwarze Loch“ Europas. Die Bewohner wan­derten ab, im Ausland oder in der Poebene gab es Arbeit und ein we­niger beschwerliches Leben. Zurück blieben romantisch anzuschauende, aber fast leere Dörfer, in denen nur wenige alte Menschen lebten und die langsam verfielen. Seit das Mairatal in den 80igern als Wanderregion entdeckt wurde, kehrt neues Leben in die Täler und alten Mauern ein, der sanfte Tourismus schafft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten.

Der Wandertourismus belebt das Valle Maira
Foto: Jeroen Gosse, Foto bureau de Kracht van Beeld
Der Wandertourismus belebt das Valle Maira

Die Flagge Okzitaniens

Das Valle Maira ist Teil der Region Piemont, und gehört zur Provinz Cu­neo. In den 10 Gemeinden der hohen Valle Maira leben knapp 1.000 Menschen auf 450 km2. Und das Valle Maira gehört auch zu den okzitanischen Tälern, die sich durch eigene Sprache, Architektur, Küche und Musik hervorheben. Okzitanisch (okzit. Occitan lenga d’òc) ist eine galloromanische Spra­che. Es wird im südlichen Drittel Frankreichs – als Minderheitenspra­che anerkannt – gesprochen sowie in Katalonien, wo es eine der aner­kannten Amtssprachen ist und in einigen piemontesichen Alpentälern Italiens, darunter dem Mairatal. Das Okzi­tanische wird auch als langue d’òc bezeichnet, ein Teil des okzitani­schen Sprachgebietes ist die Region Languedoc. Im Zuge der durch den französischen König Ludwig XIV. begonnenen Zentralisierung, auch auf sprachlicher Ebene, wurde das Okzitanische als Unterrichtsspra­che in öffentlichen Schulen abgeschafft und der Gebrauch im Alltag zurückgedrängt. Die Flagge Okzitaniens ist das golde­ne Kreuz auf rotem Grund, das von den Grafen von Toulouse übernom­men wurde. In Italien ist noch ein siebenzackiger Stern in die Fahne eingefügt, er steht für die sieben Regionen, in denen Okzitanisch gesprochen wird. 1854 gründete der Dichter und Jurist Frédéric Mistral (1904 erhielt er den Nobelpreis für Literatur) zum Zweck der Wiederbelebung des Provenzali­schen die Sprachbewegung Félibrige.

Die Schönheit liegt im Gesamtanblick, aber auch im Detail
Foto: Jeroen Gosse, Foto bureau de Kracht van Beeld
Die Schönheit liegt im Gesamtanblick, aber auch im Detail

Die Geographie des Valle Maira

Das Valle Maira liegt in den Westal­pen. Der südliche Abschnitt dieses Alpenteiles wird nochmals in die See­- und Cottischen Alpen unterschieden. Frankreich und Italien teilen sich diese Berge, die Staatsgrenzen folgen größtenteils dem Alpenhauptkamm. Von dieser Wasserscheide strömen mehrere Flüsse in Westostrichtung in die Po­ebene, der wichtigste und namens­gebende ist eben der Po, der die ver­schiedenen Zuflüsse aufnimmt und in die Adria mündet. Einer seiner Zuflüsse ist der Maira, der aus den Cottischen Alpen kommt, knapp über 110 km lang ist, auf 1.652 m als Sorgente del Maira (Quelle de Mai­ra) bei Saretto entspringt und dem Mariatal den Namen gibt.

Das Valle Maira hat ein sehr großes Netzwerk an Wanderwegen, die durch die Percorsi Occitani, (Mairarundweg) die Ortschaften des Tales verbinden. Zu jeder Jahreszeit kommen Wanderer und Bergsteiger voll auf ihre Kosten. Im Frühling mit der einzigartigen Blüte, im Sommer kann man fast einsam wandern und die 3000er der Valle Maira besteigen. Im Herbst hingegen färben sich Lärchenwälder in allen Farben. Im Winter können Skitourengeher und Schneeschuhwanderer ohne jegliche Aufstiegshilfen das Tal genießen.

Das Valle Maira begeistert Wanderer und Bergsteiger
Foto: Jeroen Gosse, Foto bureau de Kracht van Beeld
Das Valle Maira begeistert Wanderer und Bergsteiger

Wanderungen im Valle Maira - I Percorsi Occitani

Wir stellen euch hier nun drei der schönsten Rundwanderungen im Valle Maira vor. 

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Nützliche Infos

Anreise Valle Maira: 

  • Mit dem Flugzeug
    • Flughafen Turin (Torino Caselle 117 km)
    • Flughäfen Mailand (Malpensa 246 km und Linate 231 km)
    • Über Turin-Porta Nuova nach Cuneo (ca. 90 Minuten), von dort mit dem Bus nach Dronero am Taleingang und von dort weiter bis Endstation Acceglio.
    • Über Frankreich: Fréjus – Tunnel (T4) – Autobahn A32 Torino-Fréjus –
    • Über den Pass Colle della Maddale- na – SS 20 (in Richtung Cuneo)
    • Von Nord-Osten: Autostrada A21 Torino-Piacenza – Ausfahrt Asti Est
    • Von Norden: Autostrada A33 Asti- Cuneo


    Empfohlenes Info-Material:

    • Piemont/Valle Maira, Stimpfl/Botte, Kompass-Verlag Innsbruck
      • Dieses Buch gibt einen fundierten, knap­pen Überblick über Land und Leute, dazu Vorschläge zu 35 ausgewähl­ten Wanderungen jeden Schwierig­keitsgrades.
      • als Reiseliteratur sehr zu empfehlen
         

      Hilfreiche Wanderkarten:

      • Valle Maira carta dei sentieri 1:25.000 (Verlag: L´escursionista)
      • Valle Maira Skitourenkarte 1:25.000 (Verlag: L’escursionista)


      Infos und Planungshilfe: www.vallemaira.org

      Stützpunkt: Locanda Mistral Ponte Maira, Acceglio www.locandamistral.com

      Lokale Experten: www.bergerlebnis.com, info@bergerlebnis.com

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