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Hütten-Gespräch

Walter Höll vom Spielberghaus

• 30. Juli 2016
2 Min. Lesezeit
von Sissi Pärsch

Walter Höll ist als Einjähriger ins Spielberghaus an der Grenze zwischen Salzburg und Tirol gezogen. Nach der Übernahme baute er die Hütte oberhalb von Saalbach mit Ehefrau Sabine zum Bike-Hot Spot aus: Touren und Trails vor der Haustür, liebevoll gestaltete Zimmer und mit Valentina eine Tochter, die bereits heute – mit 14 Jahren – zur Downhill-Nachwuchs-Elite zählt.

Spielberghaus-Hüttenwirt Walter Höll
Foto: Sissi Pärsch
Spielberghaus-Hüttenwirt Walter Höll
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Bergwelten: Walter, was macht Deine Hütte speziell?

Walter Höll: Im Sommer sicherlich unsere Ausrichtung auf Biker. Wir sind da selber mit viel Herzblut und schon seit den Bike-Anfängen dabei. Deshalb haben wir die komplette Infrastruktur mit Werkstatt, Garage, Wäscheservice – die tolle Lage kommt noch dazu. Das Schöne ist, dass wir nicht mittendrin im Saalbacher Trail-Trubel sind, aber man von hier aus mit dem Rad dennoch in alle Himmelsrichtungen starten kann. Außerdem geht es bei uns sehr familiär zu. Und es ist ein altes knarzendes Holzhaus, das wir mit viel Liebe hergerichtet haben.

Das kulinarische Hütten-Highlight?

Die Kasnocken sind bei uns seit Mamas Zeiten legendär. Aber ansonsten wird auch alles andere frisch gemacht – bei uns gibt es kein Convenience Food...

Was muss ein Gast mitbringen, um Dich glücklich zu machen?

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Er muss vom Tag auf Tour oder im Bikepark mit einem breiten Grinsen zurückkommen, dann freu ich mich gewaltig mit.

Was muss ein Gast tun, damit Du in die Luft gehst?

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Eigentlich haben wir nur entspannte Gäste. Im Winter sieht das anders aus. Da gibt’s oft angetrunkene Gäste mit lauter Stimme und null Anstand.

Dein schrägster Gast?

Das war wahrscheinlich eine Gang von Jungs, die hinter dem Haus im Auto geschlafen hat. Sie hatten kein Geld für die Übernachtung und haben bei uns geduscht und ihr iPhone aufgeladen. Sie waren keine Schnorrer, sondern einfach Bike-verrückte Burschen, die sich mit kleinstem Budget auf einen Roadtrip begeben und uns auch immer wieder geholfen haben.

Die schönste Tour um Deine Hütte?

Zu Fuß gehe ich sehr gern zum Spielberghorn hinauf und mit dem Bike ist es die Big-5-Bike-Challenge, die mich besonders anzieht.

Wann stehst Du auf, wann machst Du Schluss?

Um 7 Uhr steh ich in der Küche und um 23 Uhr versuche ich im Bett zu sein.

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Die schönste Zeit des Tages für Dich?

In der Früh, bevor die ersten Gäste zum Frühstück kommen, und der späte Nachmittag, wenn es ruhig wird und die Gäste vom Radfahren kommen und entspannt in der Wiese liegen. Das ist Atmosphäre

Die schönste Zeit des Jahres?

Der Frühling nach einem guten Winter. Der Stress liegt hinter und der Sommer vor dir.

Hüttenwirt – ist das ein Traumjob oder hartes Brot?

Absolut hartes Brot! Natürlich ist es oft auch ein Traum, gerade im Sommer. Aber ich war vor kurzem knapp davor, das Spielberghaus zu verkaufen. Und dann ging’s nicht. Ich konnte es einfach nicht abgeben. Trotz all der Arbeit, ich bin hier aufgewachsen – und wenn das Vogelgezwitscher manchmal so laut ist, dass du dein eigenes Wort nicht mehr verstehst, dann weißt du, dass du an einem einzigartigen Ort bist...

Spielberghaus

Steckbrief

  • Name: Walter Höll
  • Hütte: Spielberghaus, 1.311 m oberhalb von Saalbach an der Grenze zwischen Salzburg und Tirol.
  • Geöffnet: Im Sommer von Juni bis Oktober (Montags geschlossen, aber Übernachtung möglich). Im Winter von Anfang Dezember bis Ende März ohne Ruhetag.
  • Herkunft: In Radstadt geboren und mit einem Jahr auf die Hütte gezogen.
  • Berufsweg: Kochlehre und Hotelfachschule. Hat zwar immer wieder auf  dem Spielberghaus gearbeitet, war die Sommer aber stets unterwegs: Stockholm, USA, Australien oder auch als „Mountainbike-Animateur“ auf Kreta. Mit 23 Jahren „war das süße Leben aus und ich übernahm wegen der Krankheit meines Vaters die Hütte. Der Mama zuliebe...“

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