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Wintersport

Märchenhaft: Wintertouren um Füssen


2 Min. Lesezeit
von Andreas Jansen

Füssen ist dank Neuschwanstein wohl einer der bekanntesten Orte in Bayern. Dabei ist es eigentlich eine Sünde, den Königswinkel im Tagesschlossausflug-Schnelldurchgang zu machen. Die Kulisse ist das eigentliche Spektakel. Das sieht Outdoor-Guide Andreas Jansen auch so. Er hat nur ein Problem mit seiner Heimat: Dass der Tag auch hier nur 24 Stunden hat.

Füssen Langlaufen
Foto: Füssen Tourismus / Günter Standl
Langlaufen bei Füssen
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Vielleicht erst einmal vorab ein wenig Orientierungshilfe. Füssen liegt im Ostallgäu, wir sind die höchste Stadt Bayerns (808 m), wir zählen knapp 15.000 sehr nette Einwohner, durch unsere Stadt fließt der Lech und wir lehnen uns im Osten an die Ammergauer und im Süden an die Allgäuer bzw. Lechtaler Alpen an. Wir sind aber nicht von Bergen umzingelt, sondern haben im Westen und Norden noch unsere Seen: Alat- und Weißensee, den Hopfensee (einer der wärmsten im Alpenraum) und den Forggensee (der fünftgrößte See Bayerns).

Touren auf allen Etagen

Ich schätze diese Mischung ungemein. Wir sind direkt dran an den Gipfeln und haben gleichzeitig doch diese Offenheit und Weite. Dadurch können wir einfach so ziemlich alles machen. Wenn ich in der Früh den Rollladen hochziehe, sehe ich auf die Bergwelt und höre den Tegelberg und den Säuling schon rufen: „Andre, komm hoch.“ Ich sag dann sehr oft: „Bin unterwegs!“ Ich will Mutter Natur ja nicht widersprechen. Also nehm’ ich mein Bike oder geh’ zu Fuß oder mit Skiern hinauf und genieße meinen Königswinkel bei jedem Höhenmeter.

Füssen Winterwandern

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Märchenstunde mit Berg- und Seekulisse

Man kennt uns, das ist schon klar. Kaum ein Ort, der international einen solchen Bekanntheitsgrad genießt wie Füssen. Oder Fiassa, wie der Einheimische sagt. Das liegt natürlich am Kini, König Ludwig II., der diesen wunderschönen Fleck Erde für sein Schloss Neuschwanstein auserwählt hat. Nichts gegen den Märchenkönig und seine Architekten, aber ehrlich: Was der Herrgott hier drum herum erschaffen hat ist der tatsächliche Traum.

Füssen Hopfen am See
Foto: Füssen Tourismus / Dario Maglica
Wintersport bei Füssen in Hopfen am See

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Auf der anderen Seite ist es keine Strafe mal im Tal zu bleiben. Im Sommer kannst du um die Seen laufen und hinein hüpfen und genießt diesen gewaltigen Ausblick. Im Winter sind die Langlaufloipen hier perfekt. Man kann auf etwa 300 Kilometer Skaten, klassisch laufen oder auch entspannt Cruisen.

Wer Schneeschuh- oder Winterwandern gehen will, kann die eher flache Variante wählen oder ins hüglige Voralpenland marschieren. Ich nenne das die 1. und 2. Etage. Oder man geht auf den Seen Schlittschuhlaufen. Oder spielt Eishockey. Oder man geht Rodeln auf teilweise sogar beleuchteten Strecken. Ganz ehrlich? Bei der Auswahl stellt sich nicht nur eine gewisse Grundfitness ein (der Füssener an sich ist schon recht sportlich), sondern auch eine innere Zufriedenheit. Die Bewegung an der Natur hier ist genau das richtige für die „körpereigene Bioküche“.
 

Nachschlag

Weil man bei uns in Füssen gerne auch recht hungrig wird, ein paar Einkehrtipps:

Auf halbem Weg zum Tegelberg liegt die Rohrkopfhütte (ca. 520 Höhenmeter über dem Tal) und die wird bestens von Melanie und ihrem Team betreut. Oben auf dem Tegelberg wartet das Tegelberghaus oder das Panoramarestaurant, das man auch mit der Tegelbergbahn erreichen kann.

Weiter unten im Tal gibt es das Bistro „IKARUS“: Es liegt an der Talstation der Tegelbergbahn bzw. an der beschneiten und beleuchteten Neuschwanstein-Langlaufloipe.

Für Rodler und Winterwanderer empfiehlt sich die malerisch gelegene Saloberalm oberhalb des Alatsees. Oder Raini´s Faulenseehütte am Faulensee in Rieden oder auch die Schlossbergalm in Eisenberg.

Und wer abends gut essen will geht ins Hotel Frühlinsgarten, Hotel Hechten oder das Haus Hopfensee in Hopfen.

Füssener Jöchle mit Schneeschuhen - Eine etwas längere und aussichtsreiche Runde durch das Sebental in den Allgäuer Alpen. Die Wanderung verläuft über dem Lumberger Grat und den Gamskopf zum Füssener Jöchle (1.900 m) und im Bogen abseits der Pisten zurück zum Parkplatz.
5 h, 10,5 km

 

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